Sol Palmeras

Das Sol Palmeras besteht auch recht vielen Zimmern im Haupthaus sowie Bungalows, allerdings verlaufen sich die vielen Urlauber in der großen Anlage, so dass es nie überrannt wirkt. Die Anlage ist schön gestaltet und für kubanische Verhältnisse sehr gut in Schuss. Das Gästeverhältnis ist sehr gemischt – vom Alter und auch der Nationalität her. Da hier einige meinten, das Hotel sei von partywütigen Russen überrannt – das können wir (zumindest für unsere Reisezeit) gar nicht bestätigen – die wenigen Russen, die da waren, waren Paare oder kleine Familien. Um das wahre Kuba kennen zu lernen (Varadero hat damit leider nicht viel zu tun), sollte man unbedingt Ausflüge machen – Havanna ist natürlich ein muss, aber auch Trinidad und Cienfuegos sowie der Nationalpark Guanayara dort sind sehr sehenswert – leider muss man hierfür sehr lange Busfahrten auf sich nehmen. Falls auf der Hinreise noch etwas Platz im Koffer ist, kann man ausrangierte T-Shirts, Hosen und auch Kosmetikartikel (z.B. das Duschbad, das man von der Oma geschenkt bekommen hat, dessen Geruch einem aber gar nicht zusagt) mitnehmen. Da Kleidung und Kosmetik auch von den Kubanern in der Touristenwährung CUC bezahlt werden müssen, sind solche Artikel dort im Verhältnis zum Einkommen sehr teuer oder unerschwinglich. Man kann auch am letzten Tag das angefangene Duschbad, Haarwäsche usw. dalassen – das schafft Platz im Koffer für Mitbringsel und freut das Zimmermädchen. Ganz wichtig deswegen auch: Nichts auf den Betten liegen lassen! Alles, was dort liegt (auch Kleidung) wird von den Putzfrauen als Trinkgeld angesehen.

Wir hatten ein Doppelzimmer gebucht und uns schon vorgenommen, eventuell vor Ort noch auf einen Bungalow umzubuchen. Bei Ankunft haben wir zu unserer Freude jedoch gleich einen Bungalow erhalten – scheinbar weil den meisten Urlaubern die 500 m Laufen bis zum Buffet zu weit ist? Dabei sind die Bungalows definitiv schöner und hochwertiger als die Zimmer im Haupthaus. Wir waren jedenfalls rundum zufrieden – der Bungalow (in Zone 5) war sehr ruhig in der Anlage gelegen, etwa 3-5 Gehminuten zum Strand und Haupthaus entfernt. Er war sauber und sehr geräumig – Wohnzimmer mit Sofa, 2 Sesseln, Wasserkocher, Kühlschrank (Trinkwasser wird nachgefüllt) und TV (nie benutzt), begehbarer Kleiderschrank mit Safe (mit PIN, Benutzung inklusive), Bügeleisen und -brett, Schlafzimmer mit großem Doppelbett und noch einem TV, Bad mit Fenster, Wanne, Fön und genügend großer Ablagefläche, sowie eine Terrasse mit 2 Stühlen und Tisch – was braucht man mehr?

Aufgrund der schieren Anzahl der Gäste kann zu Stoßzeiten im Buffetraum schon mal Kantinenlautstärke aufkommen. Allerdings hat man durch Abtrennungen kleinerer Bereiche den Raum etwas strukturiert, so dass man dennoch einigermaßen gemütlich sitzen konnte. Plätze hat man eigentlich immer gefunden, auch wenn manchmal noch das Geschirr der vorherigen Gäste abgeräumt werden musste, was aber nie länger als 3 min dauerte. Das Essen war abwechslungsreich und lecker. Wer hier nichts findet, der ist wohl nur 5-Sterne-Restaurants gewöhnt. Etwas schade ist, dass die 3 Bars in der Lobby mit allen Sitzgelegenheiten innen liegen – natürlich mit Rauchverbot. Die einzige Gelegenheit, um den Abend an der frischen Luft stilecht mit einer Zigarre ausklingen zu lassen, ist die kleine Poolbar, an der es allerdings sehr gemütlich war. Da die meisten Urlauber aus uns unerfindlichen Gründen die laute Lobby vorzogen, war dort auch immer ein Platz zu finden. Wir hätten es toll gefunden, wenn die Strandbar auch abends geöffnet worden wäre, denn die Atmosphäre dort mit Blick auf’s Meer wäre im Dunkeln mit Fackeln und kubanischen Rhythmen sicher toll gewesen. Aber auch tagsüber konnte man dort im Schatten des Palmwedeldaches sehr gemütlich sitzen. Die Cocktails waren leider – wie in den meisten AI-Anlagen – mit vorgefertigtem „Säften“ (Pulver in Wasser aufgelöst und in Getränkespendern kühl gehalten) gemacht und daher nicht gerade das gelbe vom Ei – zur Auswahl standen rot-, gelb- oder grün-süß-pappig mit Rum oder Cuba Libre. Der einzig leckere Cocktail war Mojito, allerdings war nicht immer Minze dafür vorhanden. Das Bier (Crystal oder Bucanero) war dagegen erstaunlich gut und auch die importierten Weine schmeckten.

Der Service war super – angefangen vom Zimmermädchen, über den Gärtner, zum Kellner und Barkeeper – jeder hatte ein Lächeln und ein „Hola“ für die Gäste übrig. Das Zimmer und die ganze Anlage waren immer sehr sauber gehalten. Die Bedienung im Büffetrestaurant war sehr schnell – pro Bereich gab es 3 zuständige Kellner, die sich schon am zweiten Tag den Getränkewunsch gemerkt hatten. Wein und Wasser wurden so schnell nachgefüllt, dass man sie oft schon bremsen musste, um das Restaurant nicht auf allen Vieren zu verlassen. Und das alles war keineswegs vom Trinkgeld abhängig, wie hier einige behaupten, da wir das prinzipiell erst geben, wenn der Service auch nach zwei Tagen ohne Tips noch stimmt. Schließlich möchte ich Trinkgeld geben, WEIL die Bedienung gut ist, und nicht DAMIT sie es ist – und das war im Sol Palmeras ohne Ausnahme der Fall. Auch an den Bars ging es (wohl auch aufgrund der vorgemixten Drinks) sehr schnell. Wer sich zumindest bemüht, in Landessprache zu bestellen, der wird gleich doppelt so freundlich bedient und erhält auch gerne mal eine kleine Lektion Spanisch gratis. Wenn man dem Barkeeper allerdings – wie wir leider ein paar Mal beobachten mussten – nur ein unfreundliches „drei Bier“ zubrüllt, noch dazu ohne Bitte und Danke, der sollte sich auch nicht über eine angeblich unfreundliche Bedienung beschweren. Es ist schon sehr vermessen, von einem Barkeeper im knapp 10000 km von Deutschland entfernten Varadero zu erwarten, dass er (nicht gerade akzentfreies) Deutsch versteht.

Das Sol Palmeras liegt auf der Touristenhalbinsel Varadero etwa in der Mitte zwischen Stadtzentrum und Inselspitze. Hinter dem Nachbarhotel Melia Varadero befindet sich das Einkaufszentrum Plaza Las Americas, welches man am besten am Strand entlang erreicht. Allerdings ist Kuba ja nicht gerade ein Shoppingparadies und somit decken sich die meisten Touristen dort nur mit Rum, Zigarren und Zigaretten ein – hierbei lohnt sich allerdings ein Preisvergleich mit dem Hotelshop, wo es die Tabakwaren erstaunlicherweise etwas günstiger gab.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Was hier sehr positiv erwähnt werden muss, ist die absolut unaufdringliche Animation. Während diese sich in einigen Hotels durch eine enorme Lautstärke und 10mal tägliches, penetrantes Nachfragen („Boccia?“) bemerkbar macht, bekommt mal diese im Sol Palmeras kaum mit, wenn man nicht möchte. Wer Animation braucht (wir definitiv nicht), der weiß aber genau, wohin er sich wenden muss. An Sport war alles vorhanden, was man so kennt. Beachvolleyball war aufgrund des meist sehr starken Windes in unserer Reisezeit leider fast nie möglich. Es gibt jeden Abend Shows, die wir aber nicht besucht haben. Den Pool haben wir nicht genutzt – wieso auch bei einem so tollen Strand? 600m weißer, breiter Sandstrand mit vielen Liegen und Schirmen, so dass man wirklich zu jeder Tageszeit einen Platz im Schatten ergattern kann. Warum einige unverbesserliche Urlauber dennoch Liegen mit Handtüchern reservieren müssen, ist absolut unverständlich. Zudem kann man sich je nach Vorliebe entweder einen Platz nahe des Pools mitten im Geschehen suchen – oder ein wenig weiter am Strand entlang die ruhigeren Plätze wählen, wo die Schirme nur noch in Einerreihen stehen. Zudem war der Strand sehr sauber - trotz teilweise stärkerer Brandung wurden nur einmal nach einem Gewitter ein paar Algen angespült. Schön gemacht ist auch der Palmenhain, der den Strand vom Hotel trennt und zusätzliche (windgeschütztere) Schattenplätze am Strand schafft. Erwähnenswert, weil nicht in allen Hotels zu finden, sind auch die Hängematten zwischen Pool und Strand (perfekt zum Buch lesen) und die Holzpavillons mit Gummimatratzen, in denen man auch sehr bequem liegen kann, wenn einem die Kehrseite von den Plastikliegen weh tun.