Der Weinmesser. An sich ein gutes Hotel, welches aber aus unserer Sicht unter schlechter Führung und einer verkehrten Selbstwahrnehmung leidet. Wir haben einige Wochen mit dieser Bewertung gewartet, um etwas Abstand und damit mehr Sachlichkeit zu gewinnen. Lässt man heute aber alles noch einmal Revue passieren, bleibt unterm Strich leider nichts anderes übrig als von diesem Hotel abzuraten. Wir haben ein schickes Hotel mit der typischen Südtiroler Gastfreundschaft und einer kompetenten Weinberatung zur Erweiterung unseres Horizonts erwartet. Gefunden haben wir ein affektiertes Hotel mit wenig Seele und schlechter Weinberatung für Einsteiger. Die Gastfamilie (Ehepaar, Kind, Hund, Kindermädchen) bewegten sich im Hotel selbst wie Gäste. Das gab einem oft das Gefühl nicht Gast im Hotel, sondern mehr geduldeter Besucher im Privathaus der Familie zu sein. Der Hotelier setzte sich ungefragt zu Gästen an den Tisch, um dort zu essen und zu trinken als wäre er in seinem privaten Esszimmer. Auch die Angewohnheit den Leuten mehrfach beim Vorbeilaufen das Weinglas vom Tisch zu nehmen, um seine Nase ins Glas zu stecken empfanden wir als grenzwertig. Wir blieben glücklicherweise davon verschont, mussten dieses Schauspiel aber an mehreren Nachbartischen mitverfolgen. Vielleicht waren wir als bekennende Rose- und Weißweintrinker auch nur unter seiner Würde, zumindest vermittelte er uns bei der ersten Weinberatung dieses Gefühl. Hier hat er so herablassend und spöttisch mit uns gesprochen, dass ich mich mehrfach an meine gute Erziehung erinnern musste. Auf die Frage welchen Grauburgunger er uns von seiner Karte empfehlen könnte, kam z.B. die Antwort: "Keinen!". Gefolgt von einer Lobeshymne auf sich selbst und seine Vita. Kommentare abweichend zu seiner Meinungen, bediente er gekonnt mit Spott und Hohn. Als er scheinbar merkte, dass sein Verhalten bei uns auf wenig Verständnis stieß, wollte er wohl mit einem Glas Wein aufs Haus die Wogen glätten. Damit hätten wir es dann auch gern belassen... aber, dass er beim Weggehen hinter meinem Rücken die Augen verdreht und das Gesicht verzieht, nach dem Motto: "Was sind das denn für Hinterweltler", kann ich hier nicht unkommentiert lassen. Meine Frau saß nämlich mit dem Gesicht zu Ihm und konnte seine abwertende Mimik deutlich erkennen. So ein Verhalten gegenüber einem zahlenden Gast ist schon eine riesengroße Frechheit! Ich denke jeder hat einen anderen Geschmack und wenn ich dem Sommelier erkläre was wir gerne trinken, erwarte ich nur einen freundlichen und kompetenten Rat für einen passenden Wein auf der Karte und sicher keine Beleidigung. Der Hotelier ist die Seele des Hauses und sollte neben seinem Haus auch seine Stadt und dessen Lebensgefühl verkörpern. Das ist hier leider nicht der Fall. Für uns hat der Weinmesser und deren Besitzer mit Südtirol rein gar nichts zu tun. Unser Fazit lautet: Hier findet sich lediglich ein gutes Durchschnittshotel mit der Attitüde eines Weltklassehotels. Schade, wir hatten gehofft ein neues Stammhotel zu finden. Aber davon ist der Weinmesser weit entfernt. Die zahlreichen guten Bewertungen hier kann ich absolut nicht nachvollziehen. Wer sich hier mal die anderen negativen Bewertung durchliest wird auch schnell merken, dass es sich bei unserer Meinung um keinen Einzelfall handelt. Aber jeder muss sich sein eigenes Bild machen, wir jedenfalls kommen ganz sicher nicht wieder. Warum? Weil es wesentlich bessere Hotels in Schenna gibt.
