Parkhotel Sonne

Im Rahmen einer Busrundreise waren wir für vier Übernachtungen mit Halbpension in diesem Hotel untergebracht. Das Gute vorab: Beim Zimmer gab es nichts zu beanstanden außer der Größe des Bades und des wirklich altbackenen Einrichtungsstils. Ein Manko: Es gab nur eine sichtbare Steckdose im Zimmer,die allerdings keinen Strom führte. Zum Aufladen des Handys musste man eine Nachttischlampe ausstecken. Die Sauberkeit war gut im Hotel. Allerdings sahen das andere in unserer Reisegruppe in deren Zimmern anders und sprachen von Schimmel im Bad und Unrat im Innenhof beim Ausblick aus dem Fenster. Das war es allerdings auch schon mit dem Guten. Bereits das Einchecken war seltsam. Dies war das erste Hotel (!) , in dem es keine Rezeption gab. Die Schlüssel bekam man über den Tresen gereicht. Sobald man das Hotel betritt, wird man von wuchtigen alten Möbeln im Gelsenkirchener Barock erschlagen. Gekrönt wird das Ambiente von unzähligen Puppen und Kaffeekannen. Die Puppen saßen sogar in den Blumentöpfen! Ich hatte den Eindruck, dass das Mobiliar aus Haushaltsauflösungen pp. zusammengesucht war. Einfach hässlich! Lediglich der Raum, in dem wir das Frühstück einnahmen, war renoviert und moderner eingerichtet. Vor den beiden Speiseräumen lagen kleine Terrassen. Diese waren ungepflegt. Z.B. von der Markise hing das Einfassband herab und diese wurde schon lange nicht mehr gepflegt. Im Eingangsbereich befand sich auch die Hotelbar (wo man auch die Zimmerschlüssel bekommt). Die Preise waren ok. Jeder Gast bekam einen Zettel von einem Kellnerbestellblöckchen mit seiner Zimmernummer. Dort wurden dann die Getränke notiert. Keine Ahnung, was passiert, wenn man diesen verlieren würde. Eine „Gegenbuchhaltung“ war nicht festzustellen. Am Ende der Fahrt mussten wir dann auch Kurtaxe zahlen. Hierzu bekam man das ebenfalls auf diesem Notizzettel notiert. Auf Verlangen wurde allerdings auch eine handgeschriebene Quittung ausgestellt, eine ausgedruckte Rechnung mit Rechnungsnummer pp. gab es nicht. Die Kurtaxe betrug 2,20 € pro Person und Tag. Das Hotel wird von einem Paar mit osteuropäischem Akzent betrieben. Das erste Abendessen gestaltete sich als megachaotisch: Wir bekamen die Suppe, die schon sauer war, nach 20 Minuten Wartezeit. Anschließend gab es einen Schweinebraten mit Rotkohl und einem Kartoffelbreiklops. Ich konnte das sehnige fettige Fleisch nicht herunter bringen. Der Nachtisch war ok. Diese Mahlzeit zog sich über 1,5 Stunden hin und die Gäste wurden ungehalten. Die später allerdings freundliche, in diesem Fall aber hoffnungslos überforderte Kellnerin wurde patzig und meinte, sie habe nur zwei Hände. Ich habe mich dann beim Wirt erkundigt, ob man nicht die Wahl beim Essen habe, da ich z.B. kein Schwein mag. Dies verneinte er unfreundlich und ungehalten und bot auch keine Alternative an. Quasi „was auf den Tisch kommt, wird gegessen“. Die anderen Abendessen gestalteten sich etwas organisierter, die Bedienung war wieder freundlich, dauerten aber immer mindestens eine Stunde. Der Wirt saß lieber an seinem Tresen und schaute Schlagersendungen und ließ den Rest schuften (seine Frau, unsere Bedienung und noch eine Aushilfe). Außer uns waren nämlich noch immer mindestens eine Reisegruppe im Haus. Die Qualität des Essens war einigermaßen ok, viel Fertig- u. Billigprodukte. Die Tische waren lieblos eingedeckt. Verschiedenes Porzellan (z.T. noch mit Aufdrucken aus einem anderen Hotel!). Das Besteck war zusammengesucht. Das Frühstück war ok, mehr aber auch nicht. Das Brot schmeckte nicht, die Brötchen waren Aufbackbrötchen wie aus dem Supermarkt. Aber man wurde satt und hatte auch Auswahl. Bei der Abreise vergriff sich die Wirtin noch im Ton wegen der fraglichen Zimmerräumung. Geht gar nicht. Der Begriff Parkhotel Sonne trifft das Vorgefundene in keinster Weise: Ic h habe keinen Park entdecken können und bei diesem Hotelnamen hatte ich irgendwie höhere Erwartungen! Der Ort war sehr ruhig, aber man bekam fußläufig alles für den täglichen Bedarf . Urlaub wollte ich dort nicht machen. Wir würden niemals wieder in dieses Hotel gehen, noch nicht mal geschenkt, und ich hoffe, dass der Busunternehmer dieses Hotel aus seinem Programm nimmt. Nach dem Einstieg in den Bus zur Rückreise und vor der Abfahrt entschuldigte sich unser Busfahrer noch im Namen des Busunternehmens für die vielen Unannehmlichkeiten, die uns durch das Hotel entstanden waren und kündigte an, einen Bericht für seinen Arbeitgeber zu verfassen. Unsere Eindrücke wurden von sehr vielen Mitreisenden bestätigt. Es herrschte akuter Personalmangel: Es arbeiteten lediglich die Wirtin, die Aushilfe am Abend und noch eine „Tischabräumerin“ morgens und abends. Das war nicht zu schaffen bei den vielen Gästen.

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