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Martin (46-50)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Familie • April 2014 • 2 Wochen • Strand
Traurig, wie etwas gutes so ruiniert werden kann
4,5 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht
  • Zustand des Hotels
    Eher gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Ranveli ist in mehrerer Hinsicht problematisch: Hausriff, Personal, Massentourismus, Insektenvernichtung. Der Reihe nach: 1. Hausriff Inselnah ist es weitgehend zerstört. Weißer Kalk. Das ist kein Wunder, während unseres Aufenthaltes haben wir täglich haarsträubende Dinge gesehen: Japaner und Chinesen, die mit Strandschuhen auf den Korallenresten rumtrampeln, Russen, die sich mit den Händen an Korallenblöcken festhalten als wären es Steine. Spricht man sie an, hört man häufiger ein "no unterstand". Wir hatten den Eindruck, daß das Inselmanagement das Hausriff eigentlich aufgegeben hat. Bei Ankunft gib es kein Briefing darüber, was Korallen sind und wie man sich verhalten sollte. Niemand achtet drauf, was die Leute im Riff machen. Daß es sich um einen maritimen, sensiblen Lebensraum handelt, scheint völlig unbekannt. Und so sind offenbar viele Leute völlig in Unkenntnis. Es ist vermutlich nicht mal Ignoranz, sondern schlicht fehlende Information / Sensibilisierung. So sieht man nicht viel. Ein paar Fische, aber auch nicht ansatzweise in der Fülle, in der man sie erwarten würde. Die Insel läßt sich davon nicht abschrecken und bietet organisierten Fischfang an: wenn man eines der letzten lebenden Tiere aus dem Wasser gezogen hat, kann man es sich in der Inselküche kochen lassen. Und damit trotzdem was zu sehen ist, kann man mit dem Boot oder als Taucher auf Großfischsuche gehen: Walhaiausflug oder Haie etc. Dafür fährt man dann stundenlang mit dem Boot rum. Findet man tatsächlich einen Walhai, dann gibt es 15 weitere Boote und 300 mit Schwimmwesten ausgestattete Chinesen im Wasser und jeder paddelt mit seinen Flossen ohne Rücksicht auf Verluste. Da sehen Sie nichts und kämpfen ums Überleben. Na ja. Wenn man etwas weiter rausschwimmt, ist das Hausriff in etwas besserem Zustand. Dorthin zu schwimmen ist ausweislich der Aushänge an der Rezeption zwar verboten, aber wenn man 3.000 Euro pro Person dafür bezahlt, im Urlaub mal ein Riff zu sehen, dann riskiert man die theoretischen 100 Dollar Strafe. Und es achtet ja eh keiner drauf, was man da macht. 2. Personal und Inselstimmung Ende April sind die Angestellten (aus Sri Lanka und Bangladesh) offenbar fertig mit der Welt. Die Freundlichkeit beschränkt sich auf das nötigste, um nicht unhöflich zu sein, und man hat fortlaufend das Gefühl, auch das ist nur so, weil es sonst keine Chance auf Trinkgeld gibt. Uns wurde erzählt, das Monatsgehalt betrage 100 US-Dollar (ob es stimmt, wissen wir nicht). Es gibt exakt 2 Frauen auf der Insel: die Chefin und die Leiterin vom Spa. Alles andere sind Männer und wie gesagt, deren Motivation scheint am Ende. Und so fangen die an, kleine Geschäfte nebenbei zu machen: Cocktails gegen bar etwas billiger zu verkaufen als auf Quittung (d.h. in die eigene Tasche), Kokosnüsse von den Bäumen zu holen und für 10 Dollar anbieten (man kanns ja mal versuchen) und so weiter. Auch hier fühlt man sich nur noch als wandelnde Brieftasche. Seien Sie mal 2 Wochen auf einer Insel, wo Sie nicht weg können, und jeder, der dort arbeitet, vermittelt Ihnen das Gefühl: ich mag dich nicht, du bist ein reicher Weißer und ich will dein Geld, deswegen lächle ich, aber lass mich in Ruhe. Da kann man im Gegenzug so freundlich sein wie man will: es ist egal. In spätestens 2 Wochen ist man ja wieder weg. Es gibt keine