Rundlingsdorf Sagasfeld

Das Hotel liegt ruhig und naturnah in Alleinlage - beste Voraussetzungen für erholsame Tage. Der Parkplatz ist ausreichend befestigt und beleuchtet (wir reisten bei Starkregen an, trotzdem standen wir nicht im Matsch) und der Weg zur Rezeption ist kurz. Andere Gäste hatten mehr Gepäck als wir und konnten mit dem Auto direkt vor das Haus fahren, in dem sie untergebracht waren. Die zweckmässige, leicht chaotisch wirkende Rezeption ist im Flur des "Haupthauses" untergebracht, wo sich auch Restaurant und die Kosmetikräume befinden. Sie scheint nicht ständig besetzt zu sein, sodass wir erst einmal selbst auf die Suche nach einer Mitarbeiterin gehen mussten, um einchecken zu können. Dann wurden wir aber sehr freundlich empfangen,uns unser Tisch im Restaurant sowie auch unser Zimmer gezeigt. Es gab Erklärungen zum Gemeinschaftshaus, der Sauna, die man selbst jederzeit anschalten darf, und den Essenzeiten. Achtung: diese sind kurz und werden recht restriktiv gehandhabt. Die Einrichtung im Restaurant ist liebevoll zusammengestellt - sicher nicht das neueste, aber größtenteils stimmig. Nicht so richtig unser Geschmack waren die vielen Verkaufsvitrinen mit allerlei Schnickschnack wie kleinen Buddhas, Räucherstäbchen, Duftkerzen usw., die mit einem staubigen Tuch dekoriert sind. Gut hingegen die (teilweise) hausgemachten Köstlichkeiten, die man erwerben kann ( nicht immer regional aber sicher gut). Der Weg zu unserem Wohnhaus war leider unzureichend beleuchtet. Der Bewegungsmelder reagiert erst, wenn man nach dem Weg durch die Dunkelheit endlich die Türklinke gefunden hat. Der Hausflur des Wohnhauses ist zweckmäßig, nicht sonderlich einladend. Sehr gut gefiel uns, dass hier genügend Wasserkisten zur freien Verfügung standen. Obwohl wir gesagt hatten, dass wir erstmals dort waren, gab es leider keine Erläuterung des "ganzheitlichen Konzepts" des Ayurveda-Hotels. Uns hat es nicht gestört, aber WIFI gibt es nur direkt an der Rezeption. (Handyempfang auch nicht überall.) Als wir dort waren, waren außer uns noch ca. 10 andere Gäste da. Insgesamt haben wir ca. 300€/Person (inkl. zugebuchter Anwendungen und Getränke im Restaurant) bezahlt. Für dieses Geld hätten wir in einem anderen Hotel ein wunderbares Wochenende verbracht. In Sagasfeld haben wir leider weder besser gewohnt als zu hause, noch besser gegessen als zu hause. Die Anwendungen haben sich kaum gelohnt. Da unsere Bekannten aber seit vielen Jahren sehr zufrieden mit ihren Aufenthalten in Sagasfeld sind, scheint man auch Glück haben zu können mit seinem Aufenthalt. Wir hoffen jedenfalls, dass andere Reisende es dort besser antreffen als wir.

