Seelust

Beim Blick in den im Zimmer ausliegenden Hotelprospekt „Seelust“ kann man schon stutzig werden: Zu lesen ist dort von einem „...eleganten Hotel in Duhnen…“ und dass es zu „ ..der gehobenen Klasse…“ zählen würde. Ja, das Hotel „Seelust“ wurde darin beschrieben. Wenn man – wie wir – das zweifelhafte Vergnügen hatte, sein Zimmer nicht im Hauptgebäude zugewiesen bekommen zu haben, sondern das Nachbargebäude im Hinterhof, sucht vergebens nach den Vorzügen, die einen Aufenthalt in einem ausgewiesenen „Vier-Sterne-Hotel“ erwarten lassen. Obwohl bei der Buchung ausdrücklich aufgrund einer anstehenden Geburtstagsfeier - und damit für ein Geschenk in Form eines verlängerten Wochenendes - nach einem Zimmer mit entsprechender Ausstattung angefragt worden war, bleib es bei der Aussage des unterkühlt auftretenden Rezeptionisten, dass die „besseren Zimmer“ Gästen vorgehalten würden, die für einen längeren Zeitraum buchen … So konnten wir nur ein wenig von außen erspähen, dass dort offensichtlich eine modernere Zimmer-Einrichtung vorhanden war. Die uns (sogar zeitlich verspätet) bereitgestellte Unterkunft im Nebengebäude war – wir es auch mehrere Gäste vor uns bewertet haben – weit unter dem angepriesenen Standard. Nur mit viel Mühe wurden die vom Hotelfachverband geforderten Kriterien mehr oder weniger erfüllt. Eine alte und dunkle Einrichtung vermittelt wenig Wohlbehagen. Ein alter Kleiderschrank mit acht Bügeln und mageren 1,60 Meter Regalbreite auf zwei Ebenen für zwei Personen, die Uralt-Frisierkommode mit defekter Klappspiegelanordnung an Stelle eines Schreibtisches hätte ihren Umzug in ein Heimatmuseum verdient. Im Badezimmer wurde das Duschen zur besonderen Herausforderung: Da an der Badewanne schlichtweg ein Vorhang fehlte (4 Sterne !!) , gab es jedes Mal eine mittlere Überschwemmung, gleich daneben die wackelnde Toilette. Ein Radio bzw. Musikprogramm haben wir vergeblich gesucht, dafür war ein niedliches TV-Gerät auf einem Gestell mitten im Zimmer montiert – der Monitor meines Laptop war unwesentlich kleiner… Die Loggia entpuppte sich als einfacher Balkon, der mit Glas-Elementen verkleidet war. Urgemütlich und im hauseigenen Vier-Sterne-Stil mit zwei Plastiksesseln und einem Tischlein spartanisch eingerichtet. Bei stürmischem Wetter peitschten dort - einer ungestörten Nachtruhe nicht unbedingt förderlich - dann die Zweige einer mächtigen Birke gegen die Fensterscheiben (wohlgemerkt im vierten Stockwerk!!!). Mehr ist dann auch nicht über die im Hotel-Prospekt gelobten Aussicht zu bemerken: Für uns bot sich lediglich eine grüne Birkenblätterwand. Unterm Strich: Hotel ist heruntergekommen und hat seine besten Jahre bereits erlebt. Mobiliar und Ausstauung stammen aus den 70er Jahren. Das Preis-Leistungsverhältnis in Bezug auf Ausstattung ist enttäuschend und nicht gerechtfertigt. Kein Kühlschrank auf dem Zimmer – nicht mal eine Flasche Wasser, wie sonst in anderen Hotels dieser Kategorie üblich ist. Wir haben unser verlängertes Geburtstags-Wochenende (vorher komplett bezahlt) dann lieber abgekürzt und sind - ohne Erstattung – vorzeitig abgereist. Das sagt wohl alles.

Katastrophal, abgewohnt und viele Dinge defekt oder schmuddelig. Vier-Sterne-Standard sucht man vergebens

Uralt-Ausstattung mit betagtem Mobiliar - dafür aber gesalzene Preise

Frühstücksservice bemüht - der Rest unterkühlt und schulungsbedürftig

Einziges Plus: Nähe zur Strandpromenade

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Nur das Notwendigste auf kleinem Raum, Sauna nur nach Anmeldung