- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Unter einer Pension mit dem so häuslich wohlklingendem Namen "La Mamma" stellt man sich ja ein italienisch-angehauchtes Albergo vor, gemütlich und warm, in dem man schon direkt hinter der Türschwelle mit einem herzlichen "Ciao amici!" empfangen wird. In Wahrheit sogar wenn die bella casa mitten in der oberösterreichischen Pampa liegen sollte, denn wer schon großspurig "La Mamma" heißt, kann ja trotzdem ein bisschen "La Mamma“ sein, denkt man sich. Könnte. Oder auch nicht. Die Aschacher "La Mamma"-Version hat nämlich offenbar ihre eigene Interpretation italienischer bella la vita. Direkt beim Eintreten wehte einem der deutliche Hauch kalter Fremde entgegen, und das starke Gefühl, hier nicht willkommen zu sein breitet sich unangenehm und stante pede aus. Dem Chef, in dessen Augen sich der blanke Inbegriff von Grantigkeit zu spiegeln schien, rutschte beinahe ein „Und was wollen Sie hier?“ heraus. Auf unsere höfliche Antwort, dass wir bereits eine Woche zuvor ein Doppel- sowie ein Einzelzimmer reserviert hätten, warf er uns einen einzigen lapidaren Satz entgegen, mit welchem er die Diskussion für beendet erachtete: „Hab ich schon hergegeben, da ist schon ein anderer gekommen.“ Und da hätte er uns nicht Bescheid geben können? „Keine Zeit gehabt.“ Er bot uns - drei Männern - stattdessen ein Dreierzimmer bestehend aus Einzel- und Ehebett an, das er uns jedoch nicht einmal selbst zeigen wollte, lediglich mit seinem angewiderten Gesichtsausdruck war er nicht sparsam. Auf die Frage, ob wir am nächsten Morgen den Schlüssel an der Rezeption retournieren dürften, keifte er uns entgegen, dass es Rezeptionen vielleicht dort gebe, wo wir herkämen (aus dem unliebsamen Wien, Anm.), hier aber nicht. Und eine Putzfrau gebe es auch nicht. Besonders letzterer Gedanke ließ uns auf die Nacht im Ehebett freuen. Ob wir Frühstück wollen, lautete die Frage, vier Euro Aufschlag. Leider wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass der Frühstücksservice am nächsten Morgen eine spannende Überraschung enthielt: 150 Meter Fußmarsch durch strömenden Regen zu einer nahegelegenen Bäckerei. Interessant war übrigens besonders die Bezahlung: Schon bevor wir überhaupt das Zimmer bezogen hatten, forderte der Chef das Geld. Andernfalls dürften wir uns gleich wieder verabschieden. Wir bezahlten - und zwar unfreiwillig schwarz. Das Geld steckte er sich ein, eine Quittung haben wir bis heute nicht. Wie sagt der WIener Italiener so schön: Nie wieder mi andare in diese casa! Ciao brutta Mamma! Herzlichst, Rainer G.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2017 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Rainer |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |