- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Wir haben uns bewusst für ein Hotel der Sentido-Kette entschieden, weil wir einige Monate zuvor bereits auf Kos in einem Sentido-Hotel waren (4 Sterne) und absolut begeistert waren. Nun im Sentido Unique Blue mit noch einem Stern mehr waren unsere Erwartungen natürlich hoch. Bereits bei der Ankunft gab es die erste Enttäuschung: Direkt beim Check-In wurden wir zur Seite gebeten. Uns wurde erklärt, dass unser gebuchtes Zimmer (Swim-Up mit Gemeinschaftspool) nicht mehr verfügbar sei. Man habe aber ein tolles Upgrade für uns. Dieses Upgrade befand sich allerdings in einem anderen Hotel etwa 10 Minuten zu Fuß entfernt. Ohne groß eine Wahl zu haben, wurden wir von einem Shuttlebus abgeholt und in das andere Hotel gebracht, welches unseren Vorstellungen allerdings überhaupt nicht entsprochen hat. Im Unique Blue wieder angekommen (das hin und her dauerte etwa eine Stunde) war unser Swim-Up-Zimmer nun plötzlich doch verfügbar. Wir haben am selben Tag und auch die kommenden Tage immer wieder beobachtet, wie Leute zur Seite genommen wurden und denen das andere Hotel vorgestellt wurde. Entweder hat das Hotel hier also mehrfach einen riesigen Fehler begangen oder das Ganze ist eine Masche. Für uns war der erste Tag damit schon mal komplett gelaufen. Nach dem Fehlstart in den Urlaub hatten wir Hoffnung, dass nun zumindest alles besser wird. Im Zimmer dann aber die nächste Enttäuschung. Die Klimaanlage hat gestunken, als würde sie die Luft aus der Toilette anziehen – der Geruch kam dem einer Kläranlage nah. Der Swim-Up-Pool war dafür, dass es Anfang September war, enorm kalt. Selbst das Meer war deutlich wärmer. Das Zimmer somit also auch eine Enttäuschung. Nach Rücksprache mit unserem Reiseveranstalter haben wir nach zwei Tagen ein anderes Zimmer erhalten. Unsere nächste Hoffnung lag nun auf dem Hauptpool des Hotels mit seinem tollen Blick auf das Meer. Schade, wer hier nicht bereits früh morgens seinen Platz reserviert, hat keine Chance. Das rund 100 Zimmer umfassende Hotel hat für genau 15 Zimmer Liegen am Hauptpool. Nächste Versuch: Eine Liege am Meer. Hier hat man meist noch Glück. Schwierig wird es nur am Wochenende, weil dann auch Einheimische den Strand des Hotels aufsuchen. Das Hotelpersonal unternimmt hier nichts. Wer als erst nachmittags an den Strand kommt, kann Schwierigkeiten haben einen Platz zu erhaschen. Gleiches gilt übrigens auch abends für die Bar. Rund um die Bar und den Pool bietet das Hotel wirklich einen tollen Ausblick, der zu ein paar Drinks einlädt. Auch hier gilt nur leider: Wer erst nach dem Abendessen gegen 20 / 21 Uhr kommt, sucht vergeblich nach einem Platz. Wir haben den gesamten Urlaub über beobachtet, wie Gäste kurz zur Bar kommen, nach einem Platz suchen und dann unverrichteter Dinge wieder gehen. Man kommt sich etwas wie ein Clown vor. Wo wir gerade beim Thema Bar sind: Die Drinks in der Barkarte klingen vielversprechend. Geschmacklich sind allerdings alle kein Highlight. Wie bei All-Inclusive leider üblich werden nur die billigen Spirituosen verwendet. Was aber gar nicht geht: Ein Getränk mit einem Markennamen ausschreiben und dann trotzdem den Billig-Fusel verwenden. Zum Beispiel: Beim Aperitivo Spritz steht unter den Zutaten „Aperol“. Verwendet wird allerdings das ekligste Imitat, was wir je getrunken haben. Gleiches gilt auch für den „Martini Bianco“. Auch hier wird nicht das auf Originalprodukte aus dem Hause Martini zurückgegriffen, sondern auf eine Billigspirituose. Spätestens an der Stelle, wo explizit mit Markennamen geworben wird ist das für ein 5-Sterne-Hotel einfach nur lächerlich. Kommen wir zum Schluss noch zum Essen: Es herrscht ein gewisser Kantinenflair. Auch wenn es sich um ein Buffetrestaurant handelt, darf man zumindest erwarten, dass das Essen warm ist. An einigen Tagen war fast alles in der Auslage nur lauwarm. Auch die Qualität des Essens liegt weit unter der, die man in einem 5-Sterne-Restaurant erwarten dürfte. In jedem halbwegs guten Dorf-Gasthof in Deutschland isst man besser. Viele Rezensionen hier loben das Essen. Wir haben uns den ganzen Urlaub über gefragt, ob sich die Leute von der Inszenierung wie das Essen in Szene gesetzt ist blenden lassen oder ob die Anforderungen wirklich so tief sind. Zurück zum Kantinenflair: Abgeräumt wurde mit Klapperwagen, was beim Essen äußerst laut und störend ist. Die Auswahl an griechischen Spezialitäten ist für ein Restaurant auf Kreta ist im Verhältnis leider sehr gering. Stattdessen gibt es jeden Tag Pizza und natürlich Nudeln mit Soße. Natürlich gibt es auch ein paar Fleischgerichte und Gemüse zur Auswahl, insgesamt ist die Variation aber überschaubar und weitaus schlechter als das, was wir von unserem 4-Sterne-Kos-Urlaub gewohnt waren. Die meisten Fleischgerichte waren absolut todgebraten und trocken. Auch das Essen im a-la-Carte-Restaurant war kein Highlight. Der Fisch komplett versalzen und auch sonst von der Qualität her alles in allem eher durchschnittlich. Sicherlich handelt es sich an einigen Stellen hier um Jammern auf hohem Niveau. Kostet allein das Hotel für 9 Nächste für 2 Personen aber rund 4.000€ und weist 5 Sterne aus, darf auch ein gewisses Anspruchsdenken vorhanden sein. Wir können von einem Urlaub im Sentido Unique Blue nur abraten.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im September 2024 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Maximilian |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 1 |