Chance, die Haltung, die man findet, zu beeinflussen. Wer es versucht, gibt nach einigen Tagen auf. Als wir ankamen, war ich zunächst darüber irritiert, daß die Inselstimmung so schlecht schien. Die Urlauber grüßen sich nicht, sondern laufen mit gesenktem Kopf aneinander vorbei. Und das Personal - siehe oben. Gegen Ende des Urlaubs war mir dann klar, warum: jeder wünscht sich eigentlich was anderes: die Urlauber eine unberührte Natur und freundliches Personal, und die Angestellten mehr Geld und eine Frau. Weder das eine noch das andere wird man hier finden. Einzige Ausnahme: die Leute von der Tauchbasis und die Inselchefin Laura. Hier merkt man, daß sie ihren Job gern machen. 3. Massentourismus Die Insel ist eine von 4 in einer Reihe, Entfernung 150 bis 300 m. Täglich kommen und gehen ca. 8 bis 12 Wasserflugzeuge zu den dazwischen schwimmenden Anlegerflößen. Von den anderen Inseln hört man nachts 70er Jahre Popmusik (die ich auf den Malediven immer schon mal hören wollte) und die Flutlichtanlagen an den Stegen strahlen dermaßen aufs Wasser, daß nicht mal der Sternhimmel dunkel wird bzw. man nirgendwo einen ungestörten Blick findet. Ranveli selbst ist nachts zwar relativ friedlich (von der Musik an der Poolbar abgesehen), aber wegen der Einbettung in die umliegenden Inseln hat man trotzdem keine Ruhe und keine Rückzugsmöglichkeit. 4. Insektenvernichtung Moskitos. Viele. Die Inselbebauung ist auch etwas ungünstig: um möglichst viele Leute unterzubringen, sind der Länge nach zweistöckige Häuser errichtet, und zwar zwei Zeilen: eine links und eine rechts des Weges. So haben alle Blick aufs Meer. Damit entsteht freilich ein recht eng bebauter und mit Pflanzen bewachsener Bereich. Überall gibt es stehendes Wasser. Und so gibt es eine Moskitoplage. Damit die nicht überhand nimmt, wird die Insel 1x pro Woche gründlich mit Insektenvernichtungsmitteln besprüht. Da geht dann einer mit einer Sprühkanone, die so klingt wie eine Kettensäge, über die gesamte Insel und nebelt alles ein. Ich hab mir den Kanister mit der Chemikalie zeigen lassen: auf englisch wird sie auf dem Etikett als Sicherheitsklasse III eingestuft (was auch immer das ist) und gewarnt, wenn man sie aus Versehen einatme, solle man sich sofort in medizinische Behandlung begeben. Aha. Hinterher sind jedenfalls weniger Moskitos da als zuvor und die ganze Insel dicht streng nach Chemie. Ansonsten liegen alle Käfer, die es vorher noch gegeben haben mag, auf dem Rücken auf dem Boden. Für 15 Dollar kann man sich im Inselshop gegen die übrig gebliebenen Moskitos Zitronensaft zum einreiben kaufen, Packungsmenge ausreichend für 1 Person für ca. 1 Woche. Fazit: traurig.


Zimmer
  • Gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Gut

    Restaurant & Bars
  • Eher gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Eher schlecht
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Gut
    • Essensauswahl
      Eher schlecht
    • Geschmack
      Eher gut

    Service
  • Eher schlecht
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Eher schlecht
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Schlecht
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Eher gut

    Familien
    • Familienfreundlichkeit
      Eher gut

    Lage & Umgebung
  • Gut

  • Aktivitäten
  • Sehr gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Sehr gut

    Strand
    • Entfernung zum Strand
      Sehr gut
    • Qualität des Strandes
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlecht
    Infos zur Reise
    Verreist als:Familie
    Dauer:2 Wochen im April 2014
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Martin
    Alter:46-50
    Bewertungen:1