Pension Haus Weserblick

Wir sind im April 2010 auf dem Weserradweg unterwegs gewesen. Unser Beweggrund in Bad Karlshafen Station zu machen, war ehrlich gesagt die Wesertherme. Es tut nämlich unglaublich gut, zwischendurch mal eine Wellnesspause einzulegen und in die Sauna zu gehen. Wir suchten also eine Unterkunft in der Nähe der Therme die zu Fuß zu erreichen war. In der Pension "Haus Weserblick" wurden wir fündig. Sie liegt nämlich praktisch genau gegenüber des (häßlichen) Kurhauses auf der anderen Weserseite. Ein weiterer Grund der für dieses Haus sprach, war die Empfehlung von "Bett & Bike". Deren Statuten sehen nämlich vor, dass man die Fahrräder sicher unterstellen können muss, es müssen Möglichkeiten zum Trocknen nasser Kleidung vorhanden sein sowie die Möglichkeit, sich einen heißen Tee zu kochen. All das war hier erfüllt. Untergebracht waren wir im Gästehaus, das sich im Hintergarten des Haupthauses befindet. Adresse: Haus Weserblick Pension & Gästehaus Unter den Eichen 4 34385 Bad Karlshafen Tel.: 05672 / 2890

Unser Doppelzimmer im Gästehaus war unverkennbar im Stil der 80er Jahre eingerichtet. Mit Holz verkleidetet Neonröhren beleuchten die lang herunterhängende Gardinen. Bett und Möbel bestehen aus hellem Furnierholz. Unsere Betten hatten beide eine Kuhle. Das Ganze ist zwar zweckmäßig eingerichtet, aber irgendwie nicht mehr zeitgemäß. Die Tatsache, dass man das ganze Gästehaus samt Küche und Aufenthaltsraum nutzen kann relativiert die Sache jedoch wieder ein wenig. Für den Preis von 62,00 € pro Zimmer plus 4,00 € Kurtaxe hätten wir aber etwas mehr erwartet. Oder anders gesagt: Einen Preis bis 50 Euro hätten wir für angemessener gehalten. Aber das Haus liegt unmittelbar am Weserradweg und die Nachfrage bestimmt offensichtlich den Preis.

Das Frühstück wurde als Buffett im Haupthaus angeboten. Von dem mit Gelsenkirchner Barock eingerichteten Zimmer hat man einen schönen Ausblick auf die Weser. Das Frühstück war einfach (Cervelatwurst, Mortadella, Kochschinken, Marmeladen, Quark, O-Saft, Eier), aber ausreichend. Die Gastwirtin und ihr Sohn waren sehr aufmerksam und stets bemüht, dass immer genug auf der Anrichte stand.

Angenehm aufgefallen ist uns die Teeküche. Sie ist zwar sehr einfach gehalten und wirkt zusammengewürfelt - aber man kann sich hier wirklich bei Mistwetter eine Dosensuppe warm machen oder einen heißen Kaffee kochen. Die Preise der bereitgestellten Getränke sind sehr moderat. Das teuerste war der Sekt-Piccolo für 2,50 €. Das nenne ich fair! Unangenehm aufgefallen ist uns ein Duftsprayer, der anscheinend automatisch penetranten "Lokus-Duft" in den Aufenthaltraum des Gästehauses gesprüht hat. Sobald man die Tür öffnete, schlug einem eine "Veilchen-Duftwand" vor den Kopf, die einem den Atem nahm. Wir mussten erstmal alle Fenster aufreißen, um überleben zu können. Was bleibt, ist das ungute Gefühl, dass hier etwas noch Unangenehmeres übertüncht werden soll ...

Das Haus Weserblick ist eine um die Jahrhundertwende gebaute Fachwerkvilla direkt am Weserufer. Von außen macht sie einen sehr freundlichen Eindruck. Vor allem der Garten, in dem im Frühling alles blüht und grünt, verleiht der Villa etwas Einladendes. Unweit der Pension verläuft eine breite Brücke über die Weser. Hier findet man einige Supermärkte und einen Bäcker, bei denen man sich mit dem Notwendigsten eindecken kann.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Die Wesertherme befindet sich in Fußnähe auf der anderen Flußseite. Die Rückseite der Anmeldekarte, die man bei der Anreise ausfüllen muss, gilt gleichzeitig als Kurkarte. Sie bietet einem Ermäßigungen für das Hugenotten-Museum, das Fahrgastschiff Hessen und den Eintritt in die Wesertherme. Moderne Kommunikationseinrichtungen wie freies W-Lan, Internet-Terminal oder WIFI-Point sucht man in der Pension Weserblick natürlich vergebens.