SUNRISE Anjum Resort Marsa Alam

Das Hotel ist erst seit April geöffnet und entsprechend modern. Obwohl noch nicht alle Zimmer fertig sind, gab es keinen störenden Baulärm. Die Gastronomie ist die beste, die wir je in Ägypten hatten. Hoffentlich bleibt der Service auch dann so erstklassig, wenn das Hotel mehr als 20% ausgelastet ist. Aber Achtung: Zum Schnorcheln und Tauchen gibt es in Ägypten deutlich bessere Strände.

Das Hotel besteht aus mehreren Gebäudekomplexen, die je zweistöckig sind und meist zwischen 10 und 20 Zimmer umfassen. Die Eingänge zu den Zimmern sind immer auf der Rückseite (meist seitlich Richtung Wüste), so dass die Balkone bzw. Terrassen in Richtung der mittigen Pools ausgerichtet sind bzw. einen Blick auf das Meer erlauben. Zimmer im oberen Stockwerk haben eine große gemauerte Kuppel sowie einen Balkon. Zimmer im unteren Stockwerk haben eine kleine Terrasse und teilweise einen direkten Pool-Zugang. Wir hatten ein solches Zimmer mit Pool-Zugang. Uns hat das Zimmer sehr gut gefallen. Die Klimaanlage war (vermutlich da sie so neu war) ziemlich effizient und hat in kurzer Zeit alles runtergekühlt. Es gab zahlreiche Steckdosen sowie USB-Steckdosen. Der Wasserdruck in der Dusche war an der Handbrause sehr stark, an der Regendusche eher schwach, was aber typisch für Ägypten ist. Etwas irritierend, aber dem Stil entsprechend, gab es nicht viele verschließbare Schränke, sondern dafür viele offene Fächer bzw. Kleiderstangen. Das Zimmer hatte ein riesiges Doppelbett (2m breit) und viele verschieden starke Kissen. Zur weiteren Ausstattung gehörten ein moderner Smart-TV inkl. deutscher HD Sender, eine Nespresso Maschine, ein Wasserkocher sowie eine täglich kostenlos gefüllte Minibar mit zwei Flaschen stillem Wasser, zwei Flaschen Sprudelwasser, je zwei Dosen Sprite, Coca Cola, Coca Cola Zero, Bier, sowie einer Flasche Tonic Water und einem Trinkpäckchen Fruchtsaft. Statt eines „Do not disturb“ Anhänge-Schildes, konnte man diesen Wunsch über einen Schalter steuern und an der Zimmertür digital anzeigen lassen. Dort gab es zudem eine richtige Klingel. Leicht negativ zu erwähnen ist, dass das Licht nie ganz ausging, sondern einige LEDs trotzdem leicht leuchteten. Hierzu gab es einen Hauptschalter, der dann alle LEDs endgültig vom Strom trennte. Diesen Schalter gab es am Bett sowie am Eingang. Das Zimmer wurde stets gründlich und sauber gereinigt. Die Schiebetüren zur Terrasse wirkten nicht ganz dicht. An windstarken Tagen hat man den Wind gehört bzw. vor allem Musik von den Abendshows drang deutlich ins Zimmer ein. Wenn die Shows vorbei waren, war das aber alles kein Problem.

Das Hotel verfügt über zahlreiche Bars, von denen eine auch rund um die Uhr geöffnet hat. Man kann entweder an den Bars bestellen oder wird auch überall bedient. Laut Aussage der Mitarbeiter werden die Eiswürfel aus Trinkwasser hergestellt. Aufgrund der geringen Auslastung gab es alle Getränke aus Flaschen, nicht aus Automaten. Lobenswert ist insbesondere die gute Auswahl frischer Säfte (Guave, Erdbeere, Mango, Orange). Neben normaler Milch werden auch Alternativen wie Soja-Milch, Mandel-Milch und Hafer-Milch angeboten. Das Hotel verfügt über ein Hauptrestaurant, in dem man Frühstück, Mittag- und Abendessen in Buffetform einnehmen kann. Dieses Restaurant verfügt auch über einen sehr großen hauptsächlich überdachten Außenbereich. Aufgrund der geringen Auslastung waren die einzelnen Speise-Behältnisse recht klein, aber es wurde immer direkt aufgefüllt, wenn etwas fehlte. Die meisten der Fleisch-Gerichte werden in einer Show-Küche direkt hinter dem Buffet vorbereitet. Das Hauptrestaurant hat für unseren Geschmack immer etwas passendes gehabt und insbesondere der einmal je Woche stattfinden arabischen Barbecue-Abend war hervorragend. Über dem Hauptrestaurant gibt es ein asiatisches Restaurant, in dem man abends chinesisch a-la-carte essen kann. Auch dieses Restaurant bietet neben einem Indoor-Bereich eine Außenterrasse. Die hier angebotenen Speisen waren ebenfalls richtig gut. Das dritte Restaurant ist zwischen den Pools, etwas erhöht mit einem teilweisen Blick auf das Meer. Dieses Restaurant bietet ausschließlich draußen Plätze, die aber alle überdacht sind. Zukünftig wird es in diesem Restaurant ein Frühstück a-la-carte geben (gab es bei uns leider noch nicht). Mittags ist es ein internationales a-la-carte Restaurant und abends ein italienisches a-la-carte Restaurant. Sowohl mittags als auch abends gab es hier tolles Essen. Auch hier wurde alles in einer sichtbaren Show-Küche zubereitet. Dessert wie Crème Brûlée oder Tiramisu in einer essbaren Schüssel aus weißer Schokolade haben uns sehr beeindruckt. Das italienische und asiatische Restaurant wechselten sich während unseres Aufenthalts abends noch ab, langfristig werden sie aber zeitgleich geöffnet sein. Das Hotel weist an allen Restaurant-Eingängen auf eine Kleiderordnung hin. Leider wurde auch in diesem Hotel nicht wirklich durchgegriffen. Besonders hervorzuheben ist, dass auf Sonderwünsche beim Essen hervorragend eingegangen wurde. Die Kellner haben sich diese nach wenigen Tagen auch direkt gemerkt. Ebenso wurden bereits beim Check-In Allergien abgefragt, woraufhin wir am Nachmittag bereits eine Packung Soja-Milch in der Minibar vorfanden. Verbesserungswürdig sind im Hauptrestaurant die Griffe der eigentlich sehr schönen Speise-Behältnisse. Diese werden leider sehr warm. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Qualität der Speisen bisher alles übertroffen hat, was wir in über zehn Urlauben in Ägypten erlebt haben.

Der Service im Hotel war während unseres zwei-wöchigen Aufenthalts sehr gut. Beim Check-In wurden Erfrischungstücher, kleine Snacks und ein Erdbeer-Saft gereicht. Die Rezeption ist neben dem typischen Zimmertelefon auch per Whats-App erreichbar. Unsere defekte Toilettenspülung wurde zügig repariert, allerdings hat der Techniker alles sehr dreckig hinterlassen. Es musste dann nochmal jemand zum Reinigen kommen, was dem Mitarbeiter der Rezeption durchaus unangenehm war. Wir hatten gefragt, ob wir auf unsere Terrasse einen Sonnenschirm bekommen können, da wir für den Swim-Up Pool dort auch Liegen hatten. Beim zweiten