- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Die Lodge besteht aus 6 Hütten mit jeweils 1 bis 4 Schlafzimmern, einem Wohnzimmer und 1 bis 2 Nasszellen. Die großen Hütten werden auch mit Gästen gefüllt, die sich zuvor nicht kannten, und sich