Die Insel ist im Großen und Ganzen immer noch sehr schön. Sehr viel grün, man kann den ganzen Tag barfuss umherlaufen oder mit dem Fahrrad, das jedem Gast zur Verfügung gestellt wird, durch den schattigen „Dschungel“ fahren. So hat man die zum Teil etwas weiteren Wege (Inselgröße 1400m x 400m) von den Villen zu den Restaurants oder zum Frühstück schnell bewältigt. Es gibt Villen in vielen verschiedenen Kategorien (verschiedene Größen, ein-/doppelstöckig, mit/ohne eigenen Pool usw.) Alles in Allem immer noch ein sehr gutes Resort, das für uns aber an Feeling verloren hat und an der einen oder anderen Ecke die Gästezahl zu Lasten der Liebe zum Detail geht. Dazu trägt zum einen die nicht mehr vorhandene Flexibilität bei der Restaurantauswahl bei, zum anderen die Villen, die für immer größere Personenzahlen ausgerichtet werden. Es hatte den Anschein, dass manche Familien zusammen gereist sind. Dann ist natürlich verständlich, dass diese dann zu Acht lautere Unterhaltungen führen und für die Paare die Zweisamkeit leidet. Man muss eben wissen, dass man für einen ruhigen Urlaub zu zweit lieber ein anderes Resort aussucht. Und es scheint ja auch schon eine Wandlung zu geben, da nicht mehr so viele Paare dort waren.
Eher rustikal und mit Bedacht auf die Natur eingerichtet, so wurden viele Naturmaterialien verarbeitet. Großes halboffenes Bad mit 2 Duschen (eine davon eine Regenschauerdusche inmitten der Bäume). Draußen ein gemütliches Daybed und zwei Sonnenliegen mit weichen Auflagen und immer mit frischen Handtüchern bezogen. Alles in allem gut ausgestattet (Minibar, Weinkühlschrank, Espressomaschine, Wasserkocher und CD-Player, TV, Safe) und sauber, aber auch schon etwas in die Jahre gekommen.
Das Frühstück war wieder erstklassig. Sehr große Auswahl: reichhaltiges Angebot an Käse, Schinken und Lachs in einem extra gekühlten Raum, ein Raum für Brot, Toast, Kuchen, Plunderstücke, hausgemachte sehr leckere Marmeladen (mehr als 10 verschiedene), verschiedene Trockenmüslis zum Selber mischen und auch fertig angerichtetes Bircher Müsli, pürierte Früchte und mehrere Sorten Joghurt und nicht zu vergessen der riesige Obststand mit den leckersten Früchten. Unschlagbar gut Darüber hinaus können à la carte diverse Eierspeisen (Eggs Benedict, Omelettes in allen Variationen, Rührei, Pfannkuchen und Waffeln) bestellt werden. Sehr lecker, aber auch hier nicht mehr die Liebe zum Detail wie beim letzten Besuch. Da waren die Pfannkuchen mit ein paar kleinen Beeren oder einem Soßenklecks und Whipped cream angerichtet, dieses Mal gab es die blanken Pfannkuchen auf dem Teller und ein Minischälchen Maple Syrup daneben. Das mag nach Jammern auf höchstem Niveau klingen, aber die kleinen Details machen nun mal das Besondere aus, umso mehr bei einem High-End-Resort wie diesem und vor allem wenn man weiß, dass es auch schon mal anders ging. Die Abendbüffets waren wieder überragend. Sehr viel Auswahl an vielen verschiedenen Ständen. Alles wie gewünscht auf den Punkt gegrillt, tolle Beilagen, eine riesige Auswahl an Salaten. Einer leckerer als der andere. Man schafft es leider nicht, alles zu probieren, so variantenreich ist das Büffet. Insgesamt finden wir, dass das Essen sogar noch einen Tick besser geworden ist. Auch das hausgemachte Eis war traumhaft. Das Essen in den anderen Restaurants war auch sehr gut mit sehr schmackhaften Kombinationen. Im Gegensatz zum letzten Mal haben sich die Cocktails sehr verbessert. Außerdem gibt es einen Chocolate Room mit Pralinen und Schokolade.
