Strandhaus Langeoog

Da in den meisten Bewertungen der moderne Zustand und die Toprenovierung so sehr hervorgehoben werden und die Prospektfotos legitimerweise auch nur die Schokoladenseiten der Wohnungen zeigen, möchte ich darauf hinweisen, daß es sich von der Substanz nichtsdestotrotz um einen Altbau handelt. Das Bad in unserer Wohnung im 2. Stock war neuwertig und die Möbel teils (Wohnzimmer, Betten, Nachttische) durch moderne ersetzt. Ein erheblicher Teil der Wohnung ist aber noch unrenoviert: Linoleumböden, Einbauschränke und Waschbecken im Elternschlafzimmer, Flur und dort integrierte Küche strahlen eher Wirtschaftswundercharme aus. Da sich unsere Wohnung Nr. 6 direkt unter dem Dach befand, war die Raumhöhe naturgemäß eingeschränkt. Grenzwertig fand ich dies bei einem Kinderbett, das unter der Schräge und noch dazu in einer Nische stand, so daß man nur von der Stirnseite hineinkrabbeln und sich danach nicht mehr aufrichten konnte. Die Treppen sind sehr schmal und steil, desgleichen der Flur und das Bad, deswegen die Wertung als eher nicht behindertengeeignet. Für Kinder gibt's im Erdgeschoß ein Regal mit Spielen zum mit in die Wohnung nehmen und im Garten einen eher bescheidenen Sandkasten mit Plastikrutsche. Zur in anderen Bewertungen so hervorgehobenen Freundlichkeit der Gastgeberfamilie Schmidt vermag ich keine Einschätzung abzugeben, weil ich noch bei keiner anderen Ferienwohnung die Vermieter so wenig zu Gesicht bekommen habe. Bei Ankunft bekamen wir den Schlüssel herausgereicht - das war's. Keine Begleitung in die Wohnung oder Hinweise, wo sich z.B. die Waschmaschine befindet. Bei Abreise warfen wir den Schlüssel in den Briefkasten, da niemand zuhause war. Da wir vor Buchung die Auskunft bekommen hatten, eine Vermietung sei prinzipiell nur Sa auf Sa möglich, nahmen wir vor Ort verblüfft zur Kenntnis, das auch an anderen Tagen durchaus reger An- und Abreiseverkehr herrschte. Die Barkhausenstr. mit Einkaufsmöglichkeiten und Lokalen ist wirklich ums Eck, zum Strand brauchten wir mit eher trödeligen Kindern 10 min. Zuckerweiße Dünen mit Strandgras und Heckenrosen, soweit das Auge reichte, und mit allerfeinstem Sand - wunderbar. Allerdings störte uns die weit vorgelagerte Sandbank ziemlich, deretwegen man an diesem Strandabschnitt nur in einem Siel mit eher schlammigem und algigem Wasser baden konnte. Zum offenen Meer mit klarem Wasser und Wellen jenseits der Sandbank gelangte man nur nach einem langen, langen Strandspaziergang und Durchwaten einer pechschwarzen Wattstelle mit hartnäckig an den Beinen klebendem Morast - keine echte Alternative. Deswegen würden wir im Wiederholungsfall wohl eher ein Quartier weiter nordöstlich wählen, wo die Sandbank endet, ca. ab Strandabschnitt I auf dem offiziellen Ortsplan, auch wenn wir mit der Wohnung alles in allem durchaus zufrieden waren. Schließlich gibt's auch genügend komplett altbackene Quartiere auf der Insel.

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