- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Herrlich ruhig, aber dadurch nur mit eigenen Verkehrsmitteln erreichbar. Nächste Städte: Hengelo und Enschede (beide haben einen Bahnhof). Ideal für Urlauber, die gern Radtouren unternehmen oder spazieren gehen. Während der niederländischen Schulferien gibt es Kinderanimation.Das Hotel besteht aus zwei durch einen verglasten Gang verbundenen Gebäuden. Das vordere hat ein Restaurant (haben wir wegen der horrenden Preise und der sehr überschaubaren Auswahl aber nicht genutzt), eine große Eingangshalle mit Sitzgelegenheiten, einem Beamer, diversen interessanten Kunstobjekten (auch zum Anfassen und Ausprobieren, sehr schön für Kinder) und einem Inforegal. Hinten in der Ecke ist auch eine kleine Kunstgalerie, wo man Bilder kaufen kann, wir waren aber nicht drin. Die Rezeption war immer besetzt, vermutlich rund um die Uhr (haben es allerdings in der Nacht nicht überprüft). Gäste können eigene Räder im hoteleigenen Fahrradschuppen unterstellen; der wird in der Nacht abgeschlossen. Wenn man am Morgen die Räder benutzen möchte, muss man sich an der Rezeption den Schlüssel holen und selbst aufschließen.
Wir hatten ein Familien-Appartement im Erdgeschoss mit Terrasse und direktem Zugang zu den Außenanlagen. Auf der teilweise überdachten Terrasse gab es einen Tisch und vier Stühle (mit Vogelkot) sowie einen Aschenbecher. Zum Glück waren alle Innenbereiche rauchfrei, aber unter dem Vordach des Haupteingangs bei der Rezeption standen oft Raucher, deren Qualm nach innen in die Eingangshalle zog. Man bekommt für das Zimmer genau einen einzigen Schlüssel. Hinter der Eingangstür befand sich ein kleiner Vorraum mit Garderobenhaken, einem Putzschrank (mit Staubsauger, Eimer, Handfeger und Ersatzkissen), einer verschlossenen Tür (dahinter war vermutlich die Lüftung, deren lautes Geräusch man Tag und Nacht hörte) und 4 Türen zu den Räumen: links ins Kinderzimmer (eine Art Schrankraum mit einer normalen Tür zum Vorraum und einer Schiebetür sowie einem Kippfensterchen zum Wohnzimmer - die Kinder fanden's cool), geradeaus ins Wohnzimmer mit Kochzeile und rechts zu den beiden Badezimmern (Duschbad und Wannenbad, beide fensterlos). Aus dem Wohnzimmer und aus dem Wannenbad konnte man ins Elternschlafzimmer gehen. Nur Wohnzimmer und Elternschlafzimmer hatten echte Fenster nach draußen; der Terrassenzugang war vom Wohnzimmer aus möglich. Im Wohnzimmer standen ein Esstisch mit vier Stühlen, ein Sofa, ein Sessel, zwei kleine Beistelltische und ein kleiner Flachbildfernseher. Die Kochzeile hatte ein Mikrowellen-Backofen-Kombigerät ohne Bedienungsanleitung, einen 4-Platten-Ceranherd, eine Spülmaschine und ein Spülbecken. Unter der Spüle gab es nur einen Mülleimer, obwohl der Infoordner, der im Zimmer bereit lag, ausdrücklich zur Mülltrennung aufforderte. Auf dem Parkplatz draußen gab es eine Müllstation, wo man Glas, Papier und Restmüll entsorgen konnte, eine Trennmöglichkeit für Plastik- bzw. Verpackungsmüll oder Küchenabfälle gab es nicht. Alle Türen im Zimmer ließen sich unmöglich leise öffnen und schließen, da Türgummi fehlte. Die Innenwände waren aufgestellte Paneele (vermutlich Fertigbauteile).
