ROBINSON JANDIA PLAYA

Lage, Lage, Lage. Ich glaube, selbst wenn das Hotel total herunter gekommen wäre, würde es immer noch Gäste finden wegen seiner einzigartigen Lage an diesem großartig weiten und langen Strand. Ich komme seit vielen Jahren und kehre zwar nicht jedes Jahr - schon gar nicht mehrfach wie so viele andere -, aber eben doch immer wieder, weil ich das Klima auf der Insel und den Strand mag und auch die intime kleine Clubanlage. Ich war sehr skeptisch in der Covid-Zeit zu verreisen und war beeindruckt vom gut organisierten Konzept des Clubs. Auch wenn einige Gäste es dem Club schwerer als nötig machen und sich nicht unbedingt an alle Regeln hielten, so habe ich mich doch in Summe weit sicherer gefühlt als zu Hause. Pluspunkte bekommen der Club und seine engagierten Mitarbeiter dafür, dass sie Handdesinfektionsverweigerer charmant aber beharrlich am Restauranteingang einfach nochmal direkt die Hände besprühten. Ich hatte auch an einigen Stellen das Gefühl, dass der Club in den Vorwochen deutlich leerer und das Personal noch nicht wieder voll aufgestockt war, dass aber diejenigen, die dort derzeit im Restaurant- oder Zimmerservice arbeiteten, sich Hände und Füße ausrissen, um bestmöglichen Service zu bieten. Und dabei waren alle auch noch unheimlich freundlich ohne aufgesetzt zu wirken. Einzige Enttäuschung für mich war das Hauptrestaurant. Ich komme wie gesagt seit Jahrzehnten in den Club und das Restaurant war noch nie eine Perle. Dass es nach der Rennovierung immer noch recht dunkel, ungemütlich und vor allem unfassbar laut ist, finde ich schade. Das Abendessen im recht vollen Restaurant war auch immer der einzige Zeitpunkt, an dem ich mich in Sachen Covid-Infektion nicht ganz sicher gefühlt habe. Aber immerhin gibt es inzwischen mehr (und auch sehr schöne) Outdoor-Sitzmöglichkeiten. Leider ist es nicht immer warm genug dafür.

Die Zimmer im Haupthaus sind sehr schön gestaltet und auch sehr geräumig mit viel Stauraum. Neben einem großen Kingsize-Bett hatte ich noch einen riesigen Loungesessel (fast schon Sofa) im Zimmer, von dem aus ich wunderbar den Sonnenuntergang betrachten konnte. Es gibt genügend Steckdosen inkl. USB-Steckdosen. Für den Strom braucht es keine nervige Steckkarte und die Klimaanlage ist angeblich nach einem ausgeklügelten ökologisch unbedenklichen Konzept entworfen. Das Wlan war sehr gut, allerdings gab es an einigen Tagen Aussetzer. Ich habe andere Gäste über zugige Zimmer sprechen hören. Ich selbst hatte das Problem selbst bei sehr starkem Wind nicht - und das, obwohl ich recht weit oben im Hotel untergebracht war. Tipp für Lärmempfindliche: Ich denke hier sind Zimmer in den Pueblos oder zumindest weiter vorne im Haupthaus ratsam. Ich war recht nah an der Straße und bin regelmäßig nachts bzw. am frühen morgen durch LKWs und Müllwägen (?) wach geworden (schlafe aber auch bei offenem Fenster). 2 kleine Verbesserungsvorschläge: Das Licht im Bad ist relativ dunkel. Der Kleiderschrank ist zwar sehr groß, aber es gibt vergleichsweise wenige Fächer, von denen einige noch dazu so hoch sind, dass ich sie ohne auf einen Stuhl zu steigen nicht erreichen konnte.

Das Essen war solide, aber nicht weltbewegend. Es gab zu allen Mahlzeiten eine große Vielfalt, teils waren die Gerichte exzellent, teils eher durchschnittlich. In den 2 Wochen, die ich da war, hat sich auch recht vieles wiederholt. Aber in Summe ist das Jammern auf hohem Niveau und man isst durchaus gut, insbesondere wenn man sich an regionale Gerichte und Fisch hält oder die Spezialitäten vom Grill.

Der Service der Mitarbeiter war in fast allen Bereichen exzellent: Besonders beeindruckt haben mich die sehr engagierten und über alle Maße freundlichen Putzfrauen. Einmal etwa vermisste ich eine Stoffmaske und fragte, ob im Flur eine gefunden worden sei. Die Dame verneinte, aber schoss sofort in mein Zimmer, um unter dem Bett und dem Sofa danach zu suchen, was mich erst irritierte, dann zumindest zum schmunzeln brachte und in Summe beeindruckte. Auch im tendentiell teils unterbesetzten Restaurant und der Morroskai-bar waren die Mitarbeiter sehr nett und hilfsbereit. Einmal habe ich beispielsweise in letzterer gearbeitet und musste in die Nähe einer Steckdose rücken als mein Computerakku zur Neige ging. In der Nähe der Steckdosen waren nur höhere Bartische, von denen ich einen etwas näher zur Steckdose zog. Darauf kam sofort jemand herbeigeeilt, um mir einen niedrigeren Tisch heranzuschleppen. Das einzige, was ich etwas fragwürdig und wenig kundenorientiert fand, war ein Erlebnis, das mich nicht selbst betraf und das ich nur beobachtet habe. Als der Flughafentransfer für 2 andere Gäste nicht auftauchte, fühlte sich zunächst niemand wirklich zuständig (sie haben mindestens 5 verschiedene Robinsonmitarbeiter angesprochen). Dann wurde vor allem auf TUI verwiesen und auf einen umständlichen Prozess, ein Taxi zu rufen, selbst zu bezahlen und zu Hause bei TUI dann die Rechnung einzureichen. Mir erschien das wenig gast-orientiert. Als ich meinen Eltern zu Hause davon erzählte, sagten sie, ihnen sei genau dasselbe schon einmal in diesem Club passiert und auch sie haben sich wahnsinnig aufgeregt, dass man ihnen in der Situation keine unbürokratischere Lösung anbot. Ich glaube das Problem ist hier nicht das Verhalten einzelner Mitarbeiter, sondern ein fehlender Prozess an der Schnittstelle zwischen TUI und Robinson (die ich als Gast ohnehin als eins wahrnehme), für ein regelmäßig auftretendes Problem.

Die an dieser Küste einzigartige Lage direkt am Strand und auch fast ebenerdig am Strand, macht diesen Club zur Perle. Das Einkaufszentrum gegenüber war noch nie besonders reizvoll und ist derzeit auch überwiegend geschlossen, aber das ist aus meiner Sicht auch nicht besonders relevant. Spannender dagegen in der Umgebung ist die Nähe zum Fischerstädchen Morro, das zu Fuß besucht werden kann.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Sportangebot ist einer der Hauptgründe, warum ich ab und an in Robinson Clubs Urlaub mache. Und das Programm in diesen 2 Wochen war extrem gut. Es gab gefühlt selbst für Robinson überdurchschnittlich viele Kurse. Zu dem ohnehin schon sehr umfangreichen Standardangebot des Clubs kamen zahlreiche Tanz- und Yogaspecials. Ich selbst wurde nahezu süchtig nach den Indoor-Cycling-Kursen von Bella und André (die wunderbar outdoor mit Meerblick stattfanden) - und träume jetzt immer noch nachts von Andrés Global-Deejay-Städten ("Paris, London, L.A., Chicago, Tokyo, Baghdad, New York ..." - ich muss wohl noch einmal wiederkommen, um sie alle zu lernen :-) ). Alles wurde covid-sicher ins Freie (teils atemberaubendschön auf der Haupthaus-Terasse ganz oben) oder zumindest halb-Freie (Wellfitpavillion) verlegt. Das Wellnessangebot bietet die üblichen Standards und auch hier ist der Service überragend freundlich. Ich habe mich selten so wohl gefühlt in einem Spa. Und hatte dabei auch den Eindruck, dass das ganze Team miteinander sehr gut harmoniert, was sich natürlich auf die Gesamtstimmung überträgt. Beim Abendentertainment zeigte sich das Clubmanagement den Umständen entsprechend flexibel und versuchte den Gästen trotz covid-bedingter Einschränkungen jeden Abend gute Unterhaltung zu bieten. Es gab mindestens Live Musik, mal an der Bar, als das nicht mehr möglich war im Restaurant oder vorm Abendessen im Freien am Pool.