- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Ich war schon in diversen Hotels in Ägypten. Für mich war das Hauptargument für das Shams Alam, dass es dort (zumindest im Winter) keine Animation und keine nervigen Shows gibt – das ist in vielen anderen Hotels der reinste Lärm-Terror. Abgesehen von dem nervtötenden, schrillen, hektischen, oft unangenehm lauten, bei der Konversation extrem störenden „Musik“-Gedudel in Restaurant und Bars konnte ich den Urlaub in Ruhe genießen. Die anderen Gäste, mit denen ich sprach, hassten das Gedudel auch. Befremdlich war für mich, dass das Management keinerlei Interesse an Kommunikation (guest relation) mit den Gästen über deren Wünsche und Bedürfnisse hatte. Hätte man die Gäste gefragt, wäre schnell klar gewesen, dass die meisten das Gedudel als störend empfanden. Das ist der Grund, warum ich meinen nächsten Urlaub eher nicht im Shams Alam verbringen werde. Wie so viele andere auch möchte ich meinen Urlaub einfach nur ungestört in Ruhe und Frieden verbringen, die Natur genießen, gut essen und trinken, gut schlafen, mich mit anderen Gästen unterhalten – mehr nicht. Wir leben im Zeitalter des Smartphones. Wer Musik hören will, kann das mit Kopfhörern jederzeit tun ohne andere zu stören. Warum bietet man den Gästen nicht einfach Musik zum Herunterladen auf ihre Handys an? Und vielleicht auch Kopfhörer zum Kauf (z.B. im Hotelshop). – Dann kann jeder hören, was er mag und andere können sich ungestört unterhalten. Ich war 2018 das letzte Mal im Hotel und kannte viele der Angestellten noch. Der entspannte Umgang sowohl beim Personal untereinander als auch zwischen Stamm-Personal und Gästen war sehr angenehm. Das Hotel ist klein (ca. 160 Zimmer) und familiär, man kennt sich nach wenigen Tagen Aufenthalt. Seit 2018 ist vieles renoviert worden, ich war positiv beeindruckt. Es gibt erfreulich wenige Moskitos. Diese sind in manch anderem Hotel eine echte Plage. Die Rezeption bietet kompetente, zeitnahe Lösungen für alles, was in ihrer Macht steht. Das Hausriff ist leider schwer geschädigt (vermutlich durch die ungewöhnlich hohen Wassertemperaturen im letzten Sommer). Viele der schönen bunten Korallen sind abgestorben. Man kann sowohl vom Strand aus als auch vom Steg ins Meer. Die Leitern am Steg sind scharfkantig verkrustet. Ich habe meinen Neoprenanzug daran beschädigt, als ich mich auf eine Stufe setzte, um meine Flossen anzuziehen. Die Stufen gehören dringend mit Teppich überzogen (das machen viele andere Hotels). Gut ist, dass es kaum Bootsverkehr gibt – man kann ungestört schnorcheln. Schlechtes Preis-Leistungsverhältnis. Üblich ist in anderen Hotels in der Region z.B. kostenloses W-LAN - mindestens in den Lobbys. Nicht nur im benachbarten 5-Sterne-Hotel Gorgonia gibt es das und noch viel mehr oft sogar für weniger Geld. Es empfiehlt sich, eine ägyptische Simkarte zu kaufen, wenn man Internet braucht. Was mir am meisten gefehlt hat, ist Windschutz. Im Winter weht oft ein kalter Nord-Wind, vor dem man an Pool, Strand und Strandbar keinerlei baulichen Schutz hat. Daher ist das Hotel für die kühleren Monate nicht zu empfehlen. Am Strand steht man unter der Dusche ohne Sichtschutz im kalten Wind. Immerhin gibt es dort jetzt Umkleiden und Aufhänge-Möglichkeiten für Neopren-Anzüge. Auch an der Bar am Pool, wo man abends üblicherweise draußen sitzt, gibt es nur wenige einigermaßen windgeschützte Plätze. Dort sammelt sich leider der stinkende, gesundheitsschädliche Zigarettenqualm. Man kann nach dem Abendessen auch weiter im Restaurant sitzen, wo es angenehm warm und rauchfrei ist. Dort wird man dann aber normalerweise nicht bedient, sondern muss seine Getränke selbst draußen an der Bar holen. Das ist bei Unterhaltungen und wenn man z.B. Karten spielt, sehr unangenehm, weil es ständig Unterbrechungen gibt. Gleiches gilt für den Billard-Raum über dem Restaurant, wo es nur sehr unbequeme Sitzmöglichkeiten gibt, die praktisch gar nicht nutzbar sind. Die Tauchbasis