Solitaire Resort Marsa Alam

Das Hotel hat ca. 130 Zimmer in doppelstöckigen, locker verteilten Bungalows und ist in freundlichen Farben gehalten. Die Anlage ist mit viel Grün durchsetzt, attraktiv, sauber und macht keinen verwohnten Eindruck. Man bucht zwar All inclusive, bekommt alle Softdrinks aber nur in billigsten Plastikbechern, so dass man Wasser in Flaschen (wenn man z. B. tauchen geht oder einen Ausflug macht, 1, 70 Euro pro Flasche, darf nicht an den Zapfstationen nachgefüllt werden!) extra bezahlen muss. Ebenfalls extra geht frisch gepresster O-Saft für 1,25 Euro. 90 % der Gäste sind Italiener und darauf ist alles im Hotel abgestimmt. Aber: die Italiener bezahlen für dieselbe Reise Hunderte von Euros mehr als wir Deutschen und reisen zum Teil mit Familie an, daher sind diese Italiener nicht aus dem untersten sozialen Niveau und deshalb im Umgang meist angenehm und gepflegt. Gut geeignet für deutsche Familien mit Kindern ist das Hotel sicher nicht, da es weder spezielle Kinderbetreuung noch genügend deutsche Spielkameraden gibt. Der Strand ist für kleine Kinder eh nicht ideal, da man wegen des vorgelagerten Saumriffs nur über einen Steg ins Wasser kann – und da ist es schon sehr tief und für Nichtschwimmer zu gefährlich! Der Großteil der Gäste war zwischen 30 und 50 Jahren alt, die meisten Deutschen kamen wegen der hervorragenden Tauchbasis, die meisten Italiener haben Pool-Urlaub gemacht. Sehr viel nervtötender als die Italiener: Im Restaurant und in der Beachbar lief eine Woche lang dieselbe schreckliche Musik-Cassette mit traurigen Evergreens in einer Endlosschleife - besonders am frühen Morgen war das kaum zu ertragen. Wir hatten immer guten Empfang mit unseren Handies, die Stromversorgung war nie ein Problem. Das Hotel akzeptiert Kreditkarten und die Tauchbasisbesitzerin Uschi hat erzählt, dass es bald einen hoteleigenen Geldautomaten geben wird. Das Hotel ist o.k und bietet ein ordentliches Preis-Leistungsverhältnis für Ägyptens Süden. Die Tauchbasis ist spitze, wir werden also auf jeden Fall wiederkommen. Vielleicht dann eher im Juni/Juli, weil es dann weniger Wind geben soll, so dass man es wellenmäßig am Hausriff ruhiger hat und außerdem mehr Bootstouren machen könnte.

Wir hatten Glück und bekamen ein Zimmer links unten in einer der Villas, supergroß und mit einer Terrasse. Wir hatten genug Stauraum, es gab einen Fernseher, Telefon, einen Kühlschrank, einen Safe, einen zusätzlichen Tisch mit 2 Stühlen, eine prima funktionierende Klimaanlage. Das Hotel ist relativ neu, weshalb die komplette Ausstattung noch in sehr gutem Zustand ist. Die beiden zusammenstellbaren Einzelbetten waren reichlich breit und hatten sehr gute (allerdings harte) Matratzen. Das Badezimmer war im Vergleich zum anderen Raum ziemlich klein, aber nett eingerichtet und absolut funktionstüchtig. Es gibt sogar einen Föhn, Spender mit Dove Handcremeseife und Lux Duschgel und genügend Ablagefläche. Bad und Zimmer waren immer tiptop sauber, und wir hatten genügend Handtücher, die sich abends zu regelrechten Kunstwerken zusammengeflochten auf unserem Bett einfanden.

