Radisson Blu Resort & Spa, Gran Canaria Mogan

Leider ist das Radisson Ressort Mogan ein absoluter Reinfall. nicht im Ansatz auf 5 Sterne Niveau. Sowohl im Service als auch in der Gastronomie bietet das Hotel noch nicht einmal den Standard eines durchschnittlichen 3-Sterne Hotels auf den Kanaren.

Das Zimmer hat uns sehr gefallen. Sehr groß, ausreichend Stauraum in den Schränken.

Insgesamt muss man beim Essen leider sagen: Ganz und gar nicht auf 5 Sterne Niveau, sogar jedes 4 Sterne Hotel, das wir bislang auf den Kanaren hatten, war deutlich (!) besser. Was in der Summe vor allem aufgefallen ist: Man ist sehr am Kosten sparen, sowohl was das Material angeht (Wie ansonsten ist es zu erklären, dass man in einer Woche an 4 Abenden Schweinebauch vom Grill bekommt und an einem Abend vier Fleischgerichte mit Hähnchenfleisch sind?) als auch was das Personal angeht (Showcooking am Abend mit einer Person hinter dem Grill die dann 3-4 Grills parallel beaufsichtigen muss und gleichzeitig das Essen ausgeben muss - dass da die Hälfte auf dem Grill verbrennt ist schon fast zwangsläufig so). Das Frühstück war sehr eintönig, die Auswahl sehr überschaubar. Praktisch jeden Tag das Gleiche auf dem Buffet (2 Sorten Schinken, zwei Sorten Salami, manchmal Mortadella, Räucherlachs, ...) , sehr kleine Auswahl an süßen Stücken. Pancakes werden zu hunderten vorab gemacht und dann unter der Wärmelampe schön austrocknen lassen. Frische vom Grill bekommt man je nach Personal am Grill grundsätzlich nicht sondern wird auf die ausgetrockneten verwiesen (besonderer Gruß an Eliazar, der sogar Kinder wegschickt). Für das Omelette hat man sich eine besondere Taktik ausgesucht, die es ermöglicht mit wenig Personal vielen Leuten etwas zuzubereiten: Die Grillplatte wird komplett mit Tetrapack-Ei geflutet, dieses große Rührei wird dann in Stücke gerupft und die von den Gästen gewählten Zutaten für das Rührei dann darin eingewickelt. nicht vergessen, ein 5-Sterne Frühstück... Obst in überschaubarer Auswahl, 30-50% davon aber nur Dosenobst. Einziger Lichtblick waren die frisch gemachten Smoothies. War das Frühstück schon nicht besonders, so war das Abendessen dann der totale Reinfall. Auch hier wieder, eine relativ kleine Auswahl und noch dazu minderwertig. Wie gesagt, jeden zweiten Tag Schweinebauch vom Grill (der passt vom Motto nach Ansicht der Küche wohl gut sowohl in den spanischen Abend, den mediterranen Abend, den amerikanischen Abend und natürlich auch zum Gala Buffet), sehr viele Gerichte mit Hähnchenfleisch. Leider auch eine sehr dürftige Auswahl an Fisch, und das in einem Fischerdorf, wo man wenige hundert Meter weiter fangfrischen Fisch kaufen kann. Die Desserts fast durchgehend ohne Geschmack. Gut war hier nur die Schokolade im zweimal die Woche aufgestellten Schokoladenbrunnen. Obst gibt es am Abend nur wenig - mal gar nichts, (!) mal nur einen Korb Äpfel und Mandarinen zum selbst schälen, als Maximum zwei Sorten Melone in Stücken. Einen besonderen Hohn fanden wir das Motto "Gala Buffet" - da muss man sich schon überlegen, ob man das gleiche Verständnis von "Gala Buffet" hat, wenn es zum Gala Buffet Schweinebauch auf dem Grill gibt, dazu Mini Hot Dogs auf dem Buffet und Tiefkühl-Windbeutel (noch halb gefroren) auf dem Dessert-Buffet. Insgesamt habe ich noch nie so viele Erwachsene Leute mit einem Teller Pommes und Chicken Nuggets vom Buffet zum Tisch laufen sehen und sich danach ein Softeis aus dem Automaten ziehen sehen. Und ein Hinweis an die Betreiber des Hotels: Sehen Sie die Menge an Softeis, die jede Abend gegessen werden, nicht als Zeichen dafür, dass die Leute es so gerne essen - sondern als einen Ausdruck der Verzweiflung und des Mangels an Alternativen. Für uns mit kleinem Kind war es auch etwas spät, dass das Abendessen erst ab 19 Uhr auf macht. So wie wir das eine Hinweisschild gesehen haben, wurde die Zeit wohl im April geändert. Vermutlich hat man auch hier wieder an der Kostenschraube gedreht und den Service eingeschränkt. Was wir auch nicht verstanden haben war das Konzept hinter dem zweiten Restaurant, dem a la Carte Restaurant fellini. Man muss hier vorab reservieren, darf dann an diesem Abend auch nicht mehr anschließend ins Buffetrestaurant wenn man noch etwas will (kennen wir so nicht) und man bekommt dann auch im Gegenzug für den Verzicht auf das Buffet nur pro Erwachsenem 20 Euro Budget als Guthaben, pro Kind 0 Euro. Dieses Konzept kommt so gut an, dass das fellini an mehreren Tagen ganz zu geblieben ist und an den anderen Tagen jeweils 1-2 Tische besetzt waren. Fällt da niemandem auf, dass das Konzept am Kunden vorbei geht??