Sehr viele Mitarbeiter, die sich um das Wohlergehen der Gäste kümmern. Die Villa wurde zweimal täglich (immer während unserer Abwesenheit) gereinigt. Perfektes Timing. Sehr auffällig war allerdings, dass das Resort scheinbar am Ende seiner Kapazitäten angelangt ist, was an allen Ecken und Enden zu spüren war (im Vergleich zu unserem letzten Aufenthalt vor 5 Jahren). Der persönliche Butler/Mr. Friday, der einem bei Ankunft als Ansprechparter zur Seite gestellt wird, taucht meist (wie auch bei ähnlich gestalteten und bis vor kurzem zur Gruppe gehörenden Six Senses Resorts) beim Frühstück auf und fragt nach dem Befinden und ob alles in Ordnung ist und ob man etwas bestimmtes unternehmen möchte. Allerdings war auch dort schon am frühen Morgen eine gewisse Hektik zu spüren. Die Mr. Fridays stressten von einem Tisch zum nächsten, gingen ihren Fragenkatalog durch und es war sehr offensichtlich ein Abarbeiten der Gäste. So auch bei den typischen und zu jeder Mahlzeit vorab gereichten Säften (sehr leckere Saftkreationen in Shot-Gläsern). Damals wurden diese von dem für einen zuständigen Kellner vor dem Essen gebracht. Dieses Mal gab es eine Person, die während der gesamten Zeit des Essens mit einen Riesentablett und unruhigem Blick durch den Frühstücksbereich wuselte und sobald sich jemand irgendwo hingesetzt hat, wurden die Getränke serviert (manchmal auch erst während des Essens oder auch mal gar nicht). Es ist mehr zu einer Maschinerie geworden und nicht mehr so locker. Das hat sich auch bei den Restaurantreservierungen gezeigt. Bei Ankunft wurde uns ein von Soneva ausgearbeiteter „Essensplan“ vorgesetzt. Am Ankunftstag (Ankunft 17 Uhr) wurde für 19 Uhr ein Tisch im „Fresh In The Garden“ Restaurant reserviert, am nächsten Tag war obligatorisches Buffet, am Tag darauf asiatisch Essen im „By The Beach“, am darauf folgenden Tag wieder Buffet und am nächsten Tag à la carte im Hauptrestaurant. Dadurch, dass das Resort übervoll war (und das ist die meiste Zeit des Jahres so) ist die Flexibilität in der Auswahl der Restaurants für die Gäste verloren gegangen. Es wird vom Resort generalstabsmäßig so geplant, dass die Anzahl der Gäste im jeweiligen Restaurant gut zu handhaben ist. Ich hätte gerne öfter im Fresh In The Garden Restaurant gegessen, was aber für die nächsten 2 Wochen nicht mehr möglich war. Auch möchte man nicht nach „Stundenplan“ essen, sondern je nach Lust und Laune hier oder dort und auch zeitlich flexibel sein. Durch dieses Durchplanen ging leider viel von dem Inselfeeling „in den Tag hinein leben und sich treiben lassen“ verloren. Beim Frühstück war es teilweise sehr voll. Das Resort stellt sich wohl mehr und mehr auf Familien mit Kindern ein, die die großen Villen oder die private Residences bewohnen. Es gab nur sehr wenige Tische für 2 Personen, dafür aber mehrere große für bis zu 14 Personen. An einem Morgen haben wir 16 (Klein-)kinder gezählt, die alle sehr ruhig waren und absolut nicht gestört haben. Aber es ist aufgrund der höheren Anzahl an Leuten eine dauernde Geräuschkulisse, Tellerklappern, Kinderhochstühle umhertragen usw. permanent geschäftiges Treiben vorhanden. Das Resort möchte ja auch jedem gerecht werden, aber es hatte leider oft nichts mehr von Robinson-Feeling auf einer Malediveninsel. Als Paar möchte man vielleicht mehr seine Ruhe haben und das Meeresrauschen und Vogelgezwitscher hören, anstelle von Tellerklappern und Diskussionen über Tischzuteilungen. Aber das ist sicher dem Wandel des Resorts zuzuschreiben.
Der Transfer von Male dauert mit dem Wasserflugzeug gute 30 Minuten, gefolgt von einem kurzen Speedboottransfer. Alle Villen haben direkten Strandzugang, der an vielen Stellen nur noch sehr schmal oder gar nicht mehr vorhanden ist und der Einstieg ins Meer teilweise durch Steinplatten unterbrochen wird. Auf der Sunset-Seite Blick auf eine Einheimischeninsel, was aber in keinster Weise stört.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Open-Air-Kino mit Filmklassikern, Tennisplatz, gut ausgestattetes Fitness-Studio, Bibliothek, Internet-Plätze, Tauchschule (kostenloser Verleih von Schnorchelausrüstungen), Yoga-Kurse, kleines Observatorium nebst persönlichen astronomischen Erklärungen, ein gut gefüllter Souvenir Shop, viele Touren wie Sandbank-Picknick, Schnorcheltouren oder Dolphin Cruise, Kochkurse und vieles mehr. Außerdem ein sehr schönes und sehr gutes Spa. Abends kann man den Sonnenuntergang in der Champagner-Bar genießen, die am Ende eines Stegs im Meer steht. Leckere Cocktails und Snacks mit Dip dazu. Aber leider auch hier zu viele Leute für die wenigen Plätze. Dementsprechend nicht so romantisch wie es sein könnte. (Laute Unterhaltungen von Erwachsenen, die in Gruppen dort sind und deren Kinder Radau beim Schnorcheln bei Dunkelheit machen (unter den Sitzmöglichkeiten in Form von Netzen über dem Meer sind im Wasser Lampen angebracht – da ist es natürlich auch im Dunkeln spannend zu Schnorcheln).
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im April 2013 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sandra |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 6 |