Pension Reinhard

Wir hatten für ein Wochenende die "Ferienwohnung" im Cafe Reinhard, bzw. Pension Reinhard gebucht. So etwas habe ich noch nie erlebt. Die FeWo liegt unterm Dach und muß über mit abgwetzten Teppichen belegte steile Treppen erklommen werden. In der Wohnung, die augenscheinlich seit den frühen Achtzigern nicht renoviert wurde, findet der Reisende ein Sammelsurium aus zusammengeklaubtem, billigem Mobilar, furchteinflößenden Elektroinstallationen und einer mitten in die Wohnung gepackten Küche. In der Küche fanden wir sogar noch Lebensmittel des Vormieters, sehr appetitlich! Aus den Wänden hängen Kabel herab, Lampen sind nicht befestigt und im Badezimmer, dessen Farbe um 1984 als Bahamabeige en Vogue war, heute jedoch eher die Bezeichnung Hornhautumbra verdient, fanden wir überall Haare der Vormieter. Genauso abgewohnt ist das ganze Haus, in dem früher eine Metzgerei war. Am meisten "beeindruckt" hat mich eine Konstruktion aus einem Spannanker und ein paar Brettern, mit der ein Loch in der Glasbausteinwand im Treppenhaus abgedichtet wurde. Das Frühstück bestand aus industriell gefertigten Brötchen, ein paar Eiern, etwas abgepackter Wurst, Honig, usw. Es wurde in einem lieblosen Frühstücksraum angeboten. Wir haben für die Fewo 80€ pro Nacht, bei einer Belegung mit vier Personen bezahlt, was schlichtweg eine Frechheit ist. Fazit: Diese Wohnung kann man niemandem zumuten. Der Hausbesitzer müsste viel Geld in die Hand nehmen um das Haus von Grund auf zu sanieren oder es gleich abreißen.

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