hat ein großes Hunderudel, das abends ausschwärmt. Rund um die Tauchbasis ist der Strand voller Hundekot (Fliegen-Nahrung). Allerdings halten diese Hunde fremde Hunderudel fern, die sich um das Hotel herum treiben. Nichts ist perfekt. Als ich die Tauchbasis besuchen wollte, machten mir die Hunde klar, dass das ihr Revier sei und ich mich besser fern halten solle, wenn ich nicht gebissen werden will. Dem bin ich nachgekommen. Die Preise sind eh exorbitant hoch geworden. Auf Ausflügen sieht man im Prinzip auch nichts anderes als im Hausriff und kann dabei immer nur kurz schnorcheln – warum also viel Geld dafür ausgeben? Die Wege sind baulich sehr gut gemacht, geflieste Flächen sind eben. In vielen anderen Hotels sind durch fehlende Dehnungsfugen verursachte, unzählige Stolpferfallen eine ständige Verletzungsgefahr – die sind im Shams Alam selten. An den überschaubaren Steigungen gibt es Rampen, über die man mit Rollatoren und Rollstühlen fast überall hin kommen kann, allerdings ist direkt am Meer tiefer Sand - da ist dann Schluß. Über die steilen, scharfkantigen Leitern am Steg kommt man mit Handicap auch schlecht ins Wasser. Die Verkäufer in den Hotelshops rufen je nach Tagesform mal moderate und mal völlig überteuerte Preise auf. Diese sind reine Verhandlungssache. Der Sim-Karten-Verkäufer hatte keine Ahnung, was er da verkauft. Bei Karten mit ca. 2 Gigabyte Guthaben behauptete er, es seien 2.000 Gigabyte und stellte sich auch beim Aktivieren der Karten sehr ungeschickt an. Manchmal funktionierten seine Karten nur wenige Tage, obwohl das Guthaben nicht verbraucht war. Leider gilt das normale Touristen-Visum nur für max. 4 Wochen (in anderen afrikanischen Ländern wie z.B. Tansania sind 3 Monate üblich). Sonst würde ich im Winter viel mehr Zeit in Ägypten verbringen – ich wäre gerne länger geblieben. Ein länger gültiges Visum über die Botschaft zu organisieren, ist mir zu viel Aufwand. Und beim E-Visum werden viele Daten abgegriffen, bei denen unklar ist, was damit passiert – nein, danke!
Es gibt 2 Zimmer-Kategorien. Die Zimmer in den Blocks 1-5 (Superior) haben ebenerdige Duschen mit Schlauch und Handstück. Die Blocks 6-11 (Standard) haben fest montierte Duschköpfe, meist über Badewannen. Die Schlafqualität war leider durchwachsen, was nicht am bequemen Bett lag, sondern an nächtlichem Hundegebell, Straßenlärm (die Straße verläuft sehr dicht an den Zimmern und viele Fahrer hupen beim Vorbeifahren) und früh morgens riss mich oft der laute Gebetsruf aus dem Schlaf, der per Lautsprecher über das Hotelgelände dröhnte. Die Zimmer sind einfach, aber funktional eingerichtet. Es gab immer reichlich warmes Wasser im Zimmer, aber leider nicht auf den öffentlichen Toiletten. Mit dem Leitungswasser kann man sich problemlos die Zähe putzen. Duschgel, Shampoo und Bodylotion werden in kleinen Flacons bereit gestellt, außerdem kleine Creme-Seifenstücke. Die Telefone funktionierten in vielen Zimmern nicht. Auf den Balkons/Terrassen gibt es Wäscheleinen und Moskito-Netz-Türen - sehr gut. Manchmal versprühte jemand Insektengift im Garten und der Wind trieb das stinkende, hochgiftige Mittel über die Gäste, die im Außenbereich des Restaurants frühstückten, und ihr Essen – ganz schlecht. Warum macht man das während der Mahlzeiten und bei starkem Wind??? Gegen die nervigen Fliegen an Strand und Pool hilft eine Fliegenklatsche (von zu Hause mitbringen). Der Roomservice war gut, wobei das unabhänging vom Hotel vor allem vom einzelnen Roomboy abhängt. Diese kommen auf die unmöglichsten Ideen. Wer sicher gehen will, dass z.B. die Toilette nicht mit seiner Zahnbürste gereinigt wird, räumt alles in die Schränke, bevor der Roomboy kommt. Im Zimmer bereit gestellte Gläser, Zahnputzbecher etc. werden im Zweifelsfall mit dem WC-Putzlappen abgewischt. Ich benutze ausschließlich eigene Gefäße, die ich selbst sauber halte. Seitdem ich das so handhabe, hatte ich keine ernsthaften Probleme mehr mit „der Rache des Pharaos“.
