Pestana Carlton Madeira

Das, was wir vom Hotel gesehen haben, war in Ordnung. Unser Zimmer war groß, geräumig und sauber. Aufgrund des im Hotel bereits seit Wochen herrschenden Noroviruses (Höchst aggressiver Brech-Durchfall), von dem wir erst nach (!!) Ankunft im Hotel in Kenntnis gesetzt wurden anstatt uns bereits vor Anreise zu informieren, wurde der Urlaub im wahrsten Sinne des Wortes zum kotzen und echt beschissen. Im Hotel waren zwar überall Händedesinfektionsspender, auf die aber niemand hingewiesen wurde und so desinfizierten sich nur einige Gäste die Hände und dann auch noch falsch. Zudem handelte es sich um "Ecolab Epicare Des", eine Händedesinfektionsmittel für lebensmittelverarbeitende Betriebe, das nicht wirksam gegen humane Noroviren ist, sondern nur gegen murine (Ratten und Mäuse betreffend) Noroviren. Um eine Verbreitung verhindern zu können hätte zum Beispiel überall "Sterillium Virugard" verfügbar sein müssen. Die Zimmer wurde normal gereinigt, was bei Noro aber nicht ausreicht. Es gab keine zuverlässige Flächendesinfektion. Das Personal war äußerst bemüht, hilfsbereit und nett und versuchte, den über 50 Betroffenen es so angenehm wie möglich zu machen. Essen bekam man aufs Zimmer sowie Tee. Trotz allem Bemühen schien das Management angesichts des doch sehr naiven Umgangs mit dem Norovirus schlichtweg überfordert. Informationen gab es in spärlicher Form, so dass wir gezwungen waren, uns alle notwendigen Informationen zur Vorsorge etc. im Internet zu besorgen. Wir haben uns selbst in der Apotheke HÄndedesinfektionsmittel gegen Noroviren gekauft und auch Desinfektionsmittel für Flächen, leider nur so etwas wie Sagrotan, um selbst unsere Toilette zu reinigen. Wir besuchten keine öffentlichen Einrichtungen des Hotels (keine Toilette, kein Pool, kein Spa...) leider half es nichts: Drei Tage des teuer bezahlten Urlaubs verbrachte ich auf Toilette und mein Partner damit, mich zu pflegen. Wenigstens konnten wir kostenlos den Hotelarzt konsultieren, der mich mit Medikamenten versorgte. Im Anschluss konnten wir den Urlaub auch nicht wirklich genießen, da ich noch sehr geschwächt war und die Angst uns begleitete, dass mein Partner erkrankt oder ich mich erneut anstecke, da bei einem Norovirus, keine Antikörper gebildet werden und man sich auch noch kurzer Zeit erneut erkranken kann. Und anstatt keine neuen Gäste in die Gefahr einer vorprogrammierten Ansteckung zu bringen (gerade auch Schwangere und Ältere), wurden täglich neue Gäste aufgenommen. Bis zu 1.April gab es aufgrund der "besonderen Umstände" abends kein Buffet, sondern ein 5-Gänge-Menü, morgens gab es ein sehr überschaubares Buffet ohne Selbstbedienung. Komischerweise war mit Anbeginn der Hauptsaison am 1. April angeblich der Norovirus vorbei. Wenn es doch nur so einfach wäre...Mit 5 Sterne-Urlaub, den wir auch bezahlt haben, hat das alles gar nichts zu tun. Wenn eine so gravierende Erkrankung im Haus grassiert, hätte ich die Information VOR Urlaubsantritt erwartet und nicht, wenn man schon dort angekommen ist. Die Kommunikation war unzureichend und schlecht.

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