Das Hotelrestaurant hat nur eine kleine Karte, das Tagesmenü war horrend teuer und niemals vegetarisch. Hätten wir mit Frühstück buchen wollen, hätte das pro Person und Tag 12,50€ gekostet. Haben wir daher nicht genutzt und können die Qualität und den Geschmack der Speisen nicht beurteilen. Mehrmals haben wir allerdings mitbekommen, wie sich Hotelgäste an der Rezeption über das schlechte Preis-Leistungs-Verhältnis im Restaurant beschwert haben, nachdem sie dort gegessen hatten. Glücklicherweise hatten wir das Appartement mit eigener Küche gebucht und waren deshalb auf die Hotelverpflegung nicht angewiesen.
Die Rezeptionisten waren ausnahmslos sehr freundlich und hilfsbereit. Gäste wurden nach Feedback gefragt und dieses wurde auch notiert. Neben der Rezeption stand ein Gästecomputer bereit, wo Gäste sich Radtouren usw. heraussuchen konnten. Der Animateur im Kinderclub hat sich ein abwechslungsreiches Programm einfallen lassen, einer der Programmpunkte fand im Schwimmbad statt, manchmal war die Truppe draußen, und am Abend gab es Gemeinschaftsspiele (z.B. Werwolf) und einmal Bowling.
Das Hotel liegt in einem Waldgebiet in einer landwirtschaftlich geprägten Region. Also herrlich ruhig, mitten im Nirgendwo, ca. 10km vom nächsten Bahnhof entfernt (Hengelo und Enschede sind etwa gleich weit entfernt). Der laut booking.com nur 350m entfernte Bahnhof existiert nicht; es verläuft eine ehemalige Salztransport-Bahnstrecke in der Nähe des Hotels, und ein Bahnübergang des Oude Deldenerweg ist etwa 350m vom Hotel entfernt, aber einen Bahnhof gibt es da nicht. Außerdem fährt auf der Strecke sowieso nur ein Museumszug, und der nur im Sommer und nur an Sonntagen, und auch nicht zu einem richtigen Bahnhof, sondern nur von einem Eisenbahnmuseum zu einer ehemaligen Salzfabrik. Als wir dort waren (Ende April), fuhr der Zug übrigens nicht. Im nächsten Dorf (Boekelo) existiert theoretisch eine Buslinie (vermutlich nach Enschede), aber Busse fahren nur selten und am Abend gar nicht, gesehen haben wir keinen einzigen. Außerdem muss man von da bis zum Hotel noch über 2km laufen, und mit dem Gepäck für eine ganze Familie ist das sicher kein Spaß. Ohne eigenes Verkehrsmittel ist man also bei diesem Hotel ziemlich aufgeschmissen, weil man einfach nicht hin kommt. Die niederländischen Bahnhöfe verfügen zwar über den OV-Fiets-Verleih, aber diese Leihräder sind sehr schwer und nur dann billig, wenn man sie nach spätestens 24 Stunden wieder zurück bringt. Außerdem haben sie nur eine einzige Bremse, in Deutschland würde so etwas als nicht verkehrssicher gelten. Das Hotel selbst vermietet auch Fahrräder (bzw. arbeitet mit einem Fahrradverleih zusammen, dessen Räder beim Hotel 3/4 des Fahrradschuppens belegen), die sind aber recht teuer (pro Nase und Tag ca. 10€) - und hin kommt man damit auch nicht, weil man sie ja erst mieten kann, wenn man da ist. Für einen ruhigen Fahrradurlaub in der Natur ist das Hotel perfekt. Also am besten mit eigenen Fahrrädern anreisen (Achtung, Nutzung der Parkplätze für Autos kostet extra, ca. 10€ pro Tag). Für uns war's richtig, weil wir genau das wollten - mit den eigenen Rädern anreisen, Urlaub in ruhiger Natur, weit weg von Autobahnen und Menschenmassen. Noch ein paar Tipps zur Umgebung: das Radwegesystem in der Gegend ist ziemlich schlau ausgedacht, und wenn man es einmal kennt, ist alles plötzlich ganz einfach. Es nennt sich "fietsknooppunten Twente" - wobei Twente derjenige Teil der Provinz Overijssel ist, zu dem auch das Dorf Boekelo gehört. Diese Knotenpunkte haben Nummern; beim Hoteleingang ist der Knotenpunkt mit der Nummer 37, und Wegweiser zeigen die Richtungen zu den Nachbarpunkten 36 und 38 an. Will man eine Radtour unternehmen, kann man sich vorher online eine Strecke aussuchen und sich einfach die Reihenfolge der anzufahrenden Nummern auf ein Zettelchen schreiben oder im Handy abspeichern. Bei der Touristinfo der jeweiligen Orte (falls man denn eine findet, die zufällig gerade offen hat), gibt es im Prinzip auch Faltblätter mit Routenvorschlägen, die einen Abriss mit der Nummernabfolge enthalten. Dann kann man sich ganz auf die schöne Natur konzentrieren und muss nicht ständig nach Wegweisern suchen. Der nächste Supermarkt ist ein COOP im Dorf Boekelo, geöffnet Mo-Sa ab 8:30 (untypisch für die Niederlande hat der Sonntags zu), im Dorf gibt es außerdem ein paar Restaurants, eine Grundschule, Ärzte, einen Wein- und Schnapsladen, einen Geldautomaten und einen Blumenladen. Ein Souvenir- und Spielzeuggeschäft mit Paketannahmestelle und eine kleine Kleidungsboutique haben wir auch gesehen. Unter den Restaurants ist ein sehr teures "Fleur de Sel" mit wenig Auswahl auf der Speisekarte, aber viel Werbung, dann ein normales (auf der Werbetafel vor der Tür waren Spargelgerichte angepriesen), ein Cafe (nur Getränke und Apfelkuchen auf der Karte, theoretisch manchmal wohl auch Sandwiches) und eine Pizzeria-Döneria (hier haben wir einmal gegessen, faire Preise und gute Portionsgröße). Um die Ecke haben wir einen Western-Saloon gesehen, die Dekoration sah super aus, Holz, Lucky Luke usw., aber das Ding hatte zu und hätte für Vegetarier wahrscheinlich sowieso nichts Interessantes angeboten. Ansonsten selbst gekocht oder bei einem Lieferdienst (zu finden via thuisbezorgd.nl) etwas bestellt. Obwohl das Hotel abgelegen ist, gibt es genügend Lieferdienste, die ab einem gewissen Bestellwert auch dorthin liefern. Sonntags geöffnete Supermärkte sowie einen Bäcker, der angeblich auch deutsche Brötchen im Sortiment hat, findet man in Haaksbergen, dahin radelt man etwa 20 Minuten (mit Kindern etwas länger). Etwa 30min Radfahrt vom Hotel entfernt in Richtung Hengelo erreicht man den Familienpark Waarbeek; es gibt viele Attraktionen für kleine Kinder und eigentlich keine interessanten Fahrgeschäfte für größere. Das meiste sind platzsparende Drehdinger in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, es gibt ein Bimmelbähnchen und eine kurze Achterbahn mit einer seeeeeeeehr langen Warteschlage sowie Autoscooter, einen Mini-Hochseilgarten, Seilbahnen über einen Teich mit Tretbooten, dahinter Minigolf auf einem Kiesplatz mit Betonbahnen in schlechtem Zustand. Gastronomie ist praktisch nicht vorhanden, man bekommt in einem windigen, offenen Zelt Getränke und Pommes sowie die typisch niederländischen Fleischsnacks "Kroket" (steinhart verbrannte Panade mit undefinierbarem, breiigen Inhalt) oder "Frikandel" (erinnert entfernt an Würstchen, ist aber gummiartig zäh und ziemlich trocken). An einem Stand neben der Achterbahn konnte man Süßigkeiten kaufen, und neben dem Kettenkarussell war ein Eisstand. Windgeschützte Aufenthaltsmöglichkeiten gab es im ganzen Park nirgends. Die nächste größere Stadt ist Enschede, mit Kindern etwa 45-50min zu radeln, gut ausgebaute Radwege und nur zwei Brücken, davon nur eine anstrengend steil über eine Autobahn. Die Innenstadt ist klein, aber unübersichtlich und an Wochenenden schrecklich überfüllt, deshalb lieber unter der Woche hinfahren.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Der Pool schön und völlig ausreichend. Rechteckig, große breite Zugangstreppe mit Haltestange in der Mitte, so dass auch Menschen, die nicht so gut laufen können, es ohne Probleme ins Wasser schaffen. Die Halle hat mehrere Dachfensterkuppeln. Mehrmals pro Woche finden im Schwimmbad Schwimmkurse eines Drittanbieters statt (laut Infoordner), für diese Zeit ist der Zugang dann für Hotelgäste gesperrt; dies passiert aber nicht während der Schulferien.. Es gibt einen Wellness-Bereich, wo man Massagen und Schönheitsbehandlungen buchen kann (haben wir nicht genutzt). Daneben gibt es zwei getrennte Saunabereiche, der eine nur für Damen und der andere gemischt. An der Rezeption kann man sich kostenlos eine Zutrittskarte für einen der Bereiche holen, mit der man die Tür öffnen kann; da wir gemeinsam dort waren, haben wir die gemischte Sauna genutzt. Laut Rezeption sieht der Damenbereich genau so aus. In der gemischten Sauna gab es einen kleinen Eingangsbereich mit ein paar Spinden, Hockern und Kleiderhaken sowie einer Toilette, dann einen Waschbereich mit zwei Waschbecken und Regalen mit Handtüchern sowie daneben einer Kaltdusche und gegenüber einer weiteren Toilette, dann den eigentlichen Saunateil mit 3 Liegen, einer Warmdusche, einem Tauchbecken, einem Fußbadebecken, einem Dampfbad und einer finnischen Sauna. Nachmittags eher voll, aber morgens und spät am Abend relativ leer. Kinder ab 12 Jahren können in Begleitung der Eltern auch rein. Neben dem Wellness- und Saunabereich befand sich das Hallenbad, ein überall gleich tiefes Becken (1,40m) mit angenehm warmem Wasser. In der Ecke zwischen den Umkleiden und dem eigentlichen Schwimmbad gab es zwei Duschen, daneben ein Planschbecken für ganz kleine Kinder. In den niederländischen Schulferien bietet das Hotel stundenweise einen Kinderclub an, wo ein Animateur mit den Kindern bastelt, spielt oder Sport macht. In den Maiferien gab es Programm von 10:00-11:30 und von 16:00-20:00; auch außerhalb der Öffnungszeiten des Kinderclubs kann man dort wohl Bastelmaterial oder Bälle ausleihen. Dahinter gab es einen Billardtisch mit kaputter Bespannung (1€ pro Spiel) und einen Airhockey-Tisch (50 Cent pro Spiel), passendes Münzgeld wechselt einem die Rezeption. An der Wand war ein Schokoriegel-Automat, und an der Rezeption gab es einen Schokoriegel-Ständer. Die Preise waren unterschiedlich, ich kann mich aber nicht erinnern, welcher Riegel wo billiger gewesen wäre, wir haben keine gekauft. In den oberen Etagen des vorderen Gebäudes befanden sich die regulären Hotelzimmer. Durch den Gang gelangt man zum hinteren Gebäude, das auch noch einen eigenen Eingang hat und worin sich die Appartements befinden. In der Eingangshalle dieses Bereichs gab es einen Getränke- und Snackautomaten (z.B. 0,33l-Dose Cola oder Fanta 2,50€) und einen Aufzug nach oben. Gepäckkarren standen hier auch bereit, falls jemand die Koffer vom Auto nicht tragen möchte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im Mai 2019 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Leonie |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 26 |