- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
Das Hotel ist ein ehemaliges Gut, ein ehemaliger Gutshof oder ein ehemaliges Rittergut, Schloss vermarktet sich aber besser. Im Grunde ist das Erbsenzählerei, entscheidend ist das Haus an sich, und das ist in Ordnung. Auf unserem Weg in den Urlaub suchte ich eine Zwischenübernachtung im Internet und fand dieses Hotel. Die Rezeption ist im Haupthaus, wir haben in einer Art Dependance geschlafen, wo auch gefrühstückt wurde. Das Restaurant ist aber im Haupthaus. Der wohl neue Besitzer macht einen sehr engagierten Eindruck, es dürfte aber nicht einfach werden. Abends machten wir einen Spaziergang am Golfplatz entlang, und obwohl Golf nicht meine Sportart war und ist, bemerkte ich, dass hier noch viel Handlungsbedarf ist. Es fängt mit Wasser grundsätzlich an und hört beim Rasen auf, die Anlage selbst macht einen schönen Eindruck. Wie wir später erfuhren, sucht der Besitzer dringend 4 bis 5 Leute, und obwohl in dieser strukturschwachen Gegend und in dem Ort selbst die Arbeitslosenquote überdurchschnittlich hoch sei, sei die Lust, einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen, äußerst gering. Ich weiß allerdings nicht, ob das so der Fall ist.
Das Zimmer, das wir bekamen, lag im ersten Stock, und an der Rezeption wusste man nicht, ob ein Lift vorhanden sei. Nun gut, es war einer da, aber oben auf dem Flur war kein Licht, so dass die Zimmernummer nicht zu lesen war. Männer sind ja in der Regel pfiffig, und so haben wir vom Flurfenster aus die Zimmer runtergezählt. Das Zimmer, das war der Schock, winzig klein, eigenartige Farben, so dass man annehmen musste, es sei mal speziell genutzt worden. Auf unseren Anruf kam man von der Rezeption, um in erster Linie im Flur Licht zu machen, was nicht klappte, dann war man bereit, uns ein Zimmer in Parterre zu geben. Aber dazu musste erst wieder zur Rezeption getappert werden, dann wurden uns zwei Zimmer zur Auswahl angeboten. Und das alles, obwohl kaum Gäste da waren. Das Zimmer dann war in Ordnung, hell, freundlich und sauber.
Das Frühstücksbuffet war in Ordnung und zumindest für uns völlig ausreichend. Das Abendessen war auch in Ordnung, allerdings war alles preislich am oberen Limit. Einheimisches Bier vom Fass gab es nicht, nur holländisches Heineken, der Besitzer sei ja ein Holländer. Hier muss man sich fragen, ob es nötig und umweltfreundlich ist, Bier durch halb Europa zu karren. Ich jedenfalls bevorzuge stets regionales Bier, genau wie andere regionale Produkte.
Die Dame am Empfang war freundlich, sprach auch ziemlich gut deutsch, entschuldigte sich aber gleich, dass sie sich noch nicht gut auskenne, sie sei neu hier. Das galt auch für die Bedienung im Restaurant, die ebenfalls die Stelle gerade angetreten hatte und wegen der Speisekarte nachfragen musste. Die ehrliche Art störte uns nicht, jeder fängt mal an.
Der Ort ist nahe der polnischen Grenze und recht überschaubar, man könnte fast sagen, er liegt in der Mitte von irgend- oder nirgendwo mit viel Landschaft drumrum. Da wir bis zum Abend noch Zeit hatten, sind wir etwas durch die Gegend gefahren, und ich muss sagen, dass es sich für Naturliebhaber lohnt, Fauna und Flora sind noch in Ordnung, lediglich die riesigen Ackerflächen sind befremdlich und sicher manchen Tieren und Pflanzen nicht dienlich. Wer Gewusel und wilde Abwechslung sucht, der ist hier verkehrt.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2015 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Günter |
Alter: | 71+ |
Bewertungen: | 255 |