Wir wurden zur Begrüßung gefragt, ob wir das erste Mal im Hotel seien - die an sich übliche Frage. Auf unsere Antwort, dass wir schon mehrfach auf der Insel waren, aber das erste Mal in diesem Hotel seien, kam zurück "wir sind das Beste Hotel auf der Insel". Nun ja, Hochmut kommt vor dem Fall. Leider war der Fall dann sehr tief, wie wir in den kommenden Tagen bemerken mussten. Denn nein, es war keinesfalls das Beste Hotel auf der Insel, sondern das Schlechteste, was wir je auf den Kanaren hatten, selbst schlechter als alle 4 Sterne Hotels. Auch beim Service zieht es sich ansonsten durch, dass am Personal gespart wird. Ich kenne es von anderen Anlagen, dass man während der gesamten Öffnungszeiten des Pools Handtücher tauschen kann. Im Radisson mit seinem 5 Sterne Service, nach eigener Aussage das beste Hotel der Insel, geht dies nur 2 Stunden am Morgen und eine Stunde am Abend. Es gibt die Pool-Handtücher auch nicht am Pool, sondern im Spa-Bereich. Auch absolut ungewohnt für uns: Man kann beim Abendessen oder an der Cocktailbar nur dann Getränke auf die Zimmerrechnung bestellen, wenn man hierfür beim Einchecken eine entsprechende Kaution hinterlegt, die dann beim Auschecken abgerechnet wird. Hatten wir so noch nie. Das Personal am Empfang scheint außerdem die eigene Anlage nicht besonders gut zu kennen. Wir hatten an einem Tag das Problem, dass der zentrale Aufzug in die Tiefgarage einen Defekt hatte (warum man von drei nebeneinanderliegenden Aufzügen nur einen bis in die TG baut anstatt einfach alle, keine Ahnung, vermutlich auch hier wieder an der falschen Stelle gespart Zumal alle drei im UG eine Tür hatten. Aber das ist ein anderes Thema.) Jedenfalls sind wir zum Empfang, und haben uns erkundigt, wie wir jetzt mit dem Kinderwagen zu unserem Auto kommen. die Dame ging dann nach hinten und hat sich beraten, kam dann zurück und meinte einer von uns soll über die Treppe in die Tiefgarage gehen, das Auto einmal ums Hotel fahren und den Kinderwagen dann vor dem Hotel einladen. Später haben wir selbst herausgefunden, dass 100m weiter im anderen Gebäudeflügel noch mal ein Aufzug in die Tiefgarage existiert. Das WLAN im Hotel ist leider auch unzuverlässig, wir hatten jedenfalls an mehreren Abenden keine funktionierende Verbindung (jeweils mit zwei Handys und einem Notebook versucht). Sauberkeit ist nicht gegeben. Der Zimmerservice scheint sehr unter Druck zu stehen, habe es noch nie erlebt, dass das Personal hier so lange unterwegs ist, dass Zimmer teils noch gereinigt werden, wenn der Pool schon schließt. Aber auch hier wieder: Das Hotel scheint enorm am Personal zu sparen. Entsprechend fällt dann leider die Reinigung aus: Es wird jeden Tag etwas gemacht, aber es werden eben auch immer nur Teile geputzt. Wir hatten z. B. im Bereich der Schuhablage Gras-Halme, die an den Schuhen hängen geblieben waren, als wir am zweiten Tag morgens über den Rasen zum Frühstück sind. Diese lagen fast eine Woche da, bis dort mal der Boden geputzt wurde. Die Kaffeetassen auf dem Zimmer haben wir die ersten Tage selbst sauber gemacht, gegen Ende der ersten Woche wurden sie dann mal sauber gemacht. Und so weiter. Auch unverständlich: In jedem Hotel gilt an sich die Regel, dass Handtücher ausgetauscht werden, wenn der Gast sie auf den Boden oder in die Badewanne wirft, ansonsten bleiben sie. Hier gibt es keinen Hinweis im Bad und es wurden jeden Tag alle Handtücher getauscht. Was für eine Verschwendung. Interessant war hier auch, dass wir für drei Personen an manchen Tagen zwei Satz Handtücher bekommen haben, an anderen drei Satz.

Die Anlage ist groß, aber relativ nüchtern / modern gestaltet. An sich OK. Für uns war mit dem Nachwuchs wichtig, dass es einen Pool gibt in dem auch kleine Kinder Spaß haben, das war der Fall. Ansonsten muss man leider sagen: Obwohl das Hotel noch relativ neu ist (2017 eröffnet), nagt doch schon an einigen Stellen der Zahn der Zeit und man hat nicht den Eindruck, dass es den Betreibern wichtig ist, das Hotel gut zu erhalten. Im Außenbereich hinter dem Empfang sind mehrere PVC-Planen an der Decke gerissen oder fehlen ganz, Steine am Weg um den Ruhepool sind massenweise abgeplatzt, etliche Scheiben sind gesprungen, hier werden allenfalls gefährliche Stellen am Rand mit Schaumstoff umhüllt, die Geländer aus Holz müssten schon lange mal neu gestrichen werden, ... . Kurzum, man sieht den Verfall der Anlage schon nach 8 Jahren sehr deutlich. Sehr ungünstig empfanden wir an einigen Stellen auch den Zuschnitt der Anlage. Die Treppenhäuser in Richtung Pool sind teils so ausgelegt, dass man anderen Gästen auf dem Weg zum Pool dann schon fast über deren Terrasse läuft. Die Terrassen im untersten Stock gehen auch ohne jegliche Abgrenzung nahtlos in den Poolbereich über. Wir hatten zum Glück ein Zimmer weiter oben, ein solches Zimmer im untersten Stock hätten wir jedenfalls als sehr, sehr unangenehm empfunden.

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