Leider wurde das im 19. Jahrhundert erbaute mondäner aussehende Parkhotel offensichtlich ziemlich komplett abgerissen und musste einem Neubau weichen, der nun auch schon einige Jahrzehnte hinter sich hat. Das mittelgrosse Hotel ist sehr sauber, wir hatten Halbpension mit abendlichem 5 Gang Dinner gebucht. Die Gäste sind in erster Linie Deutsche und Schweizer. Ein paar englischsprachige Gäste haben wir auch gesehen. Es gibt einen Lift, der die 4 Stockwerke verbindet. Vom Hotel kann mit durch einen Verbindungsgang zwischen 1. und 2. OG ins Aquawell gehen. Das Hotel kann man aufgrund des sehr guten Services und der Freundlichkeit des Personals wirklich empfehlen. Da befindet sich das Hotel auf einem sehr hohen Level und wird insbesondere im 3-Sterne-Bereich ungeschlagen sein. Grindelwald ist ein teures Pflaster. Wenn man unbedingt hierher will, ist das Hotel sicher eine gute Lösung. Alternativen gibt es wie Sand am Meer, aber wir haben keine eigenen Erfahrungen damit gemacht und können daher keines empfehlen. Der Hotel-Slogan "Das Dreistern-Hotel mit Vierstern-Komfort" ist sicher ein wenig übertrieben. Es kann sich vielleicht auf die Freundlichkeit und das Vorhandensein von Hallenbad und Sauna beziehen, die Zimmer aber sind sicher kein bisschen über 3-Stern-Niveau und das Essen eher auch nicht. Alles in allem ein gutes 3-Stern-Hotel.
Nun ja, das Zimmer. Wir hatten eines der "schönen kleineren Zimmer mit französischem Bett (1, 50 m) und Terrasse sowie Blick auf den Eiger". Dies kostete pro Nacht 340 CHF, also etwa 230 Euro. Dafür ist das Zimmer dann schon ein wenig minimalistisch. Es war geschätzte 18 qm gross, das 1, 50 m Bett stand in einer Ecke, so dass man nur nach einer Seite aussteigen konnte. Der Fernseher war Miniformat, der Schrank dafür gut, genug Kleiderbügel und Fächer für ein Wochenende. Sogar ein Safe mit einem riesigen Schlüssel war da. Dafür gab es keine Minibar und die Bad-Fliesen dürften etwa 40 Jahre alt sein. Zumindest der Farbton liess darauf schliessen. Das Bad war aber zumindest um den Bereich Spiegel und Waschbecken herum modernisiert und hatte Schminkspiegel und Fön. Leider fiel permanent der Plastikdeckel des WC-Sitzes herunter (auch während Benutzung). Für diesen Preis kann man in anderen Teilen Europas schon ein sehr schönes modernes und grosses Zimmer haben, in Grindelwald aber im Winter wahrscheinlich nicht - und somit muss man eben damit leben, dass man 3 Sterne Komfort zum 4-Stern-Preis hat.
Das Frühstücksbuffet war durchschnittlich, die Auswahl ausreichend, die Qualität gut. Beim Abendessen gab es ein 5-gängiges Menü. An beiden Abenden bestand es aus einer klaren Suppe mit minimaler Gemüseeinlage, dann einmal Melone mit Rohschinken, am anderen Tag Forellenfilet mit Salzkartoffel. Danach Salatbuffet. Hauptgang war einmal Schweinssteak mit Sandkartoffeln und geriffelten Karottenscheiben - ersetzbar durch vegetarisches Hauptgericht Spaghetti mit Tomatensosse, am nächsten Abend war der Hauptgang Hühnchenbrust mit Risotto, Tomate, Apfel mit Preiselbeere oder vegetarische Variante "Pilzrisotto". Dessert einmal Zitronensorbet mit gedörrten Pflaumen, einmal Caramelköpfli mit Sahne. Das Essen war o. k., aber kein kulinarischer Höhenflug. Ich würde mal sagen, gute Hausmannskost.
Das Hotel ist sehr gut geführt, alle Angestellten sind megafreundlich, auch der Hausherr und seine Frau sind ständig präsent, um ein paar Worte mit den Gästen zu wechseln. Schon bei der Reservierung per E-mail waren wir sehr überrascht, wie extrem freundlich die Mail gestaltet war und beim Check-In ging es dann ebenso weiter. Die Zimmerreinigung war bestens, Beschwerden hatten wir keine. Auch die Kellner waren sehr freundlich, allerdings teils ein bisschen hektisch und überfordert (na ja, wohl teils noch in der Ausbildung, da ging mal ein Getränk vergessen oder das Servieren klappte nicht so perfekt) - hat uns aber nicht gestört.
Das Hotel liegt oberhalb des Dorfzentrums von Grindelwald, ist aber trotz nahe vorbei führender Dorfstrasse ruhig gelegen. Wir sind mit dem Auto angereist, haben dies auf den Parkplatz gestellt und es am Wochenende nicht benutzt. Man kann zumindest im Winter mit dem Skibus oder mit der Bahn überall hin. Wir sind zum Schlittenfahren erst mit der Gondebahn auf den First gefahren (32 CHF pro Person) und am nächsten Tag mit der Bahn aufs Jungfraujoch (162 CHF pro Person). Weitere Ausflüge haben wir nicht unternommen. Grindelwald ist ein reines Wintersportdorf und ist voller Skifahrer. Gegenüber des Hotels liegt ein Sunstar-Hotel. An sich aber ist ganz Grindelwald voller Hotels. Zum Bahnhof braucht man zu Fuss bei Schnee im Winter etwa 10 Minuten.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Wir haben nur das Hallenbad und den Whirlpool genutzt. Hallenbad und Whirlpool sind aus Edelstahl und alles ist sehr sauber. Es gibt auch eine kleine Sitzecke am Eingang des Hallenbadbereichs mit einem Tischchen mit Illustrierten. Liegen sind vorhanden. Es war sehr sehr warm in dem Bereich und das habe ich sehr geschätzt. Wenn es draussen schon kalt ist, will man nicht nicht im Hallenbad frieren. Das Wasser war auch angenehm warm, um die 28 Grad, der Whirlpool natürlich einiges wärmer. Im Zimmer erwarten einen ja Bademantel und Schlappen mit Plastiksohle, so ist man für den Aquawell-Bereich bestens gerüstet. Im Lobbybereich gibt es ebenfalls viel zu lesen, alle aktuellen Tageszeitungen aus der Schweiz sowie Deutschland und auch englischsprachige Zeitungen waren da. Sogar Bücher und Bildbände standen herum. Daneben gibt es auch noch eine Bar und einen Billardtisch. Es gibt W-Lan im ganzen Hotel und so konnte ich auch im Zimmer mit dem i-Phone jederzeit surfen.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 1-3 Tage im Januar 2009 |
| Reisegrund: | Winter |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Marion |
| Alter: | 36-40 |
| Bewertungen: | 121 |