Es gibt nur ein geschlossenes Restaurant, in dem man morgens und abends vom Buffet isst. Zwischendurch gibt es aber zusätzliche Snacks an der Beachbar, besonders der Pizzabäcker wird hier fast dauerhaft belagert. Die Tische im Restaurant sind nett mit Stofftischdecken, Stoffservietten, mehreren Lagen Besteck für mehrere Gänge sowie schönen Gläsern dekoriert, der Lautstärkepegel hält sich in Grenzen und eine große Anzahl netter Kellner bemüht sich, den Gästen jeden Wunsch zu erfüllen. Frühstück und Abendessen werden sauber und hübsch präsentiert, es gab von allem jederzeit genug, die Qualität war grundsätzlich sehr gut. Einige Fleischgerichte werden an Cooking-stations ganz frisch auf Bestellung zubereitet. Wie fast überall in Ägypten herrscht auch hier nach ein paar Tagen ein Mangel an Abwechslung, aber wenn man nicht immer alles auch gleichzeitig probiert, bekommt man das gut in den Griff. Ärgerlicher ist da schon, dass auf Wunsch der Italiener das internationale (na ja, meist war es eher italienisch als international) Essen fast ohne Gewürze zubereitet wird - wenn man es pikanter mag, muss man mal auf die immer angebotenen ägyptischen Gerichte zurückgreifen. Ausgesprochen gut ist hier wie oft in Ägypten das Nachspeisenbuffet, wo es eine große Vielfalt an verschiedensten leckeren Desserts gab. Vorsicht aber bei den Weintrauben - die liegen in Leitungswasser! Richtig indiskutabel war aus unserer Sicht, dass es in allen Bars und Restaurants billige, dünne Papp- und Plastikbecher für die Softdrinks gibt, die im Wind überall herumfliegen und Unmengen an Müll verursachen. Im Restaurant und an der Lobby-Bar sollte man stattdessen ausschließlich Gläser anbieten, in der Beachbar könnte man - um Glasbruch zu vermeiden - ja stattdessen stabile Kunststoffbecher verwenden, die nach Gebrauch in die Spülmaschine kommen. Der größte Mangel dieses Hotels sind aus unserer Sicht die nicht vorhandenen Sitzgelegenheiten, wenn man abends noch was trinken möchte (liegt vielleicht am AI-Konzept). Die Beachbar und die Poolbar haben abends geschlossen, so dass dann nur noch die Lobbybar gegenüber der Rezeption bleibt. Die hat aber erstens viel zuwenig Sitzplätze, ist zweitens ganz extrem ungemütlich beleuchtet und drittens wirklich stark klimatisiert.

Alle Angestellten im Hotel sind ganz extrem freundlich und man fühlt sich individuell betreut. Deutsch wird nur ganz wenig gesprochen, mit einem Grundwortschatz in Englisch kann man sich aber bestens verständigen. Obwohl man AI hat, bekommt man seine Getränke überall immer sehr schnell, sofern man sie sich nicht sowieso selber zapft. Der Room-Service fragt oft nach, ob alles o.k. ist (das Zimmer war immer sauber und die Handtuchkreationen allerliebst), Wäsche wird preiswert nach einem Tag supersauber zurückgeliefert. An der Rezeption wird, wenn möglich (Bargeld ist schon mal ein Problem), sofort geholfen, nur der Kofferträger hat am Abreisetag eine halbe Stunde auf sich warten lassen. Der Kellner im Restaurant war absolut perfekt und auch die Köche hinter den cooking stations hatten immer ein paar nette Bemerkungen auf Lager. Die Atmosphäre im Hotel ist wirklich überaus angenehm. Es gibt einen englischsprachigen Arzt im Hotel, dessen Medikamente mir aber nicht ideal geholfen haben und der ziemlich teuer war.

Das Hotel liegt unmittelbar am Strand (Saumriff!) des Roten Meeres, ca. 29 km nördlich der Ortschaft Marsa Alam und ca. 40 km südlich vom Flughafen Marsa Alam. Wer Hurghada, Safaga und El Qusier kennt, der sei gewarnt: Marsa Alam ist damit nicht zu vergleichen, es gibt nur ein paar Häuser, eine Tankstelle, eine Moschee, aber z. B. keine Apotheke oder andere Einkaufsmöglichkeiten! Eine Fahrt dorthin lohnt sich wirklich überhaupt nicht! Es gibt noch ein paar andere Hotels in der Nähe (das Nachbarhotel ist das Kahramana), aber davon abgesehen liegt das Sol y Mar mitten in der Wüste und bietet null touristische Infrastruktur!!! Die TUI hat uns folgende Ausflüge angeboten: Luxor 1 Tag 70 Euro, 2 Tage 144 Euro, mit Ballonfahrt 224 Euro, Kairo 1 Tag 75 Euro, 2 Tage 165 Euro, Jeeptour in die Wüste 35 Euro, Schnorchelausflüge zwischen 20 und 65 Euro, El Quseir 17 Euro, El Shalaten Kamelmarkt 65 Euro Im Hotel gibt es zwar ein paar ganz kleine Souvenirshops, aber Dinge des täglichen Gebrauchs, Süßigkeiten, Getränke oder Bücher kann man hier nicht bekommen! An genügend Sonnenmilch und Lesestoff muss man also unbedingt vorher denken!

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Wir sind ausschließlich des Tauchens wegen gekommen und waren sowohl von den Tauchplätzen als auch von der Tauchbasis und dem Hausriff begeistert!Wieviele und welche andere Unterhaltungs- und Sportmöglichkeiten man gehabt hätte, haben wir nicht mitbekommen, weil wir vormittags und nachmittags immer zum Tauchen draußen waren. Die Möglichkeit, hier Halbtagesausfahrten mit dem Jeep zu machen, ist sehr familienfreundlich! Der Strand war sauber und es gab genügend Liegen und Sonnenschirme, aber durch das vorgelagerte Saumriff sind dort keine Bademöglichkeiten in flachem Wasser. Für Schnorchler aber wirklich empfehlenswert - und für Taucher spitze! Das Hotel hat zwei schöne Pools, Handtücher gab es kostenlos (gegen die übliche Towel Card).