Das Essen war sehr gut, vieles mit arabischem Touch. Kleine Sonderwünsche erfüllten die Köche oft gerne. An der Pasta-Theke gab es echtes Olivenöl – sehr gut! Man hatte immer reichlich Auswahl. Die Abzugshaube im Restaurant ist nicht mehr so laut wie früher – sehr gut! Trinkwasser wird in Restaurant und Bars ausschließlich stark gekühlt angeboten, was mit ein Grund dafür sein könnte, warum so viele Gäste Magenprobleme hatten. Die hygienischen Zustände in der Strandbar waren katastrophal – der Spülschwamm, mit dem Trinkgefäße und auch die Kaffeemaschine etc. gereinigt werden, liegt den ganzen Tag lang nass im Spülbecken. Eine Brutstätte für Mikroben aller Art. Und es kamen öfter Katzen zum Betteln zum Restaurant, sogar in den Innenraum. Manchmal lag eine auf Stapeln mit frischen Sevietten- oder Tischdecken. Ich finde das sehr unhygienisch. Die Tiere machten einen verwilderten Eindruck und werden sicherlich weder geimpft noch entwurmt, außerdem dürften sie sich unkontrolliert vermehren. Ein ausufernder Katzenbestand ist nicht zuletzt eine Bedrohung für viele Wildtierarten. Verantwortungslose Gäste, die Katzen füttern, locken damit nicht zuletzt Ungeziefer (Kakerlaken, ...) an, denn die verwöhnten Katzen lasssen sowieso das meiste liegen. Der Kaffee im Restaurant ist nicht gut, aber an den Bars gibt es Kaffee-Spezialitäten aus hochwertigen Barista-Maschinen – wenn Barkeeper da sind, die sie richtig bedienen können. Das war leider nicht immer der Fall.
Die Kellner im Restaurant ließen sich viel Zeit bei der Bedienung und verstanden oft kaum Englisch – so war die Verständigung schwierig und man bekam oft nicht das, was man bestellt hatte. Immer wieder pirschten sich junge Kellner von hinten an und rissen mir gebrauchtes Geschirr, von dem sie glaubten, dass ich es nicht mehr brauche, ohne zu fragen vom Tisch – der Gipfel der Unhöflichkeit! Das war mit Abstand der schlechteste Service, den ich je erlebt habe. Die Trinkgefäße vom Hotel sind winzig und kleine Löffel sind Mangelware. Es wird viel unnötiger Müll durch die Verwendung von Eingweg-Material produziert - schlecht für die Umwelt. Daher ist es sinnvoll, eigene Trinkgefäße und Löffel mitzubringen, evtl. auch Besteck für Pizza am Strand (die muss man sonst mit den Fingern essen).
Das Hotel liegt weit außerhalb (ca. 90 min südlich vom Flughafen Marsa Alam), mitten in der Wüste. Es gibt wenig Ausflugsmöglichkeiten in der nahen Umgebung. Dafür hat man aber weitgehend seine Ruhe. Wer Ballermann mag, ist hier falsch, wer Ruhe sucht, genau richtig.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Surf-Station wurde verkleinert, es gibt jetzt weniger Surfbetrieb. Gut für die Schnorchler. Der lächerlich winzige Hotel-Pool dient vor allem als Vogeltränke. Es gibt ein Spa, wo man Massagen, allerlei Beauty- und Wellnesbehandlungen fragwürdiger Qualität von ständig wechselndem Personal auch nach zähen Verhandlungen nur zu extrem überteuerten Preisen bekommt. Ich habe mich von einer aufdringlichen Werberin zu 2 Behandlungen überreden lassen und war froh, dass ich diese einigermaßen unbeschadet überstand. Brauche ich nicht nochmal.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 4 Wochen im Februar 2024 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jutta |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 12 |
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