Siam Royal View

Im März 2014 buchten wir im Siam Royal View (Resort-ähnlich) auf der Insel Koh Chang/Thailand eine Villa mit privatem Pool. Um auf die Insel zu kommen, muss man über Bangkok ins Land einreisen. Fliegt dann ca. 60 Minuten weiter nach Trat, um dann mit dem Boot etwa 1 Stunde später die Insel zu erreichen. Danach weiter per Taxi etwa 10 Min. bis zum Haus. Die Villa selbst war wie von unserem Vermieter beschrieben: 2 Schlafzimmer, großes Wohnzimmer, offene Küche, 2 Bäder und ein großer Pool. Alles sehr hübsch, sauber, modern und komfortabel. Kühlschrank mit Eiswürfelmaschine, Klimaanlage im Wohnzimmer und Schlafräumen. Gute Betten, schöne Handtücher, auch das Reinigungsservice hat wunderbar geklappt. Der beschriebene Fernseher war zwar da, aber ohne Satelliten-Empfang, welch pfiffige Überraschung. Der WiFi-Internetanschluss funktioniert -wenn überhaupt- extrem langsam. Dabei hatten wir noch Glück, sollten mehr Leute in der Anlage sein, bricht sicher das ganze Internet zusammen. Natürlich hatten wir uns den Internetauftritt des „Resorts“ vorher angesehen. Die dortige Beschreibung von einem „luxury beach livestyle“ hat mit der erwarteten Qualität in der Realität wenig zu tun. Die Strände sind ungepflegt und das Wasser ist verschmutzt. Der große Salzwasser Pool (10x40) der Anlage ist innen dunkelgrün gestrichen. Nach 20 Minuten im Wasser hat man die Farbe auch auf der Haut. Um sich zu verköstigen, gibt es einen Beach-Club als Restaurant in Gehweite. Es hat den Charme eines Wartesaales und ist unter bemitleidenswerter Führung. Das Personal ist sehr freundlich, die Küche passabel, aber ein wenig mehr Englisch-Kenntnisse und ein Minimum an Service wären beim „luxury livestyle“ schon angebracht. Nach fast 2 Wochen Aufenthalt kennen wir nun die Speisekarte rauf und runter. Übrigens: die french fries haben für europäischen Geschmack eine gute Qualität. Einmal haben wir im Restaurant gefrühstückt. Die Rühreier sind im Fett geschwommen, der Schinken war ungenießbar, auf das labbrige Toastbrot und den Schmelzkäse konnte man leicht verzichten. Die angebotene Marmelade hätte gut in die Ex-DDR, kurz vor der Wende gepasst. Der Kaffee aber war sehr gut. Wenn man bedenkt, dass die Insel ganz wunderbare Ananas, Mangos, Papaya und allerlei tropische Früchte hat, würde ich mich als Restaurantbetreiber schämen, solch miesen Fruchtsaft aus dem Karton zu reichen. Sollte man auf die Idee kommen, einen simplen Cocktail trinken zu wollen, bringt man das Personal völlig aus der Fassung. Schon das öffnen der Weinflasche macht Probleme. Ganz zu schweigen von dem fast 10 € (385 BHT) Aufpreis für das Entkorken – einer Drehverschluss-Weinflasche!!! Bei 35 Grad Außentemperatur auch noch einen Weinkühler mit Eis haben zu wollen, ist für die dortigen Mädels eine echte Herausforderung. Nach welchen Kriterien das Personal ausgewählt wird, hat sich uns nach 12 Tagen nicht erschlossen. Es gibt keinen einzigen Shop oder Spa den man zu Fuß erreichen kann. Man kann/muss sich daher ein Auto oder ein Motorrad mieten. Der Weg und die dortigen Fahrgepflogenheiten sind aber recht abenteuerlich, wir nahmen aus Sicherheitsgründen für jeden Ausflug und Einkauf ein Taxi, immerhin 25 Euro hin und zurück. Der nächste Ort ist White Sands, ein langgezogener Straßenabschnitt mit aneinander gereihten Shops, Buden, Restaurants und Hotels, sowie westseitig malerischem langem Strand, unterbrochen von einem Steinwall. Erwähnenswert ist ein Coffee-Shop mit sehr gutem Cappuccino und einiger Kuchenauswahl, wie z.B. Zitronenkuchen. Die angeboten T Shirts, Klamotten, Schuhe etc., sind es nicht Wert dafür Geld auszugeben. Mit dem Einkaufseldorado von Phuket ist es nicht zu vergleichen. Wir sind durch den Ort gebummelt um Getränke, Obst und unser Frühstück einzukaufen. Zweimal haben wir im Ort zu Abend gegessen, was nicht sonderlich überzeugend war. Die in den Ständen angebotenen Südfrüchte sind hervorragend. Alle paar Meter gibt es Massage und Kosmetik und Spa, sie sahen allesamt nicht einladend aus. Hätte man nun die 25 Euro Taxikosten dazugerechnet, kann ich eine Fußpflege etc., auch in jeder europäischen Stadt machen. Die auf der Siam Royal View Webseite beschriebene Marina: Zitat: „A paradise haven for yacht owners“ ist ein Witz oder eher Zukunftsmusik. Man sieht nur ein einziges Boot und sonst absolut nichts. Generell herrscht auf dem ganzen Areal rund um alle Häuser noch lebendige Bautätigkeit. Absolut perfekt und das Highlight der Anlage ist das KC Home Service von Daniel Portmann. http://www.kohchanghomeservice.com Bei ihm kann man Autos und Motorräder mieten. Er hat sich um den fehlenden Föhn im Haus gekümmert, uns mit wunderbarem Eis in allen Varianten versorgt. Er war pünktlich als Taxi zur Stelle und machte mit uns einen Inselausflug. Er kennt die Umgebung wie seine Westentasche. Einen Abend waren wir mit ihm im Amber Sands zum essen. Ein schönes gepflegtes Resort mit sehr gutem Restaurant , hübschen kleinen Villen und top gepflegtem Garten. Man sieht dort an jeder Ecke die gute Führung. Erwähnenswert ist noch, dass wir bei unserer Abreise, nach 12 Tagen, einen erstaunlich hohen Stromverbrauch von 1100 KW ablesen konnten. Wir haben bei uns zu Hause einen Jahresverbrauch 4500 KW; damit liegen wir schon für deutsche Verhältnisse 50% über dem 2-Personen-Normverbrauch. Wir würden unseren Urlaub nicht wieder im Siam Royal View verbringen. Wir haben einen absolut ruhigen Platz gesucht, aber keine wirkliche Ruhe finden können, da der Baulärm und die permanenten Motorroller keine Ruhe zuließen. Es hat bei weitem nicht die versprochene Infrastruktur. Der Wahrheitsgehalt der dazugehörenden Webseite ist einfach nur lächerlich. Die Häuser sind je nach gebuchter Kategorie hübsch, aber eng wie Hasenställe aneinander gereiht und sicher am falschen Ort. Auf der Insel selber gibt es absolut nichts, das die weite Anreise rechtfertigen würde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand