- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Eine Urwaldinsel wurde von der Shangri-La-Kette in ein Urlaubsparadies mit 170 luxuriös ausgestatteten Villen samt zugehöriger Infrastruktur verwandelt, wobei man sehr auf die Schonung der Natur geachtet hat. Leider muss ich mich bezüglich des Service den bisherigen Bewertungen anschließen - man ist sehr, sehr bemüht und freundlich, aber es passieren immer wieder kleine Pannen, die für mich einen sechsten Stern nicht als gerechtfertigt erscheinen lassen. Die Ursache liegt wahrscheinlich an der Gesetzeslage der Malediven, dass das Personal zumindest aus 50% Einheimischen rekrutiert werden muss. Bei gesamt 550 Mitarbeitern ist es natürlich schwierig eine so große Anzahl an in der Spitzengastronomie geschulten Maledivern zu finden und zu halten, da es mittlerweile ein schon fast zu grosses Angebot an 5-Stern plus Resorts gibt, die natürlich alle das gleiche Problem haben und sich fertig geschulte Kräfte gegenseitig abwerben. So kann es eben leider passieren, dass man sich auf Grund der hohen Motivation und Freundlichkeit des Personals beinahe belästigt fühlt, was natürlich in dieser Kategorie nicht passieren sollte! Von diesen kleinen "Pannen" abgesehen waren wir sehr zufrieden und die Ausstattung des Hotels kann nur als "vom Feinsten" bezeichnet werden. Die angebotenen Preise für Halb- und Vollpension scheinen uns überhöht und wir raten davon ab (mehr davon später). Während unseres Aufenthaltes von Mitte bis Ende März 2010 setzten sich die Gäste aus vorwiegend Asiaten, Europäern und Russen wenigen Arabern zusammen - bei unserer Abreise vermehrte sich bereits der Anteil an sehr wohlhabenden Gästen aus dem arabischen Raum, für die im Sommer die Malediven mit 28 bis 30°C angenehm kühl sind und die daher ab April auch mit Asiaten und Russen den Großteil der Gäste bilden dürften. Neben vielen Paaren befanden sich auch ein paar Familien auf der Insel und das Durchschnittsalter lag bei etwa 30 bis 50 Jahren. Shangri-La hat hier ein Luxusresort mit einer sehr hohen Investitionssumme aufgebaut und dem entsprechend sind auch die Preise für Nächtigung mit Frühstück. Wir hatten das Glück ein Angebot mit 60% Rabatt vom Normalpreis zu bekommen, da in Anbetracht der aufwändigen Logistik für alle Produkte sämtliche Preise nicht gerade im Schnäppchenbereich liegen hat der Urlaub mit einem beachtlichen Betrag zu Buche geschlagen. Dennoch haben wir keinen Cent davon bereut, denn es ist wirklich ein einzigartige Resort und die Gastfreundschaft wird sehr groß geschrieben. Bis die kleinen Pannen durch fertig geschultes Personal vermieden werden können wird wohl noch etwas Zeit vergehen, aber die positiven Eindrücke wiegen das allemal auf! Wir kommen gerne wieder!
Zur Ausstattung der Zimmer kann man nur sagen - VOM FEINSTEN! Es sind prinzipiell alle Villen gleich oder sehr ähnlich ausgestattet, nur verfügen die Wasservillen über keinen Pool. Die Villen stehen in einem kleinen und ziemlich uneinsehbarem Vorgarten auf einem Plateau und setzen sich L-förmig aus einer Wohnzimmer-Villa und der Schlaf-Bad-Villa zusammen. Dazwischen liegt der Pool, in dem zwei Liegen auf einem ca. 10 cm. tiefem Plateau stehen und laufend umspült werden, so dass ein angenehmer Kühlungseffekt entsteht. In beiden Villen befinden sich Bose-Soundanlagen, je ein 40-Zoll-Flachbild-Fernsehgerät (leider keine deutschen Sender), je eine Minibar und in der Wohnvilla auch eine Nespresso-Maschine. Bis zu zwei I-Pods pro Villa mit gut gemischtem Musikprogramm bekommt man auf Anfrage zur Verfügung gestellt. Der Safe ist in der Schlafvilla und kann mit eigenem Code gesichert werden. Es sind je eine Innen- und eine Aussendusche vorhanden, WC mit Bidet, elektrische Vorhänge, Nachtlicht am Boden etc.. Leider hat man beim Bau einen Fehler gemacht und das Tropenholz der Sorte "Grey Palau", aus dem die Villen errichtet wurden, im Aussenbereich mit Lasur behandelt bzw. Lackiert. So sieht es bereits nach zwei Jahren ziemlich abgewittert aus - das Holz hätte man wie Teakholz maximal ölen dürfen! Aber sonst wirklich tolle Villen!
Die Qualität der Speisen und Getränke ist prinzipiell sehr hochwertig. Es gibt vier Restaurants: im Javvu wird das Frühstück serviert, tagsüber kann man kleine Snacks bekommen (wie auch an allen Bars und über das rund um die Uhr verfügbare In-Villa-Service) und am Abend wird eher einfallslose internationale Küche geboten, daneben bietet das eher kleine Fashala mehrheitlich Seafood und dazugehörige Themenabende und das Highlight des Resorts war auch für uns das Dr. Ali´s, in dem indische, arabische und asiatische Speisekarten aufliegen und jeweils ein Set-Menü bestellbar ist. Nun zurück zu den Halb- und Vollpensionsangeboten: da zum Beispiel das 5-Gänge-Menü im Dr. Ali´s, welches wirklich umfangreich und ausreichend ist, maximal US$ 90,-- kostet hat man mit keinen Vorteil mit dem Halbpensions-Angebot von US$ 105,--. Wir haben offen gelassen, ob wir eventuell eine Pauschale vor Ort buchen, sind dann aber ohne besser gefahren. Achtung bei Trinkgeld: wenn man auf die Rechnung einen Tip zurechnen läßt fließt dieser in einen Topf, der dem gesamten Servicepersonal ausbezahlt wird. Wenn man jemand persönlich ein Trinkgeld zukommen lassen möchte ist das nur in Form einer Bargeld-Note möglich. Das Rot- und Weissweinangebot ist gut sortiert und einige Sorten auch glasweise bestellbar, jedoch wird leider nur ein einziger und ziemlich schwerer Roséwein angeboten.
Wie schon erwähnt ist das gesamte Personal sehr, sehr freundlich und motiviert, was in bestimmten (wenigen) Situationen schon als beinahe lästig empfunden werden kann. Englisch wird von allen Mitarbeitern gesprochen und teilweise auch Deutsch auf Grund von Arbeitsaufenthalten in Deutschland. Allerdings ist die englische Aussprache der Malediver gewöhnungsbedürftig und so kann es doch dazu kommen, dass man sein Gegenüber nicht sofort versteht. So der "do not disturb"-Schalter nicht an ist werden die Zimmer zumindest zwei Mal täglich gereinigt und täglich die Bettwäsche, Pool- und Handtücher gewechselt. Die Minibar wird auf Aufforderung des Reinigungspersonals vom zuständigen Mitarbeiter geprüft und ergänzt und es ist gut möglich, sich mit "seinem" Reinigungspersonal Zeiten zu vereinbaren, an denen man nicht in der Villa ist und die Reinigung somit nicht stört.Jedem Wunsch wird akribsch versucht zu entsprechen und wenn einmal etwas nicht funktioniert wird eine Beschwerde oder Kommentar auch ernst genommen.
Die Anreise ist etwas beschwerlich, da man ab Male noch einmal mit der Inlandsfluggesellschaft der Malediven 70 Minuten nach Gan fliegen muss und dann aber sehr schnell (8 min) mit dem Hotel-Speedboat auf der Nachbarinsel Villingili eintrifft. Bei uns hatte das Flugzeug der Inlandsgesellschaft leider technische Probleme, so dass wir in der Lounge der Maldivian Aws zwei Stunden auf unseren Weiterflug warten mußten. Leider hat Shangri-La noch keine eigene Lounge am Flughafen in Male, was man bei der Kategorie eigentlich erwarten dürfte. Nach kurzer Begrüßung am Jetty wird dem Gast der Villa-Hast (persönlicher Betreuer für die Zeit des Aufenthaltes) vorgestellt, der einen dann direkt mit einem Buggy in die Villa fährt und dort die Check-in Formalitäten durchführt. Das besondere an Villingili ist, dass die Insel selbst schon recht groß ist und neben diversen Restaurants, Bars und "CHI-The Spa" im so genannten Village Souvenierladen, Boutique, Businesscenter, Juwelier und daneben Tauchbasis, Fitnessklub mit Sauna, Dampfbad, Whirlpool, Gerätekammer und Tennisplätzen sowie ein medizinisches Zentrum mit sogar einer Dekompressionskammer eine vielfältige Infrastruktur aufweist. Die jedem Gast zur Verfügung gestellten Fahrräder sind hier wirklich nötig. Zusätzlich kann man sich nach Gan übersetzen lassen und das Addu-Atoll, in dem von Gan beginnend fünf bewohnte Inseln miteinander durch eine 17 km lange Strasse verbunden sind, auf eigene Faust oder mit einem Guide erkunden. Ausflüge und andere Aktivitäten, teilweise sogar gratis, werden täglich vom Resort angeboten und in einem täglich im Zimmer aufliegenden Programmblatt aufgelistet. Langweilig sollte es einem also nicht werden!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Im gesamten Resort ist Internet über WLAN mit guter Signalstärke verfügbar. Neben der professionell geführten Tauchbasis, welche neben Tauchgängen auch Anfänger- und Weiterbildungskurse für Fortgeschrittene anbietet, steht der großzügig angelegte Fitnessklub mit Tennisplätzen und ein Wassersportzentrum mit Angeboten von Windsurfen, Wellenreiten (vor Gan ist tolle Brandung!), Katamaransegeln, Jetski, Kanus, Wasserski bis zu Paragliding mit dem Motorboot. Leider sind bis auf die Kanus alle anderen Sportgeräte kostenpflichtig (eine Stunde Topkat-Katamaransegeln kostet z.B. US$ 80,-- und muss vorher gebucht werden), was in Anbetracht der Zimmerpreise etwas knausrig wirkt. Der Endheri-Pool ist zumeist von den Bewohnern der Wasservillen bevölkert, da diese über keinen eigenen Pool verfügen. Es sind aber immer Liegen und Tagesbetten frei, auch denen frische Handtücher vorbereitet sind. Ebenso sind ausreichend Sonnenschirme vorhanden. Der Traumstrand ist die nach Nordwesten ausgerichtete Lagune, in der auch die Wasservillen stehen und an dem die Beach-Pool-Villen liegen. Leider hat man vor beinahe allen Beach-Pool-Villen (ausgenommen 207 und 209) die Wasservillen im Blickfeld und es wandern auch ab und zu andere Gäste den Strand entlang, was eine Störung der Privatsphäre bedeuten kann. Der Südstrand der Insel, an dem die Treehouse-Villen errichtet wurden, ist wegen der hohen Brandung und den vielen Korallenstücken und Seegras eher nicht zum Baden geeignet - dafür hat man aber sein Pool und viel Privatshäre. Wir hatten eine DeLuxe-Pool-Villa, die vom Fashala-Restaurant südwärts bis zum Süsswasserteich bzw. CHI-The Spa an der Ostseite der Insel liegen, in der wir uns sehr wohl gefühlt haben und auch den angebotenen Tausch in eine frei gewordene Beach-Pool-Villa nicht angenommen haben. Der Strand ist hier sehr schmal und die Lagune ebenfalls mit ein paar Korallenstücken und Seegras bedeckt, so dass Badeschuhe zu empfehlen sind. Allerdings kommen nie andere Gäste vorbei und man hat perfekte Ruhe und Privatshäre! In der Lagune vor unserer Villa konnten wir sogar zwei Babyhaie beim Jagen beobachten und wir hatten vom Bett aus Blick auf den indischen Ozean (Villa 152). Noch kurz zu den Fahrrädern - wir empfehlen diese in den kleinen Vorgarten der Villa mitzunehmen und nicht vor dem Eingangstor stehen zu lassen, denn uns wurde zwei Mal ein defektes Rad gegen eines der unseren von anderen Gästen einfach ausgetauscht, so dass wir uns dann um Ersatz kümmern mußten (war kein Problem, aber ärgerlich!).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im März 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Reimar |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 1 |