- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Unsere Entscheidung fiel ganz bewusst auf einen All-Inclusive-Verwöhnurlaub in Mexiko. Das designorientierte und recht neue Hotel der Royalton-Gruppe stach direkt aus dem Katalogeinerlei hervor. Die Anlage: Die Hotelanlage liegt ca. 15 Fahrminuten vom Flughafen Cancun entfernt und damit weit ab von den Hotelanlagen in Playa del Carmen und Cancun. Bei einer "Exkursion" mit dem Taxi in das 50 Minuten entfernte Playa del Carmen hat sich herausgestellt, dass diese Entscheidung goldrichtig war. Keine Spur von dicht an dicht gebauten Hotelanlagen. Vielmehr eine moderne Anlage in einem riesiegen Mangrovengebiet. Wer sich - wie in anderen Bewertungen zu lesen - über die Entfernung zu den Massentourismus-Molochs beschwert, sollte sich vor der Buchung seiner Reise einfach einmal bei google-maps über die Lage informieren. Die Hotelanlage bietet 3 Kategorien (Normal, Hideaway, Diamond), mit unterschiedlichem Angebot an Dienstleistungen und Ausstattungen. Die Anlage an sich bietet mehrere Pools und Restaurants, einige davon exklusiv für die höheren Kategorien. Neben einem Coffee-Shop (All in), der neben Kaffeespezialitäten und Gebäck auch Eis anbietet, gibt es eine Sportsbar, ein Casino, diverse Shops (teuer), einen Kinder- und Jugendclub, eine Disco und auch einen Arztservice. Geldautomaten sind in der Anlage verteilt zu finden. An den Automaten können nur Dollar gezogen werden, vorsicht, die Gebühren sind stark erhöht. Der sehr schöne Strandbereich wird durch die vielen Kormorane und einen Pelikanschwarm bereichert. Eine Beeinflussung des Badespasses durch das oft kritisierte Seegras - das regelmäßig beseitigt wird - konnten wir nicht feststellen. Für Liebhaber von sterilem Chlorwasser bietet sich einer der vielen Pools als Alternative an oder vielleicht einfach mal nicht nur das Negative zu suchen, sondern den weißen Sandstrand und das türkisfarbene Wasser zu genießen. Das Klientel besteht zum Großteil aus Amerikanern und Kanadiern. Sprachen: Englisch, Spanisch. Gängige bzw. gern gesehene Zahlungsmittel sind der Peso und Dollar. Tipp: Für Trinkgelder ausreichend Dollar-Noten von daheim aus mitnehmen. Die Ankunft: Wir haben uns für die mittlere Kategorie (Hideaway) entschieden; diese Kategorie ist Erwachsenen (adult only) vorbehalten. Jede Kategorie hat ihren eigenen Check-In-Bereich. Der Hideaway-Check-In findet in einer sehr schön gestalteten Lounge statt, in der bereits an einer eigenen Bar Getränke und kleine Snacks angeboten werden. Der Check-In nahm in unserem Fall gerade einmal zehn Minuten in Anspruch. Für die entsprechende Organisation ein ehrlich gemeintes "Daumen hoch". Knapp zwanzig Minuten nach unserer Ankunft stand das Gepäck auf dem Zimmer und dem ersten Sprung ins Wasser damit nichts mehr im Weg. Besonders gut gelöst ist in dieser Anlage die All-In / Zimmerschlüsselsituation. Je nach Kategorie erhält man einen kleinen Anhänger um das Handgelenk der zum einen Zimmerschlüssel ist und zum anderen - anhand der Farbgebung - erkennen lässt, in welcher Kategorie man sich eingebucht hat. Eine wirklich stilvolle Alternative zum Plastikarmbändchen. Das Zimmer: Unser helles, modern eingerichtetes, über 50 qm großes Zimmer war mit 2 Queen-Size-Betten, einem teilintegrieten Badezimmer mit Jacuzzi, separater Doppel-Dusche, separater Toilette und einem Balkon mit Meerblick und