Parkhotel Jordanbad

Der überdimensionierte, gut ausgestattete, aber überteuerte Hotelkomplex zwischen einer hübschen Baumgruppe und einer großen Kirche, der der Kirche gehört und erst vor ein paar Jahren von der Familie Lerch gepachtet wurde, ist diesen Preis nicht wert. Die 25 m2 großen Doppelzimmer Komfort Plus ohne Balkon, Schreibtisch und Kaffeemaschine kosten pro Nacht 270 €. Die Beleuchtung lässt sich nicht so einstellen, dass ein Gast im Bett lesen und der andere schlafen kann. Die Bettwäsche wird innerhalb einer Woche nicht gewechselt, auch wenn man die entsprechende Karte nicht an die Tür hängt. In den gepflegten Thermen tummeln sich deutlich mehr laute und spritzende Kinder als z.B. im Bad Füssing. Niemand weist die rücksichtslosen Eltern darauf hin, dass es Kinderbecken gibt. Auch der Spielplatz im Frühstücksraum dürfte eher die Eltern als den Rest der Gäste entzücken. Mehrere Einrichtungen sind defekt (die Infrarotkabine, das Lesegerät für die Kleiderschränke, das Drehkreuz beim Zugang zu den Thermen). Das 4 km entfernte Zentrum von Biberach ist nur schlecht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Angenehm: der kostenfreie Parkplatz. Das Frühstücksbuffet ist ausreichend und von guter Qualität. Die Currywurst im Bistro kostet 9,50 €. Sonntags, an Feiertagen und manchmal auch mittags gibt es in den Restaurants nichts zu essen. Freitag abends gibt es nur ein Buffet, kein À-la-Carte-Essen. Das Abendrestaurant ist zwar nicht auf Haubenniveau, aber überdurchschnittlich gut. Die Zimmer können keine Minute vor der offiziellen Eincheckzeit um 15 Uhr bezogen werden. Alles in allem: das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht. Üppig ist nur die Selbstbeweihräucherung der Familie Lerch. Fazit: Wenn man die Thermenlandschaft ausgiebig nützt, rechnet sich der Aufenthalt als Alternative zu Bad Teinach, Bad Wildbad oder Bad Füssing. Wenn man ein bequemes Urlaubshotel sucht mit größeren Zimmern und einer Lobby mit mehr als fünf Tischen, gibt es bessere Optionen.

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