- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Mein Mann und ich haben vom 10.-15. April 2017 fünf Übernachtungen im Seraya Resort verbracht. Laut Katalogbeschreibung meines Reiseveranstalters ein Auslese Hotel, welches mit 4 Sternen dotiert ist und als idealer Ort für Ruhesuchende gepriesen wird. Leider entsprach diese Beschreibung in mehreren Punkten nicht der Wirklichkeit. Da kürzlich ein Managementwechsel stattgefunden hatte, befand sich das Hotel in einer Umbruchphase, die den relativ hohen Übernachtungspreis nicht rechtfertigt. Es wurden an mehreren Stellen innerhalb der Anlage Renovierungsarbeiten durchgeführt, die leider nicht nur temporär sondern täglich von 7 - 18 Uhr für erhebliche Lärmbelästigung sorgten. Die eigentlich ruhig gelegene Bucht wurde aufgrund der Sanierung des Bootsstegs mit Schleifhexe, Motorsägen, Bohrmaschinen und Hämmern beschallt. Auch ein Ausweichen ans Ende der kleinen Bucht brachte nicht die ersehnte Ruhe, da die Übertragung des Baulärms ungehindert über das ruhige Wasser schallte. Diverse Baumaterialien wurden neben dem Steg ins Meer entsorgt. Die Qualität des Riffs ist im Übrigen keinesfalls hervorragend ,sondern bestand größtenteils aus Korallentrümmern und nur einzelnen intakten Korallen. Da war ich wirklich enttäuscht. Somit sind die tollen Voraussetzungen für einen Schnorchel- oder Tauchurlaub - mangels Tauchschule,- die aber ebenfalls gerade im Bau befindlich ist - auch nicht gegeben. Etwa 3 Bootsminuten vom Resort entfernt befindet sich eine kleine unbewohnte Insel, die einen hübschen Strand und eine schöne Lagune zum Schwimmen hat. Dort gibt es auch ein ganz ordentliches Riff mit einigen intakten Korallen und etlichen Fischen. Für die Überfahrt werden umgerechnet 10 Euro berechnet. Und als idealen Ausgangspunkt für einen Besuch des Komodo Nationalparks sollte man das Resort auch nicht bezeichnen. Die Anfahrt zur Insel Komodo betrug dreieinhalb Stunden pro Strecke und der Ausflug wurde mit 6.000.000 Rupies ( ca 420 Euro ) berechnet, obwohl auf der Website des Hotels ein Preis von 4.000.000 Rupies angegeben war. Auf diese Abweichung angesprochen , reagierte der verantwortliche Angestellte achselzuckend mit den Worten, dieser Preis sei vom bisherigen Besitzer angegeben worden, nun sei der Betrag eben mal um 140 Euro erhöht worden. 420 Euro geteilt durch 3 teilnehmende Gäste ; ein stolzer Preis und eine sagenhafte Preiserhöhung. Die Bungalows sind tatsächlich sehr schön, sauber und komfortabel und man konnte sich darin wirklich wohlfühlen. Klimaanlage ist leise und kühlt den Raum gut herunter. Allerdings liest sich die Empfehlung, man möge sich von den Köstlichkeiten der internationalen oder indonesischen Küche verwöhnen lassen, wie der blanke Hohn. Ich möchte dem allseits freundlichen Personal keinen Vorwurf machen ; ich habe die Menschen dort als durchaus bemüht empfunden. Aber ich habe den Eindruck, dass aufgrund des Besitzerwechsels kein, oder nicht ausreichend geschultes Personal vorhanden war. Man hatte den Einruck, dass die Angestellten überhaupt keine Ahnung hatten, welche Erwartungshaltung man als Gast an die Essensversorgung hatte. Wenn wir für den 5-tägigen Aufenthalt nicht über 1000 Euro sondern die Hälfte gezahlt hätten, würde ich kein Wort darüber verlieren. Aber von einem Hotel in dieser Preisklasse erwarte ich doch mehr Auswahl und eine bessere Qualität. Bis auf einen Abend, an dem ein kleines Barbecue dargeboten wurde, musste man sich mittags und abends mit der kleinen Speisekarte begnügen, die ich als Anhang beigefügt habe. Erschwerend kam hinzu, dass täglich diverse aufgeführte Gerichte nicht verfügbar waren. - Mein Speiseeis bestand aus 3 winzigen Kugeln, lieblos dargereicht und fast vollständig geschmolzen. -In der Frühstücksbox, die für einen frühmorgendlichen Ausflug mitgegeben wurde, befanden sich 2 trockene Scheiben ungetoastetes Brot und ein Döschen mit geriebenem Parmesankäse. -Der Kellnerin versuchte ich begreiflich zu machen, dass ich das bestellte Nudelgericht " Penne 4 cheese" auch tatsächlich gerne mit 4 Käsesorten hätte und nicht nur mit Einer . Die Auflistung der Ärgernisse ließe sich beliebig fortführen. Man hatte außerdem das Gefühl, dass vom neuen Management versucht wurde, so viel Gewinn wie möglich beim Kunden herauszuschlagen. Die Essensportionen waren manchmal ziemlich klein und für indonesische Verhältnisse recht teuer und die Preise für Ausflüge absurd hoch. Diese Preispolitik könnte man ja noch nachvollziehen, wenn es sich hier wirklich um ein qualitativ hochwertiges Resort handeln würde aber so empfindet man dieses Gebaren nur als Abzocke. Leider gab es am Strand einige Sandfliegen, so dass wir etliche juckende Stiche bekommen haben. Zwar wurde während unseres Aufenthaltes einmal mit Pestiziden gesprüht, aber das hat offensichtlich die Plagegeister nicht ausrotten können. Fazit : Die einzelnen Villen mit offenem Badezimmer sind komfortabel, ansprechend und hübsch dekoriert . Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt aber leider nicht und man muss sich fragen, weshalb man pro Person 140 Euro pro Tag für Übernachtung mit Halbpension zahlen sollte , wenn dort nicht irgend etwas geboten würde, was man z.B. auf Lombok, Bali oder den Gilis für weniger Geld und deutlich besser bekäme. Der Strand ist zwar ganz nett, aber klein und bietet nichts Außergewöhnliches. Und wegen des Schnorchelns muss man den langen Weg auch nicht auf sich nehmen. Das gibt es anderswo besser. Um die Attraktion der Gegend, nämlich die Komodo Warane bzw. Manta point zu besuchen, sollte man sich besser auf einer Insel einquartieren, die viel näher dran liegt. Sicher hatten wir das Pech, mitten in einer Umbruchphase im Resort gewesen zu sein. Ich bezweifele aber, dass sich aus den o.a. Gründen die Situation dort dermaßen verbessert, dass es sich lohnt, dort den Urlaub zu verbringen.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im April 2017 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Beate |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 113 |