- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Die "Götzenburg" in Jagsthausen ist bekannt als Veranstaltungsort für Goethes Drama "Götz von Berlichingen", das im Burghof aufgeführt wird. In der historischen Burg kann man auch übernachten und speisen. Wir besuchten dort eine Aufführung und blieben über Nacht.
Natürlich sind die Zimmer in einem derartigen historischen Bauwerk nicht mit modernen Maßstäben zu messen. Man muss schon Abstriche machen, was Lage, Größe und Ausstattung betrifft. Sie sind in einem Mix aus historischen und modernen Möbelstücken eingerichtet und haben keine Nummern, sondern Namen. Wir hatten das "Elisabeth-Zimmer". Es war nur über eine enge Treppe zu erreichen und hatte das Fenster (mit Butzenscheiben) direkt auf die Ausssichtsterrasse, wo sich natürlich den ganzen Tag Leute aufhielten. Das bedeutete, dass man das Fenster geschlossen halten musste (der Blick der Passanten fiel direkt aufs Bett) bzw. den Vorhang zuziehen musste. Da brachte die schöne Aussicht über das Jagststal und die Hügel auch nichts! Die Vorhänge dunkelten zudem überhaupt nicht ab, sodass die Sonne schon am frühen Morgen dafür sorgte, dass man keinesfalls zu lange schlief. Das moderne Bett war allerdings sehr bequem und mit angenehmer Bettwäsche ausgestattet. Die Kopfkissen waren jedoch nicht mit Federn gefüllt, sondern mit synthetischen Fasern, die klumpten. Das ist für ein Haus dieser Kategorie unangemessen. Im Zimmer lag Teppichboden, was pflegeleicht sein mag, aber völlig den Charakter eines historischen Zimmers verfälscht. Die Tapete an etlichen Stellen beschädigt. Die Einrichtung sehr schlicht: Schrank, Tisch, zwei Stühle - aber ein großer Flachbildfernseher! Keine Minibar, keine Kaffeemaschine. Zwei kleine Flaschen Wasser. Das Bad offenbar ganz neu mit großer Dusche. Insgesamt ein Zimmer nur zum Übernachten, nicht für einen längeren Aufenthalt geeignet.
Für die Festspielzeit gab es im Restaurant eine Extra-Karte (wohl mit reduziertem Angebot). Das Essen wurde zügig serviert und schmeckte sehr gut. Wir aßen im Rittersaal in gepflegtem Ambiente an schön eingedeckten Tischen. Es gibt eine stimmige Bar, die bis Mitternacht geöffnet ist. Das Frühstück wird in der "Götzenstube" eingenommen. Dort sind die Tische eingedeckt, allerdings haben mich die schäbigen kleinen Papierservietten gestört. Kaffee steht in Isolierkannen auf dem Tisch. Für Tee gibt es einen Samowar. Das Angebot beim Frühstücksbüffet leider höchstens mittelmäßig und keinesfalls das, was man in einem solchen Hotel (bei den Preisen!) erwartet. Besonders das Rührei eigentlich nicht essbar, denn es war fast flüssig (was den Verdacht aufkommen lässt, dass es aus Eipulver hergestellt wurde). Es gab aber auch gekochte Eier. Außerdem Speck. Die avisierten Weißwürste waren wohl ausgegangen. Reichlich vorhanden allerdings sehr guter Räucherlachs. Wenig Wurst und Käse-Auswahl, wässriger Quark (kein Joghurt), Obstsalat, der meist aus Apfelstücken bestand. Wenig Brotauswahl. Ansonsten die üblichen Körner und Marmeladen. Immerhin eine gute Auswahl an Markensäften.
Schon beim Einchecken wurden wir freundlich begrüßt und persönlich ins Zimmer geführt. Der WLAN-Code wurde sofort unaufgefordert mitgeteilt (funktionierte stets hervorragend).
Die schlossartige Burg ist schon viele hundert Jahre alt, wurde jedoch im Laufe der Zeit mehrfach erweitert und renoviert. Sie liegt im Dorf Jagsthausen und ist nur auf umständlichen kleinen Straßen zu erreichen. Im Ort gibt es eine Kirche und einige Gasthöfe. Zum Schloss gehört eine "Vorburg", wo sich ebenfalls Zimmer befinden. Ein stilvoll gestalteter sog. Biergarten vervollständigt das Ensemble.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2018 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Angelika |
Alter: | 66-70 |
Bewertungen: | 67 |