Pension Zettersfeld

Chefin des hoch über Lienz gelegenen Berggasthauses ist Edith. Mit rauhen Anweisungen und ihrer eigenen direkten Art hat sie das Kommando über Haus, Team, aber auch über die Gäste. Sie macht von Beginn des Aufenthalts kein Hehl daraus, dass ihr Führungsstil auf Kosteneinsparung und Gewinnmaximierung besteht. 10 Minuten nach Frühstücksbeginn die Stecker aus den Warmhaltegefäßen für Kaffee, Milch und Tee sind da selbstverständlich. Die Lage des Hauses mit einem traumhaften Blick auf die Bergwelt Osttirols entschädigt für vieles, aber nicht für alles. Wer sich in seine Schulzeit mit der Atmöspähre einer Jugendherberge zurückversetzen möchte ist hier richtig. Alldings hat das ganze einen individuellen Charme. Wer die tolle Aussicht auf Lienz wünscht, aber beim Gasthaus etwas mehr Herzlichkeit erwartet, sollte bei dem Alpengasthof Bidner vorbeischauen. In unmittelbarer Nachbarschaft konnte wir einen Abend die Gastronomie geniessen.

Wir waren in einem Fünfbettzimmer untergebracht. Die Möbel sind lieblos angeordnet, aber zweckmässig. Leider war nur eine Badewanne vorhanden (ohne Duschvorhang), sodass wir täglich das Badezimmer unter Wasser setzen mussten. Die Reinigung im Badezimmer wurde täglich vorgenommen, wenn auch etwas oberflächlich. Handtuchwechsel einmal wöchentlich. Föhn oder Bademantel sollte man von einem Gasthaus nicht erwarten dürfen. Wünschenswert wäre eine gründlichere Grundreinigung bei Ankunft gewesen, dann hätten wir nicht die Fingernägel des Vorgastes (oder Vorvorgastes?) im Nachtschränkchen gefunden. Das Satelliten-TV war zwar recht klein (38er ?), aber für den kurzen Blick in die Nachrichten ausreichend.

Man darf deftige Hausmannskost erwarten. Die Liebe zum Detail wird hier nicht sehr groß geschrieben. Bei der Chefin wird gegessen, was auf den Tisch kommt. Eine Servicekraft war als einziger Kellner mit der Auslieferung der Speisen und gleichzeitiger Versorgung der 34 Gäste mit Getränken etwas überfordert. So blieb manches Glas länger leer... Das Frühstück war einfach, wurde aber mit zahlreichen Hausgemachtem sinnvoll ergänzt. Frühstück gab es von 8: 15 bis 9: 15; wer aber um 8: 20 kam musste schmerzhaft feststellen, dass 30 Semmeln für 34 Gäste nicht immer ausreichen. Nachschub nur mittel Ediths selbstgebackenes Brot.

Das Team ist bemüht. Im wesentlichen besteht es aus Chefin, Sohn von Chefin und Koch & Kellner mit dickem Fell. Für Fragen steht jederzeit bereit. Bei ihr kann man auch Wanderkarten, Ansichtskarten u. ä. erwerben. Zu Beginn des Aufenthalts wird jeder Gast auf den Rhythmus des Hauses "gedrillt". Auf Wunsch der Chefin macht man seine Betten selber. Pünklichkeit zu den Mahlzeiten (FS 8: 15 Uhr, Abendessen 18: 30 Uhr) wird gefordert, sonst gibt es halt kalte Suppe.

Durch die Höhenlage von ca. 1800 m ist der Berggasthaus etwas einsamer gelegen. Einkaufs- oder Vergnügungsmöglichkeiten sollte man daher nicht erwarten. Über die Bergbahn oder über die mautpflichtige Bergstrasse ist aber der Einkauf im idyllischen Lienz kein Problem. Vom Haus aus sind zahlreiche Wandermöglichkeiten; wobei allerdings die attraktiven Wanderungen in der Umgebung mit zusätzlichen Fahrzeiten verbunden sind.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Einfacher Gasthof: außer Sonnenterasse und eine Tischtennisplatte war im Haus nichts geboten. Paragliding-Tandemflug ist in der Nähe machbar. Im Ort unten gibt es verschiedene Bademöglichkeiten Ansonsten Wandern, Wandern, Wandern...