Salalah Gardens Hotel

Wir verbrachten während unserer Rundreise „Kokospalmen & Weihrauch“ drei Nächte in diesem verwinkelten Komplex. Obwohl wir sehr früh am Morgen, gegen 04:00 Uhr, eintrafen, durften wir glücklicherweise sofort unser Zimmer 348 mit Blick auf den Innenhof beziehen. Nach dem siebenstündigen Flug und der, trotz vorher online beantragten E-Visums, einstündigen Warteschleife bei der Einreise am Flughafen empfanden wir den „Rundlauf“ über zahlreiche Fluren zu unserem Zimmer unmittelbar nach Ankunft übermüdet jedoch wie einen Weg um die halbe Welt. Erschöpft kämpften wir einige Stunden später nach wenig Schlaf erneut mit der Orientierung und gewöhnten uns nur recht schwerfällig an den Wirrwarr der kompletten Anlage aus Hotelzimmern, Geschäften, Einkaufsmall usw. Nachdem wir uns halbwegs akklimatisiert hatten, beobachteten wir im großzügigen „Innenhof“ rund um den am Abend attraktiv beleuchteten Springbrunnen das interessante Leben einheimischer Familien oder bestaunten einfach in der Einkaufspassage der Salalah Gardens Mall mit Bars und Restaurants die Auslagen der zahlreichen Geschäfte. Einen kleinen Einblick in das landestypische Leben konnten wir im Shoppingcenter erhaschen, in dem vorwiegend Landesbewohner ihre täglichen Einkäufe erledigten.

In unserem gemütlich eingerichteten, ausreichend großen Doppelzimmer in Richtung Innenhof fühlten wir uns insgesamt recht wohl. Ein Balkon hätte den Aufenthalt sicher aufgewertet, wir vermissten ihn jedoch während der nur drei Tage nicht so extrem, dass dies zur Abwertung führen würde. Wegen der überschaubaren Verweildauer nutzten wir den Kleiderschrank nur zum knitterfreien Aufhängen und zur Ablage der kurzfristig benötigten Kleidungsstücke, wenngleich dieser Stauraum für die meisten Klamotten geboten hätte. Im Kühlschrank der komplett eingerichteten Kitchenette kühlten wir unsere Getränke für die Tagesausflüge, während wir im relativ großen Safe nach Eingabe unseres individuellen Codes unsere Wertsachen problemlos sicherten. Sehr gerne nutzten wir zwischendurch den vorhandenen Wasserkocher zum Kochen einer frischen Tasse Instantkaffee. Leider ließ sich die Klimaanlage nur reduzieren, jedoch nicht abschalten, sodass wir nachts durchaus fröstelten. Auch hier konnten wir uns auf dem großen Flachbildfernseher nicht über Aktuelles aus der Heimat informieren, da kein deutscher Sender einprogrammiert war. Möglicherweise laufen wir dem Trend hinterher, wenn es uns nicht gefällt, dass wir im breiten Doppelbett auf nur einer Matratze liegen mussten und auch die Zudecke aus nur einem Teil bestand. Im beengten, zweckmäßig eingerichteten Badezimmer fehlte der heutzutage standardmäßig montierte Wandföhn, auch die ebenerdige Dusche erfüllte ihren Zweck. Unser Room Boy wechselte Hand- und Badetücher bei Bedarf und auch sonst reinigte er das Zimmer zuverlässig. Sicher freute er sich über das Trinkgeld, wenngleich wir es nicht in Rial, sondern in Dollar hinterlegten.

Aus buchungstechnischen Gründen unseres Veranstalters startete unser Frühstück im Flavors Restaurant erst am Morgen des Folgetags und so hätten wir für dieses am Anreisetag 16 € pro Person zahlen sollen. An den beiden Folgetagen erwies sich der Verzicht auf dieses Angebot als richtig, denn die überschaubare Auswahl an Speisen hätte diesen Preis auf keinen Fall gerechtfertigt. Beim Kochen des Kaffee stand wahrscheinlich die Gesundheit der Gäste im Mittelpunkt. Nur so ist zu erklären, dass man durch die durchsichtige „Brühe“ leicht hätte seine Tageszeitung lesen können. Für uns als Genießer dieses edlen Getränks ein No-Go. Beim Abendessen im Freien fanden wir täglich am überschaubaren Büffet des Yamal etwas nach unserem Gaumen und verließen es folglich auch nicht hungrig. Die Tatsache, dass hier kostenpflichtige Gerichte angeboten wurden lässt sich vielleicht damit erklären, dass auch viele hotelfremde, einheimische Gäste ihr Abendessen einnahmen. Auch während unserer Anwesenheit entdeckten wir keine wirklich heiße Speise wie zuhause gewohnt, doch entspricht dies unter Umständen dem landestypischen Usus. Von daher betrachten wir diese Erfahrung einfach als Lernzuwachs, nicht aber als Kritikpunkt.

Auch hier erlebten wir ein sehr natürlich freundliches und gleichzeitig unaufdringliches Personal. Besonders erwähnen möchten wir insbesondere die Angestellten an der Rezeption, die bei kleinen Problemchen stets ein offenes Ohr hatten und auch zu einem kleinen Scherz bereit waren. Dass jemand bei einer Frage nach dem richtigen Weg diesen nicht nur erklärt, sondern sogar bis zum Ziel mitläuft, verdient sicherlich besondere Erwähnung.

Wenn ein Hotel als Standort für eine Rundreise ausgewählt wurde, steht die Lage sicher nicht im Mittelpunkt. Von daher war es für uns kein Manko, dass wir vom Zentrum von Salalah mehr oder weniger abgeschnitten waren. Das gebuchte Programm ließ ohnehin nur ab dem Spätnachmittag Zeit für persönliche Freizeit. Diese nutzten die meisten Teilnehmer entweder zum Sonnen auf den aufgestellten Bänken im Innenhof, zogen sich auf ihr Zimmer zurück oder faulenzten am Pool. Da wir einmal relativ früh dort auftauchten, konnten wir rund um diesen zwei freie Liegen ergattern, die Auflagen kostenlos beim zuständigen Mitarbeiter holen und in der strahlenden Sonne faulenzen oder einige Runden schwimmen. Bei den anderen Besuchen saßen wir auf den Stühlen an der Poolbar und warteten, bis andere Gäste den Platz räumten. Mehr Liegebetten, auch in zweiter Reihe, könnten dieses Defizit leicht beseitigen. Die Geschäfte in der Einkaufspassage jenseits der Straße öffneten offensichtlich nur abends, allerdings trafen wir bei unserem Bummel nur sehr wenig Besucher, sodass die Inhaber eher gelangweilt, erfreulicherweise aber in keiner Weise aufdringlich davorsaßen und sich ruhig unterhielten.

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