- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Gleich vornweg. Ich möchte niemanden abhalten diese Pension zu buchen, aber man sollte schon wissen, was auf einen zukommt… Die Pension liegt wie beschrieben ruhig, ganz am Ende eines Weges, der dann in ein Feld mündet. Es sind Tiere zu sehen und zu hören, ansonsten herrscht Stille. Es riecht angenehm nach Landluft, ohne das es stinkt! Als wir ankamen, wussten wir nicht, ob wir richtig waren, denn die Fotos bei den einschlägigen Portalen entsprechen nun gar nicht mehr der Realität. Die einstmals rote Farbe ist verblasst. Das Gebäude war mit Sicherheit einmal ein ehemaliges Objekt einer LPG oder eines anderen Betriebes. (Wir haben nicht gefragt, aber so würden wir es einschätzen.) Das man daraus eine Pension macht, ist schon ein mutiger Schritt. Es ist ein länglicher, 2 geschossiger Bau mit einem vorgebauten Frühstücksraum. Wie sich ganz zum Ende unseres Aufenthaltes herausstellte kaufte der neue Besitzer das Objekt erst dieses Jahr aus der Konkursmasse des ehemaligen Eigentümers. Dieser hat augenscheinlich viele lange Jahre nichts mehr am Objekt selbst gemacht. Alles leidet unter einen gewissen Reparaturstau. Die Pension hat etwa 17 Zimmer, wobei wir Zimmer 17 bekamen. Dieses liegt am Ende des Flures und hat einen Blick über das mit Bitumen-Dachbahnen belegte Frühstücksraum-Dach in Richtung Feld bzw. der sich dahinter befindlichen Müritz. Gleich neben unserer Zimmertür befand sich an der Stirnseite des Flures die Wohnung der Inhaber dieser Pension. Das bedeutete natürlich des Öfteren knallende bzw. zufallende Türen. Die 2 großen Hunde, die immer über das Treppenhaus in die Wohnung liefen, verhielten sich größtenteils ruhig und bellten kaum. Der Boden im gesamten Haus ist mit Teppichboden ausgelegt. Wobei der im Frühstücksraum eine sehr minderwertige Qualität aufweist und sich mittlerweile sehr wellt. Das Zimmer (Nr. 17) ist nicht saniert. Es hat scheinbar die Einrichtung wie von Anfang an. Die Betten sind augenscheinlich in Ordnung. Wenn man sich dann einmal hinlegt, kommt man bald nicht mehr hoch, so durchgelegen sind die Matratzen. Die allgemeine Höhe kann man als flach bezeichnen. Das Bettzeug war uns persönlich für die Jahreszeit als zu dick gewählt. Aber vielleicht gibt es ja auch nur eine Sorte Decken. Leider konnten wir auf Grund der Hellhörigkeit der Zimmer schlecht schlafen. Wir bekamen jedes gesprochene Wort unseres direkten Zimmernachbars mit und können nun dessen Lebensgeschichte weiter erzählen. Aber das ist eine andere Geschichte… Die Fenster lassen sich nur unzureichend verdunkeln. Es gibt einen kleinen Vorhang, der aber nur bedingt die am Morgen im Osten aufgehende Sonne abschwächt. Somit ist es sehr früh taghell im Zimmer. Falls das jemanden stört. Vor dem Fenster befinden sich Insektengitter, was hilfreich sein könnte, wenn nicht im Bad diese fehlen würden. Also, man muss im Bad das Fenster geschlossen halten, was aber aufgrund der sehr geringen Größe des Raumes faktisch undenkbar ist. Aber dazu später mehr. Im Zimmer gibt es einen kleinen Schreibtisch, mit einem Mini-Fernseher. Die scheinbar mal vorhandene Mini-Bar (Kühlschrank) ist leider auch nicht mehr existent. Das ist bei sommerlichen Temperaturen nicht sonderlich angenehm. Klima-Anlage ist natürlich nicht vorhanden. Wir kühlten unsere Getränke im kleinen Mini-Waschbecken. Es gibt 2 Stühle im Raum und einen Kleiderschrank mit genügend Bügeln und Ablagen für einen 1 wöchigen Aufenthalt. Außerdem ist ein großer Spiegel vorhanden und das war’s. Der Raum ist wirklich klein. Ach so, es ist leider nur ein 3er Steckdosen-Verteiler im gesamten Zimmer vorhanden! In Zeiten von Ladekabeln usw. auch nicht mehr zeitgemäß. Es gibt keinen Wasserkocher, Tee, Kaffee usw. auf dem Zimmer. Das Bad ist wie schon erwähnt sehr klein geraten. Wenn jemand auf der Toilette ist, dann kann der andere die Tür nicht mehr öffnen, denn der andere sitzt gewissermaßen mit dem Kopf vor der Tür. Es gibt eine Dusche mit Vorhang (neu). Sanierungsstand Mitte oder Ende der 1990er Jahre. Das Waschbecken ist mini, die Fliesen grau vom Schmutz/Kalk. Schimmel war nicht zu sehen. Es wirkte alles sehr schlicht und einfach. Es gibt keinen Fön (auf Nachfrage bekamen wir allerdings einen von den freundlichen Gastgebern). Eine Steckdose ist im Bad vorhanden. Im Zimmer, wie auch in den übrigen Räumen befinden sich Spinnenweben, tote Fliegen liegen in den Fenstern rum oder haben ihr Leben im Fliegengitter gelassen. Es wirkt alles nicht wirklich sauber. Wir haben aber wirklich nicht richtig hingeschaut und wollten uns die schöne Zeit hier an der Müritz nicht selbst verderben und haben so sehr großzügig darüber hinweggesehen. Wenn jemand nur eine Nacht bleibt, wird ihm das nicht alles so auffallen oder stören. Unsere Woche litt nur etwas unter den Umständen. Das Frühstück ist dafür wirklich für ein Haus dieser Kategorie spitze. Nicht nur qualitativ, auch in der Quantität hatten sie viel Gutes zu Bieten. Wir wurden satt und es hat geschmeckt. Die Atmosphäre, wegen Corona, war zwar manchmal beeinträchtigt. Aber die nette Angestellte machte das alles mit einem Lächeln wieder weg. Es gibt eine Terrasse mit Blick auf die Rinderherde und das Feld. Nach etwa 10 Minuten Fußmarsch ist man an der Müritz, in 10 Minuten mit dem Auto in Röbel, in 25 Minuten in Waren, in 40 Minuten im Naturschutzgebiet. Schloss Mirow oder das Schlosshotel Klink können wir auch empfehlen. Wenn, wie beim Abschied uns die Gastgeberin versicherte, das Objekt nach der Saison saniert wird, könnte man es eventuell empfehlen. In dem jetzigen Zustand leider nicht!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im August 2020 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 36 |