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Oliver (46-50)
ÖsterreichAus Österreich
Verreist als Paar • November 2013 • 3-5 Tage • Wandern und Wellness
Eine Perle in der Einöde
5,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Sehr gut

Röjtökmuzsaj ist ein touristisch völlig uninteressantes kleines Bauerndorf – ein typisches „Kaff“, das an Infrastruktur gerade einmal einen Mini-Supermarkt (nur vormittags geöffnet) an der Ecke zur Hauptstraße und gleich daneben ein Dorfwirtshaus der untersten Kategorie (nur Getränkeausschank, keine Speisen) aufzubieten hat. Wenn, ja wenn da nicht das Szidónia Kastélyszálló wäre – ein Spitzenhotel, das in Ungarn nicht zu Unrecht zum Wellnesshotel des Jahres 2005 und zum Schlosshotel des Jahres 2007 gekürt wurde. Es ist nicht zu verfehlen, wenn man sich an der für die „Größe“ von Röjtökmuzsaj geradezu pompösen, aber hübschen und frisch renovierten Ortskirche orientiert; das Schloss liegt gleich dahinter. Schon beim Einbiegen ins schmale Tor schlägt das Herz angesichts der prächtigen Schlossfassade höher, und beim Eintreten in den kleinen, aber feinen Rezeptionsbereich und vor allem in den unmittelbar dahinter befindlichen, riesigen und prunkvollen Salon wird die von Grund auf schon hohe Erwartungshaltung noch übertroffen. Ein Lift im Ostflügel (im Westteil gibt’s keinen) brachte uns in das im 1.Stock gelegene, edel ausgestattete und mehr als geräumige Zimmer (4,8 x 4,7 m), in welchem es an nichts fehlte: Minibar mit Eiswürfeln im Tiefkühlfach, Flachbild-TV und kostenloser Safe sind Standard; ein dicker, flauschiger Spannteppich erfreute die Füße. Einzig die Betten erwiesen sich als gewöhnungsbedürftig, weil sehr hart, und das kleine Fenster ließ zu wenig Tageslicht herein. In einem solch altehrwürdigen Gebäude darf natürlich auch das Schlossgespenst nicht fehlen – leider hatte es sich ausgerechnet in unserem Badezimmer eingenistet: So drehte sich manchmal der Kaltwasserhahn des Waschbeckens plötzlich wie von Geisterhand von selbst auf, wobei er stark vibrierte und beängstigend laut dröhnte (einmal leider auch des Nachts). Und beim Betätigen der WC-Spülung wurde regelmäßig das Abwasser aus dem Abfluss der Duschkabine hochgepresst (als technische Laien können wir nur vermuten, dass das alles mit dem Wasser[über]druck zu tun hat, haben auf das Duschen aber lieber verzichtet und diesen Teil der Körperpflege stattdessen in den Wellnessbereich ausgelagert). Die Zimmerreinigung erfolgte zu unserer größten Zufriedenheit und war meist schon am frühen Vormittag erledigt (wahrscheinlich auch deshalb, weil unser Zimmer direkt gegenüber dem Stubenmädchenzimmer bzw. der Wäschekammer lag). Für den Zeitraum des Aufenthalts wurden Bademäntel und Badetücher zur Verfügung gestellt (bereitgelegt im Zimmerkasten), und so konnte man in Badekleidung direkt in den Wellnessbereich marschieren (Zugang über den 1.Stock). Dieser erwies sich als hochmodern und weitläufig, mit allem Drum und Dran wie großes Schwimmbecken (mit Unterwasserdüsen und „Wasserfall“), Kinderbecken, Sauna, Dampfkammer, usw. Leider waren dort einige Lampen defekt (so zB auf der Herrentoilette – man musste sein Geschäft im Finstern verrichten), und quollen überall die Behälter für die gebrauchten Papierhandtücher über, weil sie selten bis nie geleert wurden. Die Uhr im Schwimmbad war zwar optisch ein schöner Anblick, konnte aus größerer Entfernung jedoch nur schwer abgelesen werden. Obwohl in unserem gebuchten Paket nicht enthalten, offerierte die Hotelleitung von sich aus je eine halbstündige Gratismassage p.P., was uns sehr erfreute und welche wir genossen haben. Das Frühstückbuffet war selbst am Wochenende nicht gerade reichhaltig, und wochentags mussten warme Speisen (Rühr- oder Spiegelei, Ham & Eggs) erst extra beim selten auftauchenden Kellner bestellt werden, weshalb man ungebührlich lange darauf warten musste. Abends