- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Wir machten in diesem Jahr zum ersten Mal in der Algarve Urlaub und waren dem entsprechend gespannt was uns erwartet. Als wir das Hotel von der Hauptstrasse her via Reception betraten, waren wir doch eher skeptisch. Das erste was einem auffällt, ist dass das Hotelhauptgebäude mit Reception und den Studios direkt an dieser recht viel befahrenen Strasse liegt und zwar mit den Schlafzimmern zur Strasse hin. Wir hatten jedoch zum Glück kein Studio, sondern ein Appartement (Typ T1) gebucht, was preislich praktisch keinen Unterschied machte. Und das war ein sehr guter Entscheid! Die verschiedenen Gebäude mit all den Appartements und Wohnungen liegen in der ausgesprochen weitläufigen, aber wunderschönen Anlage des Prainha Holiday-Villages. Die Anlage ist sehr gepflegt und von riesigen Rasenflächen umgeben. Unser Appartement war, obwohl der kleinere Typ, riesig: Eine grosse Terrasse mit Liegestühlen und Esstisch, ein grosses Wohnzimmer mit Polstergruppe, Esstisch, Bar (!), TV ,ansprechendes Bad und separates Schlafzimmer, gut ausgerüstete Kochecke und Waschmaschine. Dieses Appartement ist, wie die meisten dieser Anlage, in Privatbesitz und wird zwischendurch durch das Hotel vermietet, daher wohl die komplette Ausstattung. Das ganze Gebäude könnte eine Renovation vertragen. Verschiedene Risse in Verputz und Wänden und auch teilweise wenig Vertrauen erweckende Steckdosen lassen erahnen, dass zumindest dieses Haus nicht erst gestern erbaut wurde. Aber alles war sauber, zu mindest wenn man den etwas grosszügigen "Ferien im Süden-Massstab" anwendet. Wir waren jedenfalls zufrieden. Sicher gibt es Unterschiede zwischen den versch. Wohnungstypen. Die Wohnungen im ersten (und z.T. zweiten) Stock hatten meistens recht kleine Balkone. Die Gebäude sind allgemein schlecht schallisoliert, aber da die ganze Anlage sehr ruhig ist und unsere Nachbarn nicht übermässig laut waren, stellte dies für uns kein Problem dar. Für Leute die in den Ferien nicht auf den TV verzichten können, empfiehlt sich ein Intensivsprachkurs in portugiesisch oder in englisch, denn deutschsprachige Sender gibt es keine. Aber wer geht schon in die Algarve zum Fernsehen? Im September waren einerseits ältere Leute oder junge Ehepaare mit kleineren Kindern im Prainha. Vereinzelt Deutsche und wenig Schweizer, dafür umso mehr Engländer. Zu empfehlen ist auf jeden Fall ein Leihwagen. Die Gegend ist zu schön um nur Badeferien zu machen. Es gibt unzählige lohnenswerte Ausflüge, die mit dem eigenen Auto viel individueller zu geniessen sind als im Touristenbus mit gedrängtem Zeitplan. Die Strassensignalisation ist teilweise lückenhaft. Es kann passieren, dass Sie an eine vierarmige Kreuzung kommen und kein einziger Wegweiser gibt Ihnen einen Hinweis. Eine gute Strassenkarte ist also von Vorteil. Im Bereich der Überlandstrassen und Autobahnen jedoch ist die Signalisation gut. Achtung: die Polizei macht auf den Autobahnen mit zivilen Fahrzeugen mobile Geschwindigkeitskontrollen und verteilt wenn nötig hohe Bussen. Der September erwies sich wettermässig als ideal. Mehrheitlich sonnig (zwei trübe Tage in zwei Wochen), aber nicht zu heiss. So dass man auch noch etwas unternehmen mochte. Handy-Empfang überall problemlos. Internet viel zu teuer im Hotel und in den Internet-Bars. Oft schlecht laufende Rechner.
Da haben wir eigentlich alles schon oben unter "Hotel allgemein" erwähnt. Dem ist nichts mehr beizufügen.
