- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Endlich. Nachdem dieses Jahr bereits zwei geplante Urlaube coronabedingt ins Wasser gefallen sind, hat es nun endlich geklappt. Wir (2 Erwachsene und ein 1-jähriges Kind) haben über das TUI-Portal kurzfristig drei Übernachtungen im Rhönpark-Hotel für ca. 760 EUR gebucht. Dabei haben wir uns bewusst für das All Inclusive-Paket entschieden, um unseren Urlaub ganz entspannt und sorgenfrei anzutreten. Soweit so gut. Wir sind an einem Donnerstag Nachmittag angereist und habe den Checkin bei einer freundlichen Mitarbeiterin vollzogen und sind dann direkt zu unserer Wohneinheit gefahren, um unsere Koffer und unser Gepäck auszuladen. Der erste Eindruck des Apartments war wirklich sehr positiv. Alles war sauber und modern eingerichtet. Wir verfügten über zwei Zimmer mit jeweils zwei Doppelbetten sowie über ein sehr hübsches Bad mit einer großzügigen ebenerdigen Dusche. Wirklich top! Nach dem Auspacken sind wir dann voller Vorfreude direkt zum Abendessen gegangen. Natürlich war uns bewusst, dass durch die aktuellen Hygienemaßnahmen kein Normalbetrieb stattfinden würde, aber das ist ok. Im Speisesaal angekommen haben wir bereits die vielen Menschen gesehen, die sich am Buffet angestellt und auf Ihre Essen gewartet haben. Aber gut, wir haben uns auf gewisse Verzögerungen und Unannehmlichkeiten eingestellt. Leider war die Organisation der Warteschlangen und das Platzieren der Speisen sowie die Getränkebestellung extrem schlecht gelöst, weil sich alles in einer Warteschleife abgespielt hat. Nach ca. 10 Minuten Warten konnte ich endlich unsere Getränke bestellen. Mir war zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht klar, dass sich unser Urlaub ab jetzt zu einem Horrortrip entwickeln würde. Die nette Servicedame erkläre mir nämlich nach der Bestellung eines Radlers und eines Bieres, dass alkoholische Getränke nicht im Umfang des All inclusive-Pakets enthalten wären. Nach einer kurzen Diskussion und dem Hinweis, dass ich ja genau deswegen das AI-Paket bei TUI für einen hohen 3-stelligen Betrag dazu gebucht habe, kam nur Unverständnis und Ignoranz. D.h., das Radler und das Bier wurden mir für 7,80 Euro in Rechnung gestellt. In der Zwischenzeit hatten sich mehrere wartende Gäste an mir vorbei geschoben, um Ihr Essen in Empfang zu nehmen. Also wartete ich geduldig weitere sieben oder acht Minuten. Am Buffet angekommen dann der nächste Schock. Die Präsentation des Essen war, um es nett zu sagen, abenteuerlich. Desillusioniert entschied ich mich kurzer Hand für ein Gulasch mit einem zerkochten Erbsen-Möhren-Gemüse. Kulinarisch gesehen war dies mit Abstand, dass schlechteste Essen, das ich jemals in einem Hotel bekommen habe. Das Gulasch war scheußlich im Geschmack und ekelhaft in seiner Präsentation. Im Fleisch war viel Knorpel, Sehnengewebe, Venen und Arterien. Das Gemüse war völlig übergart und mit harten fasrigen Pflanzenteilen, wahrscheinlich von Erbsenstielen, versehen. Wir haben bereits jetzt das Gefühl, dass die Küche kosteneffiziente aber nicht qualitätsorientiert arbeitet. Am nächsten Morgen haben wir uns bei den Mitarbeitern der Rezeption bzgl. des All inclusive-Pakets beschwert und uns wurde zugesichert, dass wir unsere Getränke ab sofort (kostenfrei) erhalten würden. Zudem wurde uns zugesichert, dass wir ab sofort in einer anderen (besseren?) Lokalität (Rother Kamin) speisen können. Die Service-Mitarbeiterin wollte sich um alles kümmern und uns später Bescheid geben. Die Sache mit den kostenfreien Getränken hat ca. einen halben Tag funktioniert, danach wurden uns die Getränke wieder berechnet und erst nach einer Unterschrift ausgehändigt. Die zweite Sache mit dem Speisebereich „Rother Kamin“ wurde wahrscheinlich gänzlich ignoriert, so dass mal wieder Eigeninitiative unsererseits gefragt war. Zu diesem Zeitpunkt war unserer Laune auf einem Tiefpunkt, aber es sollte noch schlimmer kommen... Nach unserem Besuch bei der Rezeption sind wir zum „Frühstück“ eingekehrt. Uns bot sich das selbe Bild wie beim Abendbrot, nur dass die Organisation nochmals deutlich schlechter war. Meine Frau hat sich ca. 15 Minuten für Ihr Frühstück angestellt. Ich habe währenddessen auf unsere einjährige Tochter aufgepasst, weil Kinder im Wartenschlangenbereich nicht erlaubt waren. Danach habe ich mich ebenfalls 15 Minuten angestellt, um einen Teller mit billiger unappetitlicher Discounterwurst und ein undefiniertes Rührei in Empfang zu nehmen, um mich danach weitere 10 Minuten für die Brötchen