SBH Kilindini Resort

Als 8-köpfige Familie wollten wir nach einer mehrtägigen Safari auf dem Festland im SBH für eine Woche entspannen. Das Hotel ist sehr neu und sieht auch dementsprechend schön aus, allerdings hat es noch einige "Kinderkrankheiten", die im Laufe der nächsten Jahre zu optimieren sind. Barrierefrei ist es wegen der sich durch das ganze Areal ziehenden Treppe ohne Rampe nicht. Aufgrund des immerzu freundlichen und zuvorkommenden Personals und der Tatsache, dass wir noch vom 40%igen Neueröffnungsrabatt profitieren konnten, würden wir die Anlage dennoch (bedingt) weiterempfehlen.

Wir hatten mehrere Doppelzimmer mit Meerblick - sind also in den beiden Gebäuden um den Pool herum untergebracht worden. Die Zimmer waren recht geräumig, mit schönem Badezimmer und großem Balkon. Allerdings erschien uns die Einrichtung für ein 5-Sterne-Hotel noch sehr rudimentär. Die Matratze des Bettes ist sehr hart, es mangelt an Stauraum und Kleiderbügeln für Klamotten, Sitzmöglichkeiten und einer Aufhängevorrichtung zum Trocknen von Kleidung oder Strandtüchern. Auch etwas Deko oder Bilder an der Wand würden der Atmosphäre sicherlich guttun. Der Wlan-Empfang im Zimmer war passabel: Zum Surfen auf dem Smartphone ausreichend, für einen Teams-Call am Laptop aber zu schwach.

Hier gilt Qualität vor Quantität: Die Auswahl an Speisen ist aufgrund der eher geringen Auslastung des Hotels zwar nicht vergleichbar mit >1.000-Gäste Anlagen im Mittelmeerraum, das Essen hat uns aber eigentlich immer gut geschmeckt. Beim Frühstück kann man sich Crepes, Eier oder Omeletts zubereiten lassen, es gibt frisches Obst und Säfte. Zum Mittagessen waren wir meist in der Strandbar und haben á-la-carte gegessen und zum Abendessen wurde viel Fleisch und Fisch gegrillt. In unserer Gruppe befanden sich mehrere Vegetarier, auf die an vielen Tagen kulinarisch leider wenig Rücksicht genommen wurde, da die überwiegende Mehrheit der Hauptspeisen (auch nach Hinweis an die Hotelleitung) Fleisch oder Fisch enthielt. Hier würden wir uns mehr Ausgewogenheit wünschen, insbesondere mehr lokale Gerichte einfließen lassen! Hierzu gehört auch, dass die verschiedenen Speisen besser beschildert werden sollten. Teilweise stimmte die Übersetzung nicht oder das Label fehlte gänzlich. Ein "Blatt-Icon" oder ähnliches zur Kennzeichnung vegetarischer/veganer Gerichte würde helfen. Unserer Meinung nach sollte auch eine ansehnlichere und praktikablere Lösung zur Abdeckung von Speisen in der Auslage gefunden werden als die unhandlichen Plastikglocken. Da es keine Möglichkeit gibt, den Teller kurz abzustellen, während man die Abdeckung anhebt, werden immer zwei Personen benötigt, um sich zu servieren.