Das Doppelzimmer ist sehr geräumig und hatte viele Fenster. Leider hatten wir die Gardinen meist geschlossen, da es keinen Sichtschutz gibt und die Verbindungswege zwischen den Häusern vor unseren Fenstern vorbeiführten, sodass wir ein wenig auf dem Präsentierteller waren. Die Ausstattung ist sehr einfach und wirkt in die Jahre gekommen. Das Doppelbett bestand aus zwei verschiedenen Einzelbetten, die nebeneinander stehen (unterschiedliche Matratzenhöhen!!). Selbst in einfachen Unterkünften haben wir so etwas noch nicht gesehen. Ein drittes Bett mit unterschiedlich hohen Füßen stand ebenfalls im Raum. Ich legte ich mich darauf, um mein Buch zu lesen, musste aber festellen, dass der vorige Zimmerbewohner dies ebenfalls getan haben muss. Die Haare waren noch auf dem weißen Laken. Oberflächig war das Zimmer sauber. In den Ecken, an den Fenstern und den Spinnen in den Ecken konnte man jedoch ablesen, dass eine gründliche Reinigung schon länger nicht stattgefunden hatte. Auch das Bad war kein Tempel der Sauberkeit. Dreck auf der Fensterbank, Sand und Steinchen auf dem Boden, schmutzige Dichtungen in der Dusche. Die Ausstattung ist in Ordnung, aber ebenfalls einfachster Standard. Man muss lange warten, bis das Duschwasser warm ist und während des Duschens sollte niemand den Wasserhahn benutzen, wenn man keine Wechselduschen nehmen möchte. Über die sehr einfache Ausstattung hätten wir hinweg sehen können. Aber Sauberkeit war schlicht unzureichend. Wie auch im Kosmetikbereich hatten wir den Eindruck als fehle eine Person, die regelmäßig durch die Räume geht und die Reinigung überprüft.

Das Essen am ersten Abend war sehr lecker. Es gab warmes Essen, Salat und Brot mit verschiedenen Belägen sowie Nachspeise vom Buffet, für jeden nach seinem Gusto. Das Bier ist top - leckeres Ratsherren aus Hamburg! Im Nachhinein war dies leider der kulinarische Höhepunkt. Das Frühstück am Morgen war ebenfalls lecker und die Vielfalt in Ordnung. Das selbstgebackene Brot sowie die Aufstriche waren lecker und nett angerichtet. Das Mittagessen bestand zunächst aus einer Suppe, gefolgt von aufgewärmten Rahmpilzen vom Vorabend, Schweinefilet und Bratkartoffeln (lecker). Das ayurvedische/vegetarische Gericht war ein verkochtes Curry mit Zucchini und Karotte (eher fade, aber mit Salz gar nicht so übel) mit Reis. Die Nachspeise war eine kleine Quarkspeise mit Frucht. Abends dann wieder eine Brokkolisuppe, ein leckeres Fleischgericht und ein Blumenkohlcurry mit Reis, den man aber ohne Probleme gegen Kartoffelspalten austauschen konnte. Auf den Nachtisch haben wir verzichtet. Das Frühstück am Sonntag war dann eher enttäuschend. Einige Brotscheiben waren eindeutig vom Vortag und somit sehr trocken. Wir sind dann schon vor dem Mittagessen gefahren, da wir zu hause eindeutig besser essen als dort. Die hohen Erwartungen nach dem ersten Abendessen wurden leider immer weniger erfüllt. Anzumerken ist außerdem, dass der Service im Restaurant von den Kosmetikerinnen durchgeführt wird. Alle sind sehr freundlich. Was uns aber auffiel war, dass die Damen in derselben Kleidung servieren und in der Küche sind, in der sie auch Kosmetikbehandlungen durchführen. Dies entspricht nicht den hygienischen Standards.

