- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
An sich ein schönes idyllisches Wandererheim mit ausreichend Platz, sowie guter Auswahl an Speisen und Getränken. Ideal eigentlich für einen kurzen Stopp zwischen Westweg-Etappe 3 und 4. Da es kein Hotel im eigentlichen Sinne ist, sondern ein Wandererheim, darf man natürlich ein paar Abstriche machen in Punkto Auswahl oder Ausstattung im Vergleich zu einem Hotel. Bei günstigen Zimmerpreisen von 25,- Euro inkl. Frühstück kann man an sich jedoch nicht meckern. Trotzdem möchte ich im Nachfolgenden ein paar kleine Anmerkungen geben, die es ggf. zu verbessern gäbe.
Die Zimmer waren zwar klein aber sauber, die Stockbetten weich, die Decken frisch bezogen und jeweils ein Handtuch pro Bett bereit gelegt. Für ein Wanderheim für eine Nacht allles vollkommen ausreichend. Aufgrund der kompletten Holzvertäfelung (Nut- und Federbretter) der Zimmer wirken diese etwas altbacken und vielleicht sogar etwas modrig. Man könnte es aber auch als "urig" bezeichnen und sagen, dass sowas bei einer Wanderhütte im Schwarzwald irgendwie dazu gehört (auch bei dem Preis). Leider mussten durch die Doppelstockbetten auch Paare getrennt schlafen, aber das hält man eine Nacht mal aus...Wer will, kann ja eines der beiden Zimmer mit richtigen Doppelbetten reservieren. Bei den Duschen handelt es sich um eine Gemeinschaftsdusche (Natürlich haben Männer und Frauen komplett getrennte Duschräume). Die Nasszelle selbst beinhaltet zwei mittels Milchglasscheibe getrennte Kabinen (ohne Kabinentür) und wurde erst kürzlich neu gefließt. Die Dusche selbst war deshalb in einem guten Zustand. Etwas gewundert hat mich, wieso nicht zumindest zwei mittels Tür verschließbare Kabinen installiert wurden, wenn schon renoviert wird. Nun gut, es ist ein Wanderheim und die Gemeinschaftsduschen waren vorher bereits bekannt. Auch etwas seltsam fand ich die Zahnputzbecher der bei den Duschen installierten Waschbecken. Diese haben meiner Meinung nach in einer Gemeinschaftsdusche bzw. gemeinsamen Waschraum nichts zu suchen - bitte abschrauben!
Der Ochsenstall bietet an sich eine gute Auswahl an Speisen und Getränken. Vom Schnitzel mit Spätzle bis zum Schwarzwälder Kuchen war alles dabei. Auch Weine und frisch gezapftes Bier (auch Alkoholfreies) sind zu haben. Leider sind die Preise meiner Meinung nach etwas hoch für ein Wanderheim in dieser Art. Solche Preise sieht man bei uns im Markgräflerland eher in Gaststätten in denen Sonntags die Schweizer Touristen einkehren. Ob ein Teller Spaghetti für 7,90 Euro oder ein Weizen für 3,40 Euro nun teuer ist, kann man sich jedenfalls streiten - geschmeckt hats jedenfalls. Der "All-you-can-eat" Grillabend war mit 14,50 Euro auch eher im oberen Preissegment für das Gebotene. Zwar gab es anfangs reichtlich leckeren Salat, man hatte jedoch das Gefühl, dass man am Fleisch sparen wollte. So hatten unsere Grillfreudigen aus der Reisegruppe nach 2 Tellern bereits keine Steaks mehr, sondern mussten sich mit den noch vorhandenen Würsten auf dem Grill begnügen. Laut Aushang ist die Küche bis 20.00 Uhr geöffnet. Gerade im Sommer, wenn man sich etwas mehr Zeit lassen kann für die Wanderetwappe, finde ich das doch etwas sehr früh die warme Küche zu schließen. Das Aufschreiben der Getränke und Speisen auf die