anzustellen. Apropos Brötchen. Egal welches Brötchen man von den drei dargereichten Sorten nahm, es schmeckte immer gleich schlecht. Auch hier überwiegt im Rhönpark-Hotel die Kosteneffizienz oder besser gesagt die Kosteneinsparung. Das Trauerspiel wiederholte sich Tag um Tag. Immer die selben Brötchen, der selbe Billigwurst- bzw. Käseteller und die selben trockenen Instant-Pancakes. Frisches Obst oder feine Croissants waren hingegen Mangelware. Statt liebevoll zubereiteten Joghurt für ein tolles Müsli gab es hingegen nur Joghurt in Bechern. Am nächsten Tag haben wir uns erlaubt, auf einen Kaffee und ein Stück Kuchen einzukehren. Ich meine, wir waren so ziemlich die ersten Besucher an diesem Tag. Der Blick in die Kuchentheke war genauso trostlos wie das Frühstück und das Abendbrot. Es gab lediglich zwei Sorten Kuchen im aktuellen Angebot. Die restlichen Kuchen waren anscheinend schon vergriffen und die Theke zierten nur noch leere Kuchenbleche. Auf die Frage, ob es noch anderen Kuchen gibt, kam von der Servicekraft nur ein gelangweiltes Schulterzucken. Also entschieden wir uns für zwei Stücke Mandarine-Quark-Torte. Geschmeckt hat es auch hier nach billiger Konvenienz-Ware, die wahrscheinlich schon 1-2 Tage in der Theke stand. Widerlich!!! Für meine Frau habe ich nach dem Verzehr des Kuchens noch ein Glas stilles Wasser bestellt und jetzt schlägt das Rhönpark-Hotel dem Fass unverhohlen den Boden aus. Statt einem Glas kühlen Mineralwasser bekommt der Gast nämlich nur ein Glas warmes Leitungswasser. So etwas Unverschämtes habe ich noch nie erlebt - weder im Bistro oder am Kiosk im Kitz, noch in der Mensa der Universität oder beim Catering beim Konzert oder in der Ausflugsgaststätte oder im Restaurant. Ich frage mich ernsthaft, was da beim Management oder beim Service- resp. beim Küchenchef falsch läuft. Wir haben unseren Urlaub letztendlich mit Ausflügen verbracht und sind dann bewusst nicht mehr in der Mittagszeit ins Hotel gefahren, sondern haben uns z.B. im Gersfelder Wildpark eine leckere Currywurst (an dieser Stelle ein großes Lob) oder auf der Wasserkuppe eine grandiose Erbsensuppe bestellt. Das Geld für die Buchungen haben wir bereits in den Wind geschrieben. Den letzten Abend mussten wir dann gezwungener Maßen ein Abendbrot im Hotel einnehmen, weil wir uns ein Ticket für das hiesige Freizeitbad reserviert haben. Wie immer war es ein Trauerspiel. Die Essenszusammenstellung hat wahrscheinlich der Azubi oder ein lustloser Mitarbeiter gemacht. Geschmacklich war und ist das „kulinarische“ Angebot im Rhönpark-Hotel einfach unterstes Kantinenniveau. Das Salatbuffet war ekelhaft, weil im Blattsalat bereits braune Faulflecken ersichtlich waren und der dargebotene Mais war nicht buttergelb sondern bereits braungrau, so als würde der Mais über mehrere Tage angeboten werden. Ich habe zum krönenden Abschluss noch ein Orangensaft bestellt, weil ich keine Nerven mehr auf die Bier-ist-nicht-Angebot-Diskussion hatte. Ich weiß nicht, ob der geneigte Leser dieser Rezension den Geschmack von extrem günstigen Orangensaft kennt, der aus Konzentrat zusammengemischt wird, aber genau diese Qualität bekommt man hier angeboten. Traurig. Ich möchte jetzt auch zum Ende kommen. Wir habe fünf Kinder - die beiden ältesten unserer Kinder sind 20 und 17 Jahre jung und wir haben in den letzten Jahrzehnten viele Familienhotels in Deutschland bereist, von den Center Parks über das Familienresort Linstow bis hin zur Casa Familia in Zinnowitz (Usedom), um nur einige zu nennen. Bei all den genannten Hotels bekommt man bereits bei der Buchung „Halbpension“ alle Getränke kostenfrei dazu, egal ob frisch gezapftes Bier, akzeptabler Landwein oder leckeren Latte Macchiato. Dazu steht das Rhönpark-Hotel in einem wirklich extrem negativen Kontrast, nicht nur zu anderen Familienhotels sondern generell zu gastronomischen Standards. Wir werden uns im Zuge dessen bei TUI beschweren und wünschen uns, dass das Rhönpark-Hotel vielleicht von unabhängigen Testern auf den Prüfstand gestellt wird, um das kulinarische Niveau mittel- bis langfristig zu verbessern. Derzeit können wir nur allen Interessenten, Freunden und Bekannten dringend abraten, dass Rhönpark-Hotel zu besuchen. Allen All-Inclusive-Buchern sei nochmals gesagt, dass sie in diesem Hotel Gäste zweiter Klasse sind.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1-3 Tage im September 2020 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Christian Werner |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 2 |