Wir hatten das Beauty-Wochenende gebucht. Dieses Paket hat drei Anwendungen; zwei weitere hatten wir hinzugebucht. Gesichtsbehandlung: Der Preis von ~45€ für 60 Minuten ist sicherlich sehr günstig. Allerdings war die Behandlung nicht so gründlich, wie ich es gewohnt bin. Statt einer gründlichen Ausreinigung wurden lediglich zwei oder drei kleine Unreinheiten entfernt. Andere am Kinn oder an der Nase blieben unbehandelt. Stattdessen gab es nur einen Kommentar zu meinem guten Hautbild, was freut, aber nicht hilft. Desweiteren wurde ich gefragt, in welcher Farbe meine Augenbrauen gefärbt werden sollten ("leichtes braun, passend zu meinen Haaren"). Die Antwort wurde aber in der Umsetzung ignoriert. Nach der Behandlung wurde mir erklärt, dass stattdessen silber-grau und schwarz verwendet wurden. Insgesamt ist die Behandlung aber erholsam. Dank fehlender Reinigung nicht einmal schmerzhaft. Es gab eine ausgiebige und wohltuende Massage und reichlich Pflege. Der Sinn einer Gesichtsbehandlung liegt für mich aber v.a. in der Reinigung der Haut und die wurde leider gar nicht erfüllt. Aroma-Therapie: Da dies unserer erste Behandlung dieser Art war, fehlt uns der Vergleich. Es war entspannend und angenehm warm. Die Decken, mit denen man zugedeckt wird, könnten jedoch mal wieder gewaschen werden. Peeling und Körperpackung: Besonders gefiel uns die Idee, diese Behandlung auf dem Zimmer zu bekommen. Man wurde mit der Peelingcreme unter der Dusche eingeschmiert. Hierbei wurde die Paste nur wenig verteilt, bevor man sie dann "ganz normal abspülen sollte". Ein peelender Effekt bleibt so gänzlich aus. Anschließend legt man sich auf das eigene Bett und eine großzügige Menge Creme wird auf dem Körper verteilt, bevor man in ein Laken gewickelt ruht. Auch diese Behandlung wurde eher in Hektik und lieblos vorgenommen, sodass man sich lieber selbst eingecremt hätte. Das Produkt roch allerdings angenehm und die Haut fühlte sich anschließend sehr weich an. Wir haben alle diese Anwendungen von einer Kosmetikerin erhalten. Sie war sehr freundlich und hatte ein angenehmes Wesen, wirkte allerdings immer ein wenig verhuscht. Da wir auf Empfehlung angereist waren und unsere Bekannten insbesondere die Behandlungen sehr gelobt hatten, waren wir etwas enttäuscht, denn so richtig gut gefiel uns leider keines der Angebote. Die Pediküre wurde (von einer anderen Angestellten) professionell durchgeführt - die von unserer Haus-Podologin gewohnte kurze Fussmassage fehlte jedoch...auf das Fussbad zu Beginn der Anwendung sollte man verzichten, solange das billig wirkende Sprudel-Fussbad nicht sprudelt - dafür aber eine ohrenbetäubenden Lärm macht. Ach ja, sauber machen sollte man es mal wieder ... oder besser gleich ersetzen. Apropos sauber... Die Lampe/Lupe, die bei der Gesichtbehandlung direkt über dem Gesicht platziert wird, war von unten schmutzig/schmierig und ein langes, schwarzes Haar hing in einer Schraube. Auch der Fußboden sah morgens um halb zehn so aus, als sollte er dringend (!) mal wieder gründlich (!) gewischt werden. In einem Umfeld für kosmetische Behandlungen sollte definitiv mehr auf Hygiene und Sauberkeit geachtet werden. Insgesamt wenig Positives und für uns unter dem Strich kein Grund, nochmals zu einem Wellnessbesuch zu kommen. Wir haben überlegt, uns zu beschweren. Jedoch hätte die Beseitigung aller störenden Schmutzstellen vermutlich über unseren Aufenthalt hinaus gedauert. Darum haben wir sie stattdessen so gut wie möglich zu ignorieren versucht. Das Haus möchte bewusst kein nobler Wellnessschuppen sein. Das gelingt absolut. Diejenigen, für die jedoch Sauberkeit nichts mit Schickimicki zu tun hat, sollten lieber ein anderes Haus wählen. Hier ist weniger (Kosten) nicht mehr (Qualität).

Da wir nur ein regnerisches Wochenende im Rundlingsdorf verbracht haben, können wir leider keine Angaben zur direkten Umgebung machen. Sagasfeld ist mit dem Navi gut zu finden. Die Lage ist gut für Erholung-suchende, fernab jeglicher Infrastruktur.

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