Park Hotel Santa Maria

Für Individualisten mit geringeren Ansprüchen an ein Hotel ist die Wahl sicherlich nicht schlecht. Alle anderen, die sich -nach Hotelangaben- von den versprochenen 4 Sternen einen gewissen Anspruch versprechen, sollten das Hotel eher meiden. Abgeholt wurden wir vom hoteleigenen "Shuttle", nachdem wir aus dem Bus oberhalb des Hotels ausgestiegen waren (der Reisebus kann aufgrund der engen und steilen Straßen nicht bis herunter zum Hotel kommen): Es war ein schrottiger roter 5-türer-PKW, der kurz vor dem Hotel abwürgte und dessen Getriebe vor 20 Jahren schon bessere Tage gehabt haben dürfte... Zum Hotel: Das Speisesaal- und vor allem das Reinigungspersonal hat allerdings die 4 Sterne verdient. Alle Kellner sind sehr freundlich undbemüht. Die Reinigung der Zimmer ist 1a, täglicher kompletter Handtuchwechsel. Die Zimmer sind recht spartanisch mit sehr preiswerten Möbeln ausgestattet, die Sitzfläche eines Stuhls war eingerissen. Die Betten sind eigentlich Pritschen (Metallrost und Federn) die in unserem Zimmer total durchgelegen waren. Im Bad rattert ein lauter Lüfter, sollte es mal ein nächtliches Gewitter geben, hört man das Wasser in den Lüftungsschacht hineinprasseln. Etwas Schimmel war neben dem Schacht auch vorhanden. Die Dusche ist weniger als 1 qm klein, der Duschkopf sehr hoch (über 2m) angebracht und der Strahl seeehr breit gefächert, so daß unten recht wenig Wasser ankommt, man mußte sozusagen von Strahl zu Strahl springen...Unterhalb des Waschbeckens fehlten Kacheln, dahinter war die rohe Wand mit Plastikwasserrohren sichtbar. Man hatte aber dezent einen Papierkorb davorgestellt... :o) Sauber war alles dennoch. Der Ausblick vom meerseitigen Balkon im 2. Stock ließ kaum einen Blick auf das Meer zu, da schattenspendende Pinien den Blick verwehrten. Aber trotzdem schön mit dem durchschimmernden türkisfarbenem Meer. Wenn man wirklich Meerblick möchte (der geht dann sogar gleich bis Sizilien), sollte man ein Zimmer im dritten Stock beziehen. Außen auf den Balkons (Loggias) sind ziemlich häßliche Klimaaggregate mit ihren Lüftern unterhalb der Decke installiert. Ansonsten blickt man nach unten auf die erhöhte Terrasse. Zu unserer Reisezeit gab es zum Glück keine Animation, auch keine abendliche Musikuntermalung beim Abendessen. An der Bar auf der Terrasse ist Selbstbedienung angesagt. Das Meeresrauschen kann schonmal sehr laut werden, auch bei heruntergelassenem Rollo und verschlossener Balkontür ist da nicht viel zu machen. Wen das stört, sollte sich ein Zimmer nach hinten raus nehmen. Allerdings befindet sich dort der Parkplatz und auf einem Flügel auch der Küchenabzug. Das Hotel wird offensichtlich familiengeführt. Deren "Oberhäupter" empfanden wir als sehr selbstgefällig. Im Gegensatz zum sonstigen Personal und den Einheimischen fühlte man sich im Park Hotel als Gast nicht besonders willkommen. Obwohl wir uns freundlich bemühten, mit wenigen italienischen Brocken bspw. die Übergabe einies Mietwagens zu organisieren, fühlten wir uns ganz und gar nicht unterstützt. Beispiel1: Wir hatten mit dem Mietwagenunternehmen vereinbart, am Ende der Mietzeit den Wagenschlüssel an der Hotelrezeption abzugeben, damit der Wagen dort abgeholt werden kann. Das war am Abend vor unserer Abreise am nächsten Morgen. Der Abend verging und unser Mietwagen wurde nicht abgeholt. Das ist zunächst ja nicht weiter schlimm. Aber: Stattdessen unternahm einer der beiden Hotelbesitzer mit dem Auto eine kleine Spritztour. Offensichtlich "mißbrauchte" er den Wagen als Hotel-Shuttle, um abends eingetroffene Gäste von der Straße abzuholen. Wir haben ihn zufällig dabei ertappt und darauf angesprochen. Er redete sich damit raus, er habe den Wagen lediglich "umgeparkt". Daraufhin habe ich dann ein teures Handygespräch mit dem Mietwagenunternehmen in Rom geführt, um sie auf diesen Umstand hinzuweisen. Nachwievor wiegelte der Hotelmensch alles ab. Beispiel 2: Eine abends gegen 23: 00 Uhr angereiste Familie (1 Kind) bekam auf freundliches Nachfragen des Familienvaters kein Abendbrot mehr, nichts, noch nichtmal einen Snack. Die Küche sei schon kalt. Für 4, selbst für drei oder 2 Sterne fanden wir das ziemlich unmöglich. Es war sicherlich nicht das erstemal, daß jemand spät anreiste, und wenigstens eine Kleinigkeit hätte man vorbereiten können. Die wenigen Englischkenntnisse der Hoteliers enden übrigens spätestens dann, wenn eine Bitte für sie "in Arbeit" ausartet. Wie gesagt, ganz im Gegensatz zum anderen Personal. Die Lage des Hotels: Direkt am Meer, recht abseits gelegen. Kein Verkehrslärm, da es nur eine Zufahrt gibt. Der Sand des Strandes ist etwas grobkörnig, sauber und schön. Ins Meer kommt man aufgrund von glitschigen und unregelmäßigen Steinplatten im Wasser etwas holprig. An einigen Stellen besser, an einigen schlechter. Es gibt Tretboote (10Euro die Stunde), Liegen und Schirme sind kostenlos. Fazit: wenn man von den kleineren Unanehmlichkeiten des Hotels absieht, ist Kalabrien ein wunderschönes Reiseland, das faszinierende Ausblicke auf atemberaubende Küstenabschnitte und malerische Dörfer bietet. Allerdings ist zum Erkunden unserer Meinung nach ein bereits in Deutschland gebuchter Mietwagen erforderlich. Wir hatten einen Fiat Punto Turbodiesel. Mit dem waren auch engste und gleichzeitig steilste Kurven kein Problem, und eine Schnecke ist er auch nicht, man kann mit ihm "italienisch" fahren (welche Verkehrschilder? wieso blinken? 50 km/h?) Hat Spaß gemacht.:o)

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