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Volker (61-65)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • September 2025
Spürbar Luft nach oben ...
4,0 / 6

Allgemein

Das Hotel ist mit der S-Bahn (Station Reeperbahn) vom Airport, den beiden großen Bahnhöfen (Hauptbahnhof und Altona) oder der Innenstadt (Jungfernstieg) aus bequem und schnell zu erreichen; auch die Buslinie 16 (St. Pauli | Michaeliskirche), die Linie 111 (fährt in die eine Richtung zum Fischereihafen, in die andere Richtung zu den Landungsbrücken, zum Baumwall, der Elbphilharmonie und in die Hafencity) und die Line 112 (fährt raus um Elbstrand) halten ganz in der Nähe. Der Lage am Rande der Reeperbahn geschuldet ist das allerdings nicht so tolle Umfeld, das eben nicht nur von Musical und Party People geprägt ist. Erschreckend die vielen Obdachlosen, hochgradig Süchtigen und das sonstige Gesocks, das auf der Straße rumhängt; die offensichtliche Prostitution und die aggressive Grundstimmung auf dem Weg nach St. Pauli zu Schmidt Theater und der Alten Liebe turnten mich regelrecht ab. Die jungen Mädels vom Straßenstrich taten mir einfach nur eines - leid … Dazu passte der Ausblick aus dem Fenster unseres Zimmers auf die Müllhalde im rückwärtigen Innenhof – unfassbar, die ‚Visitenkarte‘ die die ASTRA Braueikneipe hier zeigt. Hier sollte die Hotelleitung nicht nur der Optik wegen einschreiten: in den stürmischen Nächten unseres Aufenthaltes ‚spielte‘ der Wind unüberhörbar mit herumfliegenden Eimern und Dosen, dazu schlug die Tür eines der Container permanent auf und zu. Die minimalistisch eingerichteten Zimmer sind soweit in Ordnung, auch wenn der Teppichboden mittlerweile sicher die ein oder andere Geschichte erzählen könnte. Allerdings hätten wir uns den ein oder anderen zusätzlichen Garderobenhaken und Bügel sowie eine Kofferablage gewünscht, man lebt quasi aus dem Koffer, der zwangsläufig auf dem Boden liegen muss. Die Betten waren nach wie vor Bestens, zusätzliche Kissen gab es auf Nachfrage, frische Handtücher (ohne entsprechende Nachfrage) leider nur noch alle drei Tage und das sicher nicht nur der Umwelt zu Liebe. Die bis zuletzt viel gelobte Freundlichkeit des Personals konnten wir insbesondere beim Check-In nicht erfahren: zunächst mussten wir fast zehn Minuten beim 'komme gleich wieder Schild' verweilen bis die beiden zuständigen Mitarbeiter angeschlendert nach oben kamen. Kein 'Hallo' oder 'Willkommen' sondern mit einem 'so, die Namen bitte ...' wurden wir begrüßt; die junge Kollegin hingegen beschäftigte sich Generation Z typisch erstmal mit ihrem Handy und ließ weitere angereiste Gäste, vor sich hin grinsend, unbeachtet. Angenehm die Möglichkeit sich rund um die Uhr einen leckeren Kaffee oder Tee zu ziehen, die Atmosphäre im Aufenthalts- und Barbereich fanden wir allerding wenig einladend, ungemütlich und zu nüchtern. Als wir am ersten Abend um kurz nach Mitternacht zurück ins Hotel kamen hielt der Mitarbeiter der 24/7 geöffneten Bar ein Nickerchen, - über das sich die verbleibenden Gäste der Bar mit einem ‚psssscht‘ amüsierten – gelebte Work-Life-Balance jetzt auch im Tagesgeschäft ? Das kannte ich bisher nur von Beamten (sorry 😉) Aufs Frühstück haben wir diesmal verzichtet und zum Kaffee ein Franzbrötchen von ‚Feinkost Lidl‘ (befindet sich unten im Haus) auf dem Zimmer gefuttert. Der Tatsache, dass die Zimmer zwischenzeitlich nur noch alle drei Tage gereinigt werden geschuldet, häuften sich die Krümel auf dem Boden am kleinen Schreibboard dann auch zwangsläufig. Fazit: verkehrstechnisch hervorragend angebunden; raues Umfeld mit Obdachlosigkeit, Drogenabhängigkeit, Prostitution und spürbarer Aggressivität; die minimalistisch eingerichteten Zimmer sind sowie in Ordnung; in Punkto Service, Professionalität und Außenwirkung (Stichwort Müllhalde im Innenhof) sehe ich deutlich Luft nach oben.


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Infos zur Reise
Verreist als:Freunde
Infos zum Bewerter
Vorname:Volker
Alter:61-65
Bewertungen:151