einem Außen-Jacuzzi ausgestattet. Der Ausgang zum Balkon konnte abends offenstehen, dank vorgelagerter Fliegengittertüren. Die Klimaanlage ist digital regulierbar und wer die Klimaanlagenluft nicht mag, kann den Deckenventilator separat einschalten. Die Minibar war ausreichend bestückt (Wasser, Soft-Drinks und lokales Bier) und ist täglich aufgefüllt worden. Bei Mehrbedarf steht der Zimmerservice für eine Auffüllung zur Verfügung. Neben den üblichen Ausstattungen wie Fön, Safe und zusätzlichen Kissen standen auch Bügelbrett und Bügeleisen zur Verfügung. Handtücher stehen ausreichend zur Verfügung, abends wurde sogar ohne Aufforderung ein zweiter Satz Duschtücher ins Zimmer gelegt. Trotz des aufbereiteten Wassers, dass durchaus für die Mundhygiene genutzt werden kann, stehen täglich neue Wasserflaschen an den Waschbecken. Von einem - vereinzelt kritisierten - verwohnten Zustand war nichts zu erkennen. Die auf der Homepage angekündigten, extra für die Royalton-Gruppe angefertigten Matratzen, haben Ihr Versprechen gehalten und erholsamen Schlaf bereitet. Kurzum, ein großzügiges Urlaubsdomizil, dass keine Wünsche offen gelassen hat. Tipp: frontalen Meerblick vor Ort aufbuchen. Der seitliche Meerblick bedeutet in diesem Fall in Teilen der Anlage, dass das Zimmer zum Mangrovenwald hin ausgerichtet ist. Dies kann je nach Witterung mit verstärktem Besuch von Mücken verbunden sein. Das Essen: Vielfältig, frisch, qualitativ hochwertig, abwechslungsreich und sehr ansprechend präsentiert. Das bisher beste Angebot, das wir in unseren bisherigen Urlauben kennengelernt haben. Neben den zahlreichen Restaurants, besonders erwähnenswert sind hier das japanische, sowie das mexikanische Restaurant im Haupttrakt der Anlage. Reservierungen sind erbeten, aber nicht zwingend erforderlich. Sollte es einmal zu Wartezeiten kommen, bekommt der Gast einen „Pieper“ an die Hand und kann die Wartezeit anderweitig in der Anlage, zum Beispiel an der Haupt-Cocktailbar beim Bartender-Contest, überbrücken. Das Personal ist jederzeit zuvorkommend aber nicht aufdringlich. Das Frühstücksangebot beschränkt sich nicht nur auf das Hauptrestaurant, vielmehr ist auch an anderer Stelle ein Frühstück mit Ausblick möglich; besonders hat uns hier das „Dorade“ im Hideaway-Bereich gefallen. Der ambitionierte Frühaufsteher kann hier sein Frühstück beim Blick auf das Meer und den Sonnenaufgang genießen. Die Auswahl ist - im Vergleich zum Hauptrestaurant - eingeschränkt, lässt aber dennoch keine Wünsche offen. Trotz des vielseitigen Angebots hat es uns doch im Wesentlichen abends immer wieder in das Hauptrestaurant verschlagen. Es sind stets ausreichend Sitzmöglichkeiten vorhanden, lediglich in den separaten Bereichen für Hideway und Diamond-Besucher kann es zu den Stoßzeiten einmal eng werden. In diesem Fall wird man von einem der freundlichen Platzanweiser/-innen an einen ruhigen Tisch im Hauptbereich begleitet. Sekunden später steht der am Abend zuständige Kellner am Tisch, stellt sich vor und fragt den Getränkewunsch ab. Trotz der Größe des Hauptrestaurants kommt kein Kantinen-Ambiente auf. Neben den Klassikern der internationalen warmen „Urlaubs-Resort-Küche" in Buffetform und einem Salatbuffet gibt es 10 Live-Cooking-Stationen (unter anderem: mexikanisch, Steak und Burger, Fisch und Meeresfrüchte, chinesisch, Pizza und Pasta), ein separates, sehr liebevoll angerichtetes