Versuch hat auch das geklappt. Der Zimmerboy hat unser Zimmer immer ordentlich gereinigt und die Mini-Bar immer aufgefüllt. Uns ist besonders positiv aufgefallen, dass es in jedem Restaurant mindestens einen Chef-Kellner gab, der sehr gut Deutsch sprach. Er hat die übrigen Kellner koordiniert und die Bestellungen entgegengenommen. Wir mussten nie lange auf die Getränke warten, teilweise bekamen wir sogar schon ohne zu bestellen die für uns üblichen Getränke gebracht. Die Kellner sind immer höflich. Hier wurde sogar auf Details wie das Bedienen von rechts geachtet. Jeder Gast erhält eine Handtuch-Karte und kann damit an einer von drei Stationen (2mal Pool, 1mal Strand) frische Handtücher bekommen. Die Pool- bzw. Strand-Jungs begleiten einen dann bis zur Wunsch-Liege und bereiten das Handtuch sowie den Schirm für einen vor. An den Liegen wird man von Kellnern bedient. Wir hatten bisher in keinem Hotel in Ägypten so schnelles und stabiles Internet, und das sogar kostenlos. Video-Telefonate gingen ohne Probleme. Wir hatten auf unserem Zimmer sogar einen Router. Lediglich am Strand war kein WLAN Empfang, der wird aber noch kommen. Die LAN-Kabel konnte man schon an Laternen-Masten sehen, dort waren lediglich noch keine Access Points installiert. Das WLAN ist aber auch zwingend notwendig, da man in den Restaurants und Bars keine gedruckten Speisekarten findet. Alles ist über das Handy aufrufbar. Ist nicht so stillvoll und vielleicht für ältere Generationen ungewohnt, für uns war das aber kein Problem. Negativ erwähnen müssen wir die Kommunikation hinsichtlich der Steg-Eröffnung. Vor der Buchung hatten wir bereits angefragt, ob dieser fertig sein wird. Das wurde uns schriftlich per E-Mail bestätigt. Leider war das nicht der Fall. Die Bauarbeiten wurden nach ein paar Tagen auch eingestellt, angeblich wegen Wind und Wellen. Ein anderer Steg in Sichtweite wurde aber weiter gebaut. Es hieß vor Ort, dass der Steg zu unserer zweiten Urlaubswoche fertig sein wird. Erst am letzten Urlaubstag wurde weiter gebaut, ein Manager sagte uns dann aber, dass der Bau sicherlich noch zwei bis drei Monate (also eher bis September) dauern wird.

Wer in diesem Hotel Urlaub macht, sollte wissen, dass es nichts drum herum gibt. Und zwar wirklich nichts. In eine Richtung ist das Meer, in drei andere Richtungen Wüste. Das war uns bewusst und hat uns nicht gestört. Die Entfernung zum Flughafen Marsa Alam ist mit einem Privattransfer sicherlich in einer Stunde zu schaffen. Mit Zwischenstopps in ein bis zwei anderen Hotels sollte man 1,5 Stunden einplanen. Von einer Anreise über den Flughafen Hurghada raten wir dringend ab. Hier erwarten einen sicherlich 4 Stunden Autofahrt. Das Hotel liegt einige Hundert Meter von der Hauptstraße entfernt, so dass es keinerlei Straßenlärm gibt. Warum vergeben wir nun aber „nur“ drei Sterne? Die Antwort liegt am Korallenriff und am Zugang ins Meer. In den Katalogen wird das Hotel mit einer Lagune beworben und ein Zugang ins Wasser angepriesen, den man mit Badeschuhen betreten kann. Wir hatten mit Kies oder ähnlichem gerechnet. Tatsächlich ist es so, dass man über Steinkorallen ins Meer gehen muss. Die meisten dieser Steinkorallen sind aufgrund der Brandung ohnehin abgestorben, aber immer wieder gibt es dazwischen auch noch lebendige bunte Korallen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese durch Menschen zerstört sind. Die Lagune wird zukünftig wohl über einen Steg erreichbar sein. Dieser war bei unserem Besuch im Juni noch nicht fertiggestellt, obwohl uns dies vorab seitens des