Sir David Schlosshotel

Dieses entzückende kleine Schloss im Neo-Tudorstil (Baujahr 1906) ist schwer zu buchen, wenn man booking.com außen vor lässt. Mehrere Jahre hindurch stellte ich diverse Reservierungsanfragen direkt ans Hotel (per Mail, Fax, Brief, Homepage), doch verblieben alle ohne jegliche Resonanz. Heuer hatte ich – nicht locker lassend – über die neue Website endlich Glück und bekam völlig überraschend binnen kürzester Zeit eine positive Rückmeldung. Sohin stand einer Buchung der Hochzeitssuite nichts mehr im Wege: Wohnbereich 28 m², Schlafzimmer mit oben offenem Himmelbett 15,6 m², Bad 10 m² - gesamt somit geräumige 53,6 m². Diese Suite verfügt über einen eigenen Eingang vom Innenhof her (also kein Hotelflur, sondern eher wie ein Haustor, vor dem das Auto geparkt werden kann) und ist sehr gediegen ausgestattet: stilvolle Kästen, Antik-Schreibtisch, die Sitzgarnitur vielleicht eine Spur zu modern, schöner Marmorboden im Wohnbereich, edles Parkett mit echtem Perserteppich im Schlafzimmer, Retro-Kühlschrank mit Mikrowelle drauf, vor jedem Fenster Fliegengitter. Dass 2 Wandlampen ausgefallen und einige Lichtschalter „tot“ waren, fiel dabei nicht so ins Gewicht. Ein wenig gestört hat uns, dass kein Zimmersafe vorhanden war – nicht hingegen das fehlende Telefon (wer braucht heutzutage noch einen Festnetzanschluss im Urlaub?). Dafür war der Zimmerschlüssel einem Tresorschlüssel sehr ähnlich (siehe Foto – darauf ist auch die Funkfernbedienung für das elektrische Außentor zu erkennen). Dieses Tor war am ersten Tag übrigens gestört, weshalb wir im Hotelareal einige Zeit eingesperrt waren, ehe die manuelle Bedienung aktiviert werden konnte. Nach unserer Rückkehr vom Abendessen funktionierte es allerdings wieder, weil trotz Freitagabend ein Elektriker aufgetrieben werden konnte – Hut ab! Mit der Zimmerreinigung waren wir sehr zufrieden, bis auf den nicht durchgeführten Handtuchwechsel (wir waren immerhin 3 Nächte zu Gast). Vom Hotelpersonal haben wir eigentlich nur eine jüngere Dame zu Gesicht bekommen, die als „Mädchen für alles“ fungierte (Empfang, Rezeption, Kellnerin in der Bar und beim Frühstück). Sie beeindruckte uns mit ihrer Kompetenz, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft sowie umfassenden Fremdsprachkenntnissen. Das Frühstücksbuffet ist in einem heimeligen, aber recht finsteren Gewölbe hinter der Rezeption angerichtet. Warme Speisen werden nicht offeriert, dafür wird eine reichliche Wurst- und Schinkenauswahl geboten (aber nur eine Käsesorte). Kaffee und Tee werden mit der Espressomaschine frisch gemacht, welche Sorte man immer auch will und sooft man möchte. Das Hotelgelände ist leider als ziemlich steil zu bezeichnen, und ist es ein langer Fußweg bis in die nächstgelegene Ortschaft Révfülöp (ca. 1 km bis zur Ortstafel). Man muss wenigstens nicht auf der Bundesstraße marschieren, sondern kann den Radweg benützen, der allerdings hochfrequentiert ist. Eine Bushaltestelle sowie der Bahnhof befinden sich zwar unmittelbar bei der Auffahrt zum Schloss auf Höhe des Strandbads (Station „Szepezdfürdő“), doch verkehren diese „Öffis“ nur sehr sporadisch und halten erst wieder im Ortszentrum von Révfülöp (ca. 3,5 km vom Schloss entfernt). Auf ca. halbem Weg liegt das empfehlenswerte Restaurant „Toth Vendéglő“, in dem wir immer gut und günstig gegessen haben (v.a. ungarische Hausmannskost und riesige Portionen). Der Fußmarsch zurück ins Schloss mit übervollen Mägen erwies sich stets als höchst beschwerlich…... Zwischen Toth und Schloss gibt es noch ein eher primitives Fischlokal und daneben eine Pizzeria; beide Gaststätten werden überwiegend von Einheimischen besucht und bieten einen hübschen Blick auf den Balaton. Als Liebhaber ungarischer Schlosshotels haben wir diesmal mit der Tudorgotik einen komplett anderen, landesuntypischen Stil gewählt, der auf den ersten Blick kitschig oder zuckertortenartig wirkt. Doch der Schein trügt und ist die Innenausstattung sehr wohl klassisch-geschmackvoll, wie sich’s für ein altes, romantisches Schloss gehört. Der Komfort und Wohlfühlfaktor ist immens hoch, nicht zuletzt dank der intimen Privatsphäre, die dieses Anwesen bietet (nur 4 Suiten + 6 DZ verfügbar). Der Ausblick von der obersten Schlossterrasse (über die Wendeltreppe im Turm zu erreichen) ist atemberaubend: Fast der ganze Balaton liegt einem zu Füßen – man sieht von Tihany bzw. Szantód/Zamárdi bis nach Máriafürdő am gegenüberliegenden Ufer. Deshalb eine klare Weiterempfehlung für alle, die Ruhe und Abgeschiedenheit schätzen und auch nicht vor längeren Fußmärschen zurückschrecken, um in die „Zivilisation“ touristisch besser erschlossener Gebiete zu gelangen. Hotel allgemein: Zustand des Hotels: 6/6 Allgemeine Sauberkeit der einzelnen Bereiche: 6/6 Behindertenfreundlichkeit: nicht bewertet Familienfreundlichkeit: nicht bewertet Exakte Gesamtnote: 5,2

Sauberkeit & Wäschewechsel: 5/6 Größe des Zimmers: 6/6 Größe des Badezimmers: 6/6 Ausstattung des Zimmers (TV, Balkon, Safe, etc.): 5/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,5) Zimmertyp: (Hochzeits-)Suite Zimmerkategorie: Superior Ausblick: in den Schlosspark und zum Pool

Bed & Breakfast-Haus, daher kann nur das Frühstück bewertet werden: Vielfalt der Speisen & Getränke: 4/6 Geschmack & Qualität der Speisen & Getränke: 5/6 Atmosphäre & Einrichtung: 6/6 Sauberkeit im Speisesaal & am Tisch: 6/6 (genauer Punktedurchschnitt: 5,25)

Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft: 6/6 Fremdsprachenkenntnisse des Personals: 6/6 Rezeption, Check-in & Check-out: 6/6 Kompetenz (Umgang mit Reklamationen): nicht bewertet

Einkaufsmöglichkeiten in der Umgebung: 1/6 Verkehrsanbindung & Ausflugsmöglichkeiten: 4/6 Restaurants & Bars in der Nähe: 2/6 Entfernung zum Strand: 5/6

Beliebte Aktivitäten

• Strand