Kinderbuffet, ein Obstbuffet und ein Patisseriebuffet. Besonders begeistert haben uns die Garnelen, als auch die Steaks und Burger. Hier bleibt kein Wunsch offen und auf individuelle Wünsche - wie Garpunkte und Würzungen - wird gerne eingegangen. Kritiken über ein langweiliges oder qualitativ schlechtes Speisenangebot können wir - als verwöhnte Esser - nicht nachvollziehen. Den Kritikern sei an dieser Stelle einfach mal gesagt, dass ein 5* Hotel nicht gleichzeitig *-Küche bedeutet und das Angebot unter genau diesem Aspekt beurteilt werden sollte und werden muss. An dieser Stelle ein ganz, ganz großes Lob an das Front-Küchenteam! Es hätte zwei Wochen regnen können … Ihr hättet es geschafft, dass wir trotzdem mit einem Lächeln im Gesicht heimgeflogen wären. Der Dresscode beschränkt sich während des Tages auf eine beliebige Form von Kleidung, am Abend auf festes Schuhwerk und bei Männern auf ein T-Shirt; eine lange Hose ist nicht erforderlich. Sehr positiv haben wir die allabendliche Frage nach Lebensmittelallergien, einem glutenfreien Buffetbereich, sowie das selbstverständliche Angebot eines Handdesinfektionsmittels wahrgenommen. Hier wird mitgedacht! Der Service: Die komplette Anlage ist sehr gepflegt, zu jederzeit sind Angestellte unterwegs, pflegen die Grünbereiche und säubern die Anlage. An den Pools, als auch am Strand stehen Handtücher und ausreichend Liegen zur Verfügung. Die Liegen an sich sind hochwertig und mit dicken, komfortablen Auflagen ausgestattet. Von den Liegen aufstehen, um Getränke zu organisieren, muss niemand, da in regelmäßigen Abständen eine Bedienung vorbeischaut und Kalt-Getränke serviert. Die Getränkeauswahl erstreckt sich über die üblichen Soft-Getränke, Säfte, Cocktails und internationale Alkoholika. Auf lokale Alkoholika wird lediglich im Bereich der Spezialitäten wie Tequila und Bier zurückgegriffen. Der Kaffeeliebhaber muss allerdings tagsüber den Weg in eines der Restaurants oder den Coffee-Shop antreten. Der Room-Service war stetes erreichbar und hat sowohl pünktlich, als auch warm und qualitativ geliefert. Besonders praktisch bei Tagesausflügen ist es, dass der Room-Service 24h am Tag zur Verfügung steht. An unseren Ausflugstagen hatten wir daher die Möglichkeit bereits um 3h in der Nacht ausgiebig zu frühstücken, statt mit einem Lunch-Paket in den Bus zu steigen. Eine Annehmlichkeit, die nicht zu unterschätzen ist. Das House-Keeping reinigt die Zimmer täglich, die Betten werden vormittags gemacht und abends im Rahmen des Handtuch-Service für die Nacht wieder aufgedeckt. Auch die Schokoladentäfelchen haben nicht gefehlt. :o) Hinsichtlich der Gründlichkeit der Reinigung bestand - in unserem Fall - in einigen Punkten Verbesserungsbedarf. Eine entsprechende Reklamation wurde schnell umgesetzt. Zum Concierge-Service können wir leider nichts schreiben, da wir selbigen mehrfach nicht haben erreichen können. Der Check-Out gestaltete sich ebenso einfach und zügig wie der Check-In. Armband abgeben, einen Tagesschein ausstellen lassen (Berechtigung zur Inanspruchnahme der All-In-Leistungen bis zur Abreise). Hinweis: Der Berechtigungsschein muss bei Abfahrt abgegeben werden, daher gut darauf achten. In allen Bereichen ist ein Trinkgeld gerne gesehen und gestaltet den Aufenthalt noch ein wenig schöner. Veranstalter und Ausflüge: Neben dem - im Hotel ansässigen - lokalen Anbieter Nexus (nur