Das Personal war einer der Hauptgründe, wieso wir uns im SBH Kilindini trotz der diversen Neueröffnungs-Mängel sehr wohlgefühlt haben. Von der Rezeption über die Kellner und Barkeeper bis hin zu den Reinigungskräften waren alle sehr freundlich und zuvorkommend, immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Die Anlage inklusive Pool und Zimmer war durchweg sehr sauber. Allerdings gibt es auch bezüglich des Service einige Punkte, auf die wir gerne hinweisen möchten: Häufig wurden unsere Bestellungen in den Restaurants trotz mehrfachem Wiederholens auf Englisch nicht korrekt verstanden, sodass Getränke vergessen, falsche Getränke gebracht oder der Ketchup statt zu den Pommes auf dem separaten Salat "garniert" wurde. Des Weiteren sollte die Kommunikation zwischen den verschiedenen Schichten an der Rezeption optimiert werden, sodass alle Mitarbeiter jederzeit zum Stand offener Gäste-Anfragen sprachfähig sind. Ebenso habe ich leider keine Antwort auf meine im Vorfeld unseres Aufenthalts über das Website-Kontaktformular übermittelten Nachrichten erhalten. Hier bitte sicherstellen, dass diese gelesen und beantwortet werden. Was wir befürworten ist die Tatsache, dass die hoteleigenen Strandtücher nur gegen eine Gebühr von 1 USD ausgetauscht werden können und der Umwelt zuliebe nicht grundlos jeden Tag. Hier sollte es aber eine Möglichkeit im Poolbereich geben, nicht nur an der Rezeption.

Das Hotel ist ca. 70 Minuten Autofahrt vom Flughafen entfernt. Etwa mittig zwischen den Orten Pwani Mchangani und Matemwe an der nord-östlichen Küste Ungujas (der Hauptinsel Sansibars) gelegen, ist es ziemlich isoliert und fußläufig kaum zu verlassen. Wer auf einen gemütlichen Abendspaziergang auf einer mit Souvenierläden gepflasterten Strandpromenade hofft, ist hier leider am falschen Ort. Stattdessen punktet das Hotel durch unmittelbare Strandlage, sodass man binnen einer Minute zwischen Pool und Meer hin und her wechseln kann. Hinsichtlich des Meeres wurden wir durch die sehr starken Gezeiten überrascht. Etwa die Hälfte des Tages ist das Wasser so niedrig, dass Schwimmen unmöglich ist und man lediglich durchs Watt stapfen kann. Hiervon ist wegen der schier unendlichen Zahl von Seeigeln und verletzlichen Korallen aber abzuraten (auch nicht mit Begleitung durch Locals)! Wenn das Wasser einmal da ist, war es zumindest zum Zeitpunkt unseres Aufenthalts soweit das Auge reichte mit Seegras durchsetzt und beherbegt so gut wie keine Fische, weshalb wir uns mehr am Pool als am Strand aufhielten. Und zuletzt: Vorsicht vor herabfallenden Kokosnüssen zwischen Strand und Pool!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Fitnesstudio enthält eine Musikbox, einen mit kostemlosen Wasser gefüllten Kühlschrank und viele neuwertige Geräte und wurde von uns mehrmals genutzt. Hier bitte die zweite Klimaanlage reparieren, da die Temparaturen im Gym einen selbst am frühen morgen sehr ins Schwitzen bringen. Im Wellness-Gebäude kann man aus vielen verschiedenen Massagen wählen, die uns sehr gut gefallen haben. Der Manager des Spa war allerdings ab Minute eins unseres Aufenthaltes sehr penetrant und aufdringlich, um uns Massage zu verkaufen. Diesen bitte im Zaum halten! Um Pool und Strand bieten 1-2 Animateure verschiedene Aktivitäten wie Wassergymnastik, Volleyball oder Basteln an. Dies wurde von den Gästen aber kaum in Anspruch genommen und fand daher häufig nicht statt. Das Abendprogramm mit Karaoke, Quiz-Night und insbesondere der New-Years-Eve Gala waren aber durchaus unterhaltsam. Das zum Hotel zugehörige Ausflugscenter ist unserem Empfinden nach etwas hochpreisig, allerdings auch praktisch und flexibel, sodass wir hier einen Trip nach Stowntown und zur Gewürzfarm unternommen haben. Ein Wunsch hinsichtlich der musikalischen Beschallung um den Pool und in der African Bar: Bitte investiert in einen Spotify-Pro-Account, um etwas mehr Abwechslung ins Programm zu bringen. Die Dauerschleifen von Youtube-Playlisten nerven irgendwann. Insgesamt wäre es aufgrund der Abgeschiedenheit der Anlage schön, gäbe es in der kleinen Boutique auf dem Gelände auch einen Mini-Supermarkt und einen Geldautomaten.