Unser Teil des Hotels (vorderer Teil) schien renoviert, wie die übrigen Zimmer aussehen kann ich nicht bewerten. Der Allgemeinzustand ist auf den ersten Blick dementsprechend gut. Die Zimmerpflege ist allerdings verbesserungswürdig. In einem 4 Sterne Haus erwarte ich keine Spinnweben in den Ecken, abblätternden Lack an der Deckenlampe, geflickte Bettlaken und beschädigte Kleinmöbel. Der Altersdurchschnitt der Gäste lag etwa bei 40. W-Lan ist kostenfrei, meist aber so langsam, dass surfen keinen Spaß macht. Alle 24 Std. wurde man automatisch ausgeloggt, das war etwas nervig.
Gut gefiel uns das Frühstück bis 11 Uhr. Das Frühstück, war im Grunde auch gut. Allein die bescheidende Wurstauswahl, die vielen Fliegen am Buffet und das ständig fehlende Rührei geben Anlass zur Kritik. Man konnte bei der Bedienung zwar beispielsweise Rührei mit Speck bestellen, das haben wir aber leider erst am dritten Tag erfahren. Sehr gut dagegen fanden wir die morgendliche Hotelpost mit netten Tipps für Tagesaktivitäten und Wettervorhersage. Ich muss leider kritisieren, dass man auf der Terrasse anfing die Blumenkästen neu zu gestalten noch während die Gäste frühstückten. Wie kommt man auf die Idee mit Schaufel, Schubkarre und staubendem Kies zu hantieren, dort wo Gäste Essen? Da hätte doch mal der Chef einschreiten müssen. Weit gefehlt. Der Chef hatte die Schaufel nämlich selbst in der Hand. Solche Arbeiten gehören vor der Saison erledigen. Beim Abendessen gebe ich dem Weinmesser volle Punktzahl, das mehrgängige Menu war wirklich jeden Tag hervorragend und fast frei von Schwächen. Auch der Grillabend war spitze, großes Kompliment an die Küche. Hier passen endlich mal die 4 Sterne und ich gehe mit den übrigen Bewertungen bei Holidaycheck d’accord. Auch die Auswahl an Getränken von Wein, über Whiskey und Rum war sehr gut. Die Preise für offene Weine waren ok. Die Flaschen allerdings erhielten einen üppigen Preisaufschlag für den Verzehr am Tisch, den wir als überzogen empfunden haben. Jeder soll sein Geld verdienen, aber irgendwann ist dann auch die Grenze zum Wucher erreicht. Natürlich gibt es genug Leute denen Geld egal ist, aber die steigen wohl nicht im Weinmesser ab, zumindest nicht öfter als einmal, da gibt es einfach bessere Adressen. Mein Tipp, man sollte die Preise dem Status des Hotels angleichen und nicht versuchen über den Preis den Status des Hotels zu generieren. Wir hätten sicher am Ende mehr Geld ausgegeben wenn die Beratung und die Preise besser gewesen wären. Die Softdrinks und der sehr leckere Hugo waren preislich in Ordnung. Einen Punkt Abzug gibt es dafür und für den Hund in der Küche.