Zimmernummer war an sich eine gute Idee. Leider war es der Wirtin am Abreisetag unmöglich, die Rechnung des 4er Zimmers auf die Parteien zu splitten und getrennt zu kassieren. Sonderbar, dass sie lediglich anbot, die Rechnung genau durch 4 teilen zu können, was jedoch aufrund unterschiedlicher Getränke am Vorabend nicht hingehauen hätte. So musste alles zusammen gezahlt und die Rechnung jeder Partei mit dem eigenen Taschenrechner (Handy) selbst zusammengezählt werden. Ein weiterer Kritikpunkt ist die morgentliche Abreise und das Frühstück. Unsere Reisegruppe war um 5.30 Uhr wach und wäre kurz darauf abreisebereit gewesen. Zum einen wurden wir durch eine andere (laute) Reisegruppe geweckt, die sehr früh abreiste, zum anderen hatten unsere Zimmer keinerlei Vorhänge, was das Zimmer ab 5 Uhr sehr hell werden ließ. Nun gibt es im Kuhstall jedoch erst um 8 Uhr Frühstück, was wir leider erst vor Ort erfuhren. Dies ist für Wanderer, die morgend die heiße Mittagssonne vermeiden wollen, nicht gerade sehr praktisch. Da wir jedoch fest mit dem Frühstück gerechnet hatten und diesbezüglich unsere eigenen Reserven verbraucht hatten, musste wir unverrichteter Dinge warten, ehe wir endlich gegen 7.40 Uhr frühstücken und endlich weiter wandern konnten. Als zwei unserer Gruppe diesbezüglich gegen 6 Uhr "gelangweilt" und allein im Gastraum saßen und mangelsn geöffneter Gaststätte ihr eigenes Mineralwasser tranken, gabs Mecker vom Personal, dass dies nicht erlaubt sei. Anstatt jedoch etwas anzubieten (mann hätte ja Geld verdient damit), wurde der Rolladen der Theke wieder verschlossen und die "Gäste" alleine im Gastraum sitzen gelassen. Hier wäre ein Anbieten eines verfrühten Frühstücks ratsam. Das Frühstück sebst war ausreichend und bot außer Käse und Lyoner noch Nutella, Müsli oder Cornflakes. Gefehlt hätten zum Glück eingetlich nur noch Salami und ordentliche Brötchen. Es gab zwar Brötchen, jedoch nur diese "billigen" Aufbackdinger, die an diese flachen "Knack und Back" Dosenbrötchen erinnerten. Nichts gegen Aufbackbrötchen, aber da gibts mittlerweile von Aldi, Penny bis Edeka um Welten bessere, bei denen ich kaum mehr einen Unterschied merke zu frischen. Auch das Brot war entweder vom Abend oder aufgetaut. Schade.
Die Wirtin, (ich vermute) ihr Mann, sowie die weibliche Bedienung waren sehr freundlich und hilfsbereit. Die Wirtin hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und sorgte sich gut um das Wohl ihrer Gäste. Die Kritik gilt hier der Rechnungsbegleichung und der Abreise. Dies habe ich jedoch unter dem Punkt "Gastronomie" zusammengefasst.
Das Wandererheim liegt günstig am Anfang der Westweg-Etappe 4, ca. 1,8km nach deren Beginn in Untersmatt, mitten im Wald. So hat man einen guten Teil des steilen Anstiegs und die erste Kilometer der langen 4. Etappe bereits hinter sich. Das Auto muss, falls mitgeführt, in Untersmatt abgestellt werden. Ausnahmsweise kann die Wirtin jedoch nach Absprache auch die dortige Schranke öffnen, damit man mit dem Auto bis zur Hütte fahren kann.
Beliebte Aktivitäten
- Wellness
- Sport
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1-3 Tage im Juni 2013 |
Reisegrund: | Wandern und Wellness |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Daniel |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |