- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Radisson Blu Polar Hotel wurde 1994 in Lillehammer zur Winterolympiade aufgebaut, nach den Spielen zerlegt und in Longyearbyen wieder neu errichtet. Es besteht aus dem Hauptgebäude mit dem Bistro „Barentz Bar“ und dem edlen (und teuren) Restaurant „Nansen“, und einem Annex. Im Übernachtspreis ist das Frühstück inklusive. Das Hotel bietet außer Hotelzimmern auch noch Apartments zur Selbstversorgung. Die Einrichtung ist kühl-modern. fazit: Obwohl das Radisson Blu Polar Hotel im Großen und Ganzen ein schönes Hotel ist, stören die Summe der kleinen Fehler und die Unpersönlichkeit. Man hat das Gefühl, das Hotel ruht sich auf seinen Lorbeeren aus, das nördlichste Hotel der Welt zu sein. Vielleicht bessert sich das bald, da in nächster Nähe ein neues Hotel gebaut wird… Es wird schon seit einigen Jahren in Oslo und auch auf norwegischen Straßen mit teuren Tunnelbauten eine Mautgebühr verlangt. So lange es neben den Fahrbahnen für die „AutoPASS“-Inhaber auch noch eine Stelle für manuelle Mautbezahlung gab, war das für die Autotouristen kein Problem. Doch inzwischen sind in Norwegen die meisten Mautstellen automatisch. Was muss also der ausländische Besucher tun, wenn er auf solch einer „AutoPASS“-Straße fährt? 1. Er kann an der nächsten Tankstelle (Service-Schild) die Maut bezahlen. 2. Er fährt einfach weiter. (Was soll er denn sonst in der rush-hour in Oslo tun?). Dann wird er automatisch registriert und bekommt die Rechnung von der Post zu Hause zugestellt (wohl mit Strafgebühr?). 3. Er lässt sich auf der Internetseite www.autopass.no unter „Zahlung für Besucher“ mit seiner Kreditkartennummer registrieren. Das kann man vor Antritt der Reise, aber auch noch bis maximal 14 Tage nach der Reise tun. 300 NOK (etwa 30 €) werden zunächst abgebucht, die fällig gewordenen Mautgebühren nach und nach davon abgezogen, den Rest bekommt der Besucher wieder auf sein Konto zurück. All das ist etwas umständlich, aber verständlich, wenn man bedenkt, wie viele neue und oft unglaublich lange Tunnelbauten oder große Brücken in den letzten Jahren fertiggestellt worden sind.Sie ersparen den Autofahrern viele zeitraubende Fährfahrten oder lange Umwege rund um die Fjorde.
Wir hatten ein Apartment für 3 Erwachsene gebucht. Es befand sich im 3. Stock des Annex-Gebäudes. Da es weder Lift noch Kofferboy gab, durften wir also unsere Koffer selbst bis in den 3. Stock hoch wuchten. Für Ältere kein Spaß. Das Apartment bestand aus einem Raum mit einer gut bestückten Küchenzeile, einer Nische mit Sofabett (für 2 Erwachsene zu schmal) und einem Zimmerchen mit einem doppelstöckigen Bett. Das obere Bett war für einen Erwachsenen nur unter Verrenkungen zu erreichen. Als „Schrank“ diente eine Vorhangsstange mit einigen Kleiderbügeln und 2 schmalen Ablagen, d.h. wir mussten 1 Woche lang ständig in unseren Koffern nach der Unterwäsche, den Socken etc. wühlen. Die fröhlichen orangefarbenen Fenstervorhänge hielten die helle Mitternachtssonne nicht ab, deshalb wäre für Empfindliche eine Schlafbrille ratsam. Im Bad (mit angenehmer Fußbodenheizung) gab es eine ebenerdige Dusche, WC, 2 Seifenspender, Fön und einen Waschtisch, weitere Ablagemöglichkeiten fehlten leider.
Wir haben im Radisson Blu Polar Hotel nur gefrühstückt. Das Frühstücksbuffet war skandinavisch üppig; man konnte sich z.B. auch Waffeln frisch backen. Für die sehr frühen Gäste stand schon um 5 Uhr 30 ein - natürlich reduziertes - Frühstückangebot bereit.
Das Hotel ist auf Grund seiner Lage die Anlaufstelle aller Touristen und die Gäste wechseln rasch, dadurch ist der gesamte Service recht unpersönlich. Dies gilt besonders für die Damen an der Rezeption, die bei Fragen und Bitten um Auskunft wenig hilfsbereit waren (mit der rühmlichen Ausnahme von „Hilde“). Wir hörten meist „Don´t know.“ Als ich morgens im Speisesaal die Serviette an einem der beliebten Fenstertische zur Seite schob, sah ich, dass sie einen tellergroßen, hässlichen Brandfleck verdeckt hatte. O.k., man kann so hoch im Norden defektes Mobiliar nicht sofort austauschen, aber hätte man diesen Tisch nicht etwas diskreter in den Hintergrund schieben können? Wie auf Spitzbergen allgemein üblich, müssen beim Betreten des Hotels und des Annex die Straßenschuhe ausgezogen werden, man geht in Socken oder Hausschuhen weiter.
Das Hotel liegt am unteren Ende der Haupteinkaufsstraße von Longyearbyen mit einem spektakulären Blick über den Adventfjord und die gegenüberliegenden Berge.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2010 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Dagmar |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 89 |