englisch-sprachige Guides), bietet natürlich auch der jeweilige Reiseanbieter Touren und Ausflüge in der eigenen Landessprache an; in unserem Fall die TUI. Nachdem es uns nach drei Tagen gelungen ist unserer TUI-Betreuerin in der Anlage durch detektivisches Gespür ausfindig zu machen, wurden wir in einer recht kommerziellen Atmosphäre über die möglichen Ausflüge vor Ort informiert. Die Preise liegen leicht unter den des lokalen Anbieters. Unsere Entscheidung fiel auf zwei Tagesausflüge. Sian Ka’an, ein relativ junges Biosphärenreservat bei Tulum. Ein sehr kurzweiliger Ausflug in die Natur Mexikos. Neben Delfinen, Seekühen, Meeresschildkröten in Griffnähe, standen Jeep-Fahrten (selbst fahren), Speed-Boat-Farhten, Badestops, Schnorcheln und ein Mittagessen auf dem Programm. Ein rundum gelungener, sehr gut organisierter Ausflug. Der zweite Ausflug hat uns nach Chichin Itza, eines der neuen sieben Weltwunder und gleichzeitig UNESCO-Weltkulturerbe, geführt. Imposante Hochkultur der Mayas, gekrönt von einem Mittagessen auf einer herrschaftlichen Hacienda. Nicht zuletzt Dank unseres wirklich tollen Guides, Joop, ein toller Tag, für den sich das frühe Aufstehen wirklich gelohnt hat. Tipp: Tropischen Mückenschutz mit Merkmal DEET mitnehmen. Über die von TUI angebotenen Mückenschutzarmbänder haben sich die Moskitos totgelacht … andererseits auch eine Art des Mückenschutzes. Der eigenorganisierte Abstecher nach Playa del Carmen - ein Tipp der TUI-Betreuerin -, das uns mit seiner sogenannten 5th avenue angepriesen worden ist, war so ziemlich der einzige Punkt im gesamten Urlaub, der das Prädikat "großes Ärgernis" verdient hat. Touristennepp pur. Einige Kritikpunkte, die aber keinesfalls einen Einfluss auf das Urlaubserlebnis hatten: Der Sonnenschutz. Sowohl am Pool, als auch am Strand standen nur vereinzelte Sonnenschirme zur Verfügung. Trotz eines Reservierungscodex war es kaum möglich, einen Sonnenschirm oder ein Bali-Bett zu ergattern. Da waren wohl andere großzügiger mit dem Trinkgeld. Die Luxus-Doppelliegen im Strandbereich sind zudem aufpreispflichtig. Für empfindliche Hauttypen kann das unter Umständen zu einem großen Problem werden. Die Freundlichkeit und der Bedienungszyklen der Handtuch-Jungs und Bedienungen am Strand bzw. Pool ließ sich augenscheinlich durch ein Trinkgeld und/oder durch weibliche Attribute (die uns 2 Jungs - leider fehlen) maßgeblich beeinflussen. Eine Gepflogenheit die in einem All-In-Luxusresort nicht zu finden sein sollte. Die hoteleigenen Taxen liegen ca. 10 Dollar über den Preisen der lokalen Taxi-Anbieter. Wichtig: die Preise vor Fahrtantritt verhandeln. Das Abendprogramm war insgesamt dezent, hochwertig und ansprechend (kein Clubtanz! :o) ), hat sich allerdings in dr zweiten Urlaubswoche wiederholt. Die Soft-Animation (unaufdringlich) an den Pools sollte ggf. in der Lautstärke reduziert werden und nicht ausarten (Hideway-Bereich). Vielmehr wäre an dieser Stelle zu überlegen, den Hideaway-Bereich als Adult-Only-Ruhezone zu gestalten. Je nach Tageszeit ist (von der Lautstärke her gesehen) für Erholungssuchende der Kinderpool die bessere Wahl. Summa summarum sind dies Kleinigkeiten, die jedoch einen Abzug in der B-Note ergeben.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im April 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sebastian |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |