Im Rahmen einer kleinen Weltumrundung hatten wir Bora Bora als Erholungsphase eingeplant. Dies geschah auf Empfehlung eines befreundeten Globetrotters, der einen Tagesausflug auf diese kleine Insel unternommen hatte. Zunächst einmal zur Anlage: Die Zimmer liegen in einem sehr schön gestalteten und gepflegten Gartenbereich, welche durch die "Hauptstrasse" vom restlichen Hotel (Rezeption, Strand usw.) getrennt sind. Der Wohn-/Schlafbereich unseres Zimmers hatte eine angenehme Grösse; der Pool ist jedoch für die Hotelgrösse verhältnismäßig klein. In ca. 30m Entfernung findet man einen kleinen Shop, in dem man sich mit dem Notwendigsten versorgen kann. Öffentliche Verkehrsmittel sind uns nicht begegnet, so dass man wohl nur auf Taxis für größerere Entfernungen zurückgreifen kann. Auch ist es möglich Mietwagen oder Fahrräder bei der nahegelegenen Vermietung auszuleihen. Hierbei ist zu beachten, dass die Anzahl der Fahrräder begrenzt ist und wir erst beim zweiten Versuch erfolgreich waren, weil wir vor der Öffnungszeit vor dem Büro gewartet haben. Preislich kann man mit 20 Euro für 2 Fahrräder für 4 Stunden rechnen. In den 4 Stunden war es uns möglich die Insel zu umrunden und auch Perlenläden sowie Vaitape zu besichtigen. Den Gegenwind sollte man nicht unterschätzen. Den Besuch von Perlenläden empfehlen wir uneingeschränkt, da man hier guten und verhältnismäßig günstigen Perlenschmuck erwerben kann. Auf Wunsch wird man sogar von den Läden mit eigenen Autos kostenlos vom Hotel abgeholt und zurückgebracht. Da wir ohne Verpflegung gebucht hatten, kauften wir uns unser Frühstück im nahegelegenen Laden. Für das Abendessen gibt es fußläufig mehrere Alternativen, welche auch bedeutend günstiger sind als das Hotelrestaurant. Zum Vergleich: Auswärts reichten 30 Euro für 2 warme Mahlzeiten und 2 Getränke. Das Hotel bewegte sich eher in einem Preisrahmen von 40 Euro pro Person nur für das Essen. Angenehm ist, dass Euro akzeptiert werden und der Wechselkurs zur einheimischen Währung fest mit dem Euro verbunden ist. Der Nachteil ist, dass man bei Einreise keinen Stempel erhält, weil man sich nach wie vor auf europäischem Hoheitsgebiet befindet. Da wir individuell angereist sind, hier ein paar Hinweise zum Transfer. Air Tahiti bietet einen kostenloses Shuttleboot vom Flughafen-Motu zum Hafen von Vaitape. Dort sprachen wir dann den Fahrer eines Hotelbusses an, ob dieser uns zu unserem Hotel mitnimmt. Dies war problemlos für 1000 XPF für uns beide möglich. Unser Rücktransfer wurde eigenständig durch das Hotel reserviert und gleich auf unsere Hotelrechnung aufgeschlagen. Da der Preis mit 1700 deutlich höher lag, haben wir uns nicht gerade über diese Eigeninitiative gefreut. Das Hotel bietet Kanus, Schnorchelausrüstung etc. an und organisiert auch Ausflüge. Soviel zur Theorie, da die von uns georderten Touren nie ausgeführt wurden. Ob das an der Unzuverlässigkeit des Touranbieters lag oder an der Vergesslichkeit des Hotelpersonals sei mal dahingestellt. Zumindest lief es so ab, dass wir regelmäßig kurzfristig Absagen erhielten und dies auch nur auf unsere direkten Rückfragen. Meist war das Wetter schuld. Wir vermuten aber eher aus Mangel an Beteiligung. Bei einem Preis von 80 Euro pro Person für eine Halbtagestour mit einem Schiff um die Insel ist das für uns nicht nachvollziehbar. Sofern bisher noch nicht klar wurde, warum wir diesem Hotel keine Empfehlung aussprechen, so wollen wir nun deutlicher werden. Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft des Hotelpersonals war zu keiner Zeit zu entdecken. Eher wurde einem das Gefühl gegeben, dass man stört. Obwohl wir bereits am Anreisetag reklamierten, dass das Telefon nicht funktionierte, wurde das Problem bis zum Abreisetag nicht behoben. Dafür ging der Techniker öfter in unserem Zimmer ein und aus und ließ die Tür weit offen stehen. Auch der Fernseher verweigerte öfters seinen Dienst, was bei dem mit unter schlechtem Wetter ärgerlich sein kann. Die Klimaanlage tropfte auf die direkt darunter stehende Couch, was diese unbenutzbar machte. Dem Personal schien das egal zu sein, da die Couch schon mehrere Wasserränder aufwies. Im Bad konnten wir uns dann noch über Schimmel im Duschbereich freuen. Insgesamt erhält das Zimmer bei einem Preis von 150 Euro pro Nacht nicht gerade Bestnoten. Der Höhepunkt jedoch war das Vorfinden einer Mülltüte in unserem Zimmer, die nicht Müll unseres Zimmers enthielt. Auf Beschwerde bei der Rezeption wurde einem nur die Tüte abgenommen und man wurde mit einem halblauten "Sorry" belächelt. Auch blieb uns die Schönheit der Insel verborgen, da es nicht für nötig befunden wurde, den hoteleigenen Strandbereich zu reinigen. Wäre der vorliegende Schmutz nur angeschwemmte Vegetation, so hätten wir damit noch leben können. Leider fanden wir auch Plastiktüten und ähnlichen Zivilisationsmüll. Insgesamt empfanden wir den Besuch im Novotel Bora Bora Beach Resort als einen unserer schlimmsten Hotelerlebnisse. Wir bedauerten die Flitterwöchler, deren Gesichtsausdrücke Bände sprachen. Da wir eine flexible Reiseplanung und Hotelreservierung hatten, reisten wir bereits eine Nacht früher als geplant ab. Wir empfehlen einen organisierten Tagesausflug nach Bora Bora um die Schönheit dieser Insel kennen zu lernen, jedoch nicht deren Schattenseiten. Für uns stellt es sich so dar, dass die Einheimischen sich auf ihrem Inselbonus ausruhen und die mit unter unverschämte Preisgestaltung bei gebotener Qualität in keinem Verhältnis steht.

Zimmer

Eher gut