wurde ein 3-gängiges Menü offeriert; man konnte zwischen zwei Vorspeisen oder zwei Suppen wählen, als Hauptgang standen 4 Speisen zur Auswahl (eine davon vegetarisch), sowie 2 Desserts. Warum sich die Hotelleitung auf einem Folder mit „herrlicher ungarischer Küche“ brüstet, können wir nicht nachvollziehen: Die Suppen und köstlichen Desserts waren meist tatsächlich landestypisch, die Vor- und Hauptspeisen jedoch allesamt nicht (gehobene internationale Küche, aber nicht unbedingt haubenreif). Dafür wurden wir am ersten Abend mit einem an sich nicht inkludierten Gratis-Welcome-Drink verwöhnt (Sekt). Die Einrichtung des Speisesaals und vor allem des kleineren Speisezimmers („Alfonz-Salon“) war ebenso exklusiv wie das aufwendig angerichtete Gedeck. Die Kellner waren durch die Bank sehr höflich und fremdsprachlich gewandt, aber nicht sonderlich aufmerksam. Weiterer Wermutstropfen: Auf den Toiletten des Speisesaals funktionierte das Heißwasser nicht. Die á-la-carte-Preise im Hotel sind (bei eher geringer Auswahl) exorbitant hoch, weshalb wir mittags immer auswärts gegessen haben. Man muss relativ weit fahren, um ein halbwegs akzeptables Restaurant zu finden und haben wir schließlich in 10 km Entfernung (an der Hauptstraße nach Kapuvár) eine nette Csárda namens „Tercia Fertöendréd“ entdeckt, welche moderate Preise hatte und irrsinnig große, wohlschmeckende Portionen auftischte. Die Getränkepreise im Hotel bewegten sich auf höherem österreichischen Niveau (beim Dorfwirten kostete das Bier oder Alkoholfreies gerade mal ein Drittel). Abends wird im Salon ein heimeliges Kaminfeuer entzündet, und es war herrlich, in bequemen Leder-Ohrensesseln bei einem guten Gläschen davor zu sitzen und die Seele baumeln zu lassen. Rauchen darf man dort allerdings nicht; dieses Laster muss im Freien ausgeübt werden – wie generell nach ungarischer Gesetzeslage. WLAN ist vorhanden, aber leider kein eigener Gäste-PC zum Internet-Surfen. Das Publikum war aufgrund einiger Seminare / Tagungen international bunt gemischt; als reine Wellness-Gäste hielten sich Ungarn und Österreicher prozentuell die Waage. Der ausgedehnte, gepflegte Schlosspark lädt zum Spazieren und in der wärmeren Jahreszeit zum Verweilen ein. Hier finden sich die Nebengebäude, Tennis- und Sportplätze, das Freibad, ein Hundezwinger, der verwilderte Schlossteich sowie der angeblich magische Drachenpfad / Baumkreis bei der Thyssen-Bornemisza-Brücke. Auf unseren Rundgängen wurden wir oft vom getigerten, äußerst zutraulichen Hotelkater begleitet. Wir haben unseren Aufenthalt im Szidónia trotz wechselhaften Wetters und der beschriebenen Unzulänglichkeiten überaus genossen, haben uns bestens erholt und können dieses Schlosshotel bedenkenlos weiterempfehlen, auch wenn die Logiskosten für ungarische Verhältnisse am obersten Horizont angesiedelt sind.


Zimmer
  • Sehr gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Sehr gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Sehr gut

    Restaurant & Bars
  • Gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Sehr gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Sehr gut
    • Essensauswahl
      Eher schlecht
    • Geschmack
      Gut

    Service
  • Sehr gut
    • Kompetenz (Umgang mit Reklamationen)
      Gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Sehr gut

    Lage & Umgebung
  • Eher schlecht
    • Einkaufsmöglichkeiten in Umgebung
      Schlecht
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Schlecht

    Aktivitäten
  • Sehr gut
    • Freizeitangebot
      Gut

    Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Pool
    • Zustand & Qualität des Pools
      Sehr gut

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Eher gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im November 2013
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Oliver
    Alter:46-50
    Bewertungen:100