Wir hatten nur Frühstück gebucht. Dass dies in Portugal die unwichtigste Mahlzeit des Tages ist, haben wir erst am Ort erfahren. Allerdings hatten wir eigentlich nicht zu klagen: es war alles da was man zum überleben braucht, halt jeden Tag das gleiche. Und Frühstück isst man praktisch in der Hotellobby, oder man deckt sich einen Tisch auf der Terrasse draussen selber, was allerdings empfehlenswert ist. Weitere Mahlzeiten im Hotelgebäude werden auch angeboten, es ist aber nicht empfehlenswert Halbpension zu buchen, denn erstens hat das Restaurant hier überhaupt keine Ambiance und zweitens gibt es genügend gute Alternativen. Auf dem Gelände gibt es die Pizzeria "Miss Pasta", die meisten Gäste essen da wohl nur bei der Anreise, weil dies am einfachsten ist. Wir haben sie nicht ausprobiert, aber andere Gäste waren nicht besonders begeistert von der Qualität des Essens. Vorne am Strand hat es aber eine ganz einmalige Altenative dazu: das Restaurant Canicio. Mitten in die steil abfallenden Felsenküste gebaut, ist es nur via Lift von oben her oder Treppe vom Strand her zu erreichen. Von der etwas zugigen, aber unheimlich romantischen Felshöle aus geniesst man zum Essen einen einmaligen Blick hinaus zu den faszinierenden Felsformationen entlang der Küste. Die drei Frauen in der Küche verstehen ihr Handwerk und die Service-Angestellten scheinen Spass an ihrem Job zu haben. Hier ist immer gute Stimmung und die Speisekarte bietet alles was die portugiesische Fischküche so verführerisch macht. Das meiste (Fisch, Meerfrüchte, Fleisch) wird meisterhaft auf dem Grill zubereitet. Die Preise sind in Ordnung, den teuren Flaschenwein von der Karte können Sie sich sparen, der Hauswein (rot oder weiss) ist günstig und ausgezeichnet. Ganz in der Nähe gibt es noch ein Erstklass-Restaurant (den Namen haben wir vergessen) dort ist die Sicht auch einmalig, der Service ist sehr gut, das Essen ebenfalls. Aber wirklich erstklassig sind hier die Preise: wir sind in den Ferien nie geizig, aber das war jenseits von gut und böse. Empfehlenswert sind wiederum die diversen grösseren und kleineren Restaurants am Strand unten, die tagsüber, aber auch abends, herrliche Gerichte zu vernünftigen Preisen anbieten. Die unzähligen Beizchen vorne in Alvor können hier leider nicht auch noch aufgezählt werden, bis auf ganz wenige Ausnahmen jedoch sind sie von ausgezeichneter Qualität und bieten ein gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Das Personal an der viel zu kleinen Reception kann zwei Sprachen perfekt: portugiesisch und englisch. Sollten Sie keine dieser Sprachen beherrschen, wird es etwas mühsam, aber mit Händen, Füssen und Pantomime kommen Sie schon klar. Das Check-In kann bei gleichzeitiger Anreise mehrerer Gäste eine echte Geduldsprobe sein, da die Reception normalerweise mit einer, im absoluten Notfall, zwei Personen besetzt ist. Diese lassen sich aber in keinster Weise aus der Ruhe bringen und erklären Ihnen alles dreimal wenn es nötig ist. Egal wie viele Leute noch warten. Die Freundlichkeit variiert mit dem Dienstplan des Personals, bewegt sich aber stets im angenehmen Bereich.
Die Lage des Prainha ist nun wohl nur noch schwer zu toppen. Einzige Ausnahme: die Studios im Hauptgebäude und einige einzelne Appartements welche zu nah an der Strasse liegen. Der Rest: sensationell. Ruhig, direkt am Meer (hoch über den Algarve-typischen Felsküsten, Zugang zum wunderschönen Strand über eine Treppe und einen Lift). Der Ausblick auf den Atlantik und der Küste entlang bis nach Lagos ist atemberaubend schön. So etwas haben wir bisher noch in keinem Hotel dieser (günstigen) Preisklasse erlebt. Der Transfer vom Flughafen Faro zum Hotel dauert etwa eine Stunde. Für den abendlichen Bummel nach Alvor (ein herrlich gemütliches Städtchen mit unzähligen Restaurants und Kneipen) ist das Taxi zu empfehlen (ca. 4 Euro pro Weg), da dies zu Fuss doch mindestens eine halbe Stunde dauert. Ein kleiner Supermarkt mit ansprechendem Sortiment ist auf dem Gelände der Anlage und hat 7 Tage die Woche geöffnet, weitere Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe. Falls Sie mit dem Auto kommen oder einen Leihwagen haben (sehr empfehlenswert) stehen genügend Parkplätze ausserhalb und innerhalb der Anlage zur Verfügung.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
In Sachen Unterhaltung lief im September rein gar nichts. Dies störte uns allerdings nicht, denn wir können uns bestens selber unterhalten. Wer allerdings zum glücklich sein einen Animator braucht, der wird hier nicht glücklich. Den Wellnessberich im Haus haben wir nicht genutzt und können ihn daher auch nicht beurteilen. Beim Hotel-Hauptgebäude hat es einen schönen Süsswasser-Pool, der vor allem für Familien mit Kindern ideal ist. Der eigentiche Hit jedoch ist der Meerwasser-Pool der vorne hoch über der Felsenküste angelegt worden ist. Während dem Baden geniesst man eine herrliche Aussicht. Die ganze Anlage wird von einer riesigen, gepflegten Rasenfläche umgeben. Zwei Liegen und ein Sonnenschirm kosten 7 Euro pro Tag, wem das zuviel ist, der findet jede Menge Platz um sich auf seiner eigenen Liegegelegenheit zu entspannen. Die Strandbar hier bietet ein reichhaltiges Angebot an kleineren und grösseren Speisen und an div. Drinks. Liegestühle hat es immer genug (zumindest im Sept.) Alles ist wirklich sehr gepflegt und absolut sauber.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2006 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Kurt |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 7 |