Hotels per E-Mail zugesichert wurde. Auf Nachfrage am ersten Reisetag, sollte der Bau innerhalb von fünf Tagen abgeschlossen sein. Später stellte sich dann heraus, dass der Steg wahrscheinlich erst in zwei-bis drei Monaten (also eher September) fertig sein wird. Grundsätzlich ist die Sicht beim Schnorcheln mit 5-10 Metern nicht so gut, wie sie anderswo ist. Das liegt an der meist südlichen Strömung. Die Lagune bietet davor nur geringen Schutz. Das Korallenriff besteht hauptsächlich aus Steinkorallen und ist nicht so farbenfroh wie andere Riffe (bspw. Marsa Mubarak oder die Coraya Bay). Dennoch gibt es dort viele schöne Fische zu sehen (Anemonenfische, Feuerfische, jede Menge Drücker aller Art, Schildkröten, Kugelfische,…), die aber logischerweise Menschen gegenüber noch sehr skeptisch sind. Noch nie zuvor haben wir eine so schnelle Schildkröte gesehen, da sie sich scheinbar sehr über uns erschrocken hat. So lange der Steg nicht fertig ist, empfehlen wir Schnorchlern, die ohne Beschädigung der Korallen ins Wasser wollen, den Hotelstrand nach links zu verlassen. Nach knapp 100 Metern kommt hier ein Seegras-freier Bereich. Man erkennt direkt eine ca. 5 Meter breite Sandschneise, über die man Bauchnabel-tief ins Wasser gehen kann. Dann kann man sich seine Ausrüstung anziehen und losschnorcheln. Der Strand selber ist aus feinstem Sand. Die Liegen haben viel Abstand zueinander, sind bequem und dank Windschutz und groß dimensionierten Schirmen kann man auch problemlos im Schatten liegen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam des Hotels können wir nicht bewerten, da wir es nicht genutzt haben. Hin und wieder hat man uns gefragt, ob wir an Aktivitäten teilnehmen wollen, das war aber nicht zu aufdringlich. Das Open-Air Theater des Hotels ist ziemlich zentral platziert. Wenn dort eine Show stattfindet, war es das mit der Ruhe im restlichen Hotel bzw. auf den Zimmern. Das liegt aber auch an der für unseren Geschmack dort konsequent zu laut gespielten Musik. Anderen Gästen scheint das aber ja zu gefallen. Abends wurde hin und wieder live-Musik dargeboten. Die Sängerin war wirklich gut. Am Strand gibt es eine kleine PADI zertifizierte Tauchbasis (Blue Sea Dive Club Marsa Alam). Wir haben uns zu Beginn des Urlaubs dort nach den Preisen erkundigt, mussten dann aber schnell feststellen, dass diese sehr hoch sind. Ein Tauchgang vom Strand hätte dort 49 € gekostet, zzgl. 29 € für die Ausrüstung. Ein Tagesausflug mit dem Boot inkl. 2 Tauchgängen hätte 150 € gekostet. Ein Open Water Diver Kurs, also der Einstieg ins Tauchen, hätte inkl. Ausrüstung und Zertifizierung 599 € gekostet. Wir kennen von anderen Tauchschulen Preise um die 400 €. Aus diesem Grund waren wir umso glücklicher, dass unser Schauinsland Reiseleiter auf die Tauchbasis im True Beach Ressort verwiesen hat. Diese ist ca. 5 Auto-Minuten vom Hotel entfernt. Ausflüge können über den Reiseleiter oder direkt über die Tauchbasis gebucht werden und man wird dann im Hotel abgeholt und später wieder zurück gebracht. Die Tauchbasis hat scheinbar erst vor kurzem eröffnet und ist eine Niederlassung der „Infinity Diving Safari“. Die Ausrüstung ist sehr neu und die Guides waren sehr professionell. Wir haben dort drei Ausflüge (zweimal Tagesboot, einmal Bus zu anderem Strand) als Schnorchler und Taucher gebucht und nur einen Bruchteil von dem gezahlt, was die Tauchbasis in unserem Hotel verlangt hätte. Auch die Boote waren sehr schön und wurden nicht mit zu vielen Touristen vollgestopft. Wir können diese Tauchbasis auf jeden Fall weiterempfehlen!