Wir wurden bei unserer Ankunft nicht von den Eigentümern selbst, sondern von einer Mitarbeiterin an der Rezeption begrüßt, schade. Der Smalltalk war aber nett und auch der Begrüßungssekt auf der Terrasse kam gut an. Wir hätten eigentlich erwartet, dass man die Zeit nutzt um unser Gepäck aufs Zimmer zu bringen, dem war aber leider nicht so. Das sind Kleinigkeiten, aber es wäre angemessen und durchaus üblich in dieser Hotel-Kategorie. Zumal wir erwähnten, dass wir gerade die Alpen zu Fuß überquert haben. Der Service im Hotel hatte seine Höhen und Tiefen. Allgemein war die Organisation im Hotel recht holprig. Falsche Rechnungen, fehlende Dinge auf dem Esstisch oder unsere Verabschiedung eine Woche vor der eigentlichen Abreise, sind nur einige Punkte. Vermisst haben wir auch den Service auf der Liegewiese. Oft musste man sich die Sonnenschirme selbst holen. Interessiert hat es keinen vom Personal, wenn man etwas wollte, musste man sich zunächst auf die Suche nach einer Servicekraft machen. Das ist ungewöhnlich bei 4 Sternen. Bei der Abreise wurden wir emotionslos von der Besitzerin verabschiedet. Leider fragte sie nur beiläufig und kaum interessiert, ob denn alles in Ordnung war. Mir schien es als wäre eine kritische Antwort nicht gefragt, daher habe ich es mir auch gespart. Herzlichkeit Fehlanzeige, was allerdings zum Gesamtbild passte. Ein wenig Leid tut es uns für den ein oder andern Mitarbeiter im Service, die wirklich sehr freundlich und bemüht waren. Aber Einzelpersonen kann man hier nicht bewerten und mehr als 2 Sonnen kann man hier im Gesamtbild einfach nicht vergeben.
Der Blick aus den Zimmern ist ok. Leider hat man bei einigen Suiten einen Gartenbetrieb vor der Nase, da wird auch gerne mal morgens früh gearbeitet. Die Lage des Hotels ist gut, aber andere Hotels in Schenna liegen besser. Die Nähe zur Straße ist am Pool deutlich hörbar. Ansonsten ist alles bequem zu Fuß erreichbar, die Bushaltestelle befindet sich fast direkt gegenüber vom Hotel. Ansonsten brauche ich zur Umgebung von Schenna nicht viel sagen, alles was man benötigt findet sich in der Nähe.
Beliebte Aktivitäten
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Der Garten- und Poolbereich war ganz nett. Der Pool war zwar nicht beheizt, aber das kann man durchgehen lassen, da es im Innenbereich einen weiteren Pool gibt. Einen Schönheitspreis gewinnt aber weder der Innen- noch der Außenbereich. Auch hier wäre es mal angebracht den Blick aufs Detail zu richten, da war nicht alles Gold was glänzt. Aber ok, nichts was man nicht verkraften könnte. Was wir allerdings gar nicht verkraftet haben, war der riesige Haufen Kot vom Haushund Artos, der uns mittags neben den Liegestühlen begrüßte. Wir haben selbst einen Hund und der macht nicht in den Garten. Außerdem wird hier mit zweierlei Maß gemessen. Denn im Hotel sind zwar Hunde erlaubt, jedoch ist diesen der Zugang zum Ess- und Liegebereich untersagt. Der Hund der Familie Kohlgruber aber war ständig im Essbereich. Wir haben ihn sogar einmal in die Küche laufen sehen.... Und auf der Wiese war er ja scheinbar auch. Das geht gar nicht! Die Ausrede, dass der Hund schon alt sei und das nicht mehr lernt eben so wenig. Das Fitnessstudio war wirklich sehr gut ausgestattet. Top Geräte. Ein Fahrrad wäre noch schön gewesen, aber ansonsten perfekt. Was uns nicht gefiel, ist dass der Hotelbesitzer selbst regelmäßig den Fitnessraum belegt. Seine Trainingseinheiten kann man auf der Tafel im Studio gut verfolgen. Auch hier hatte man wieder das Gefühl man dringt in die Privatsphäre des Eigentümers ein. Das muss nicht sein und das kennen wir so auch nicht. Den Wellnessbereich haben wir nicht genutzt, auch die Saunen nicht. Sah aber alles ganz gut aus soweit.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Juli 2014 |
| Reisegrund: | Wandern und Wellness |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Daniel |
| Alter: | 31-35 |
| Bewertungen: | 1 |
Grüß Gott Herr Daniel, nachdem Holidaycheck ihre Bewertung schon einmal gelöscht hat ( weil ihre Kritik nicht objektiv ist) wundert es mich, dass ihre so persönlich angreifende Bewertung immer noch online ist. Nachdem ich Ihnen bei der letzten Bewertung bereits unser Statement dazu abgegeben habe, erspare ich mir dieses Mal den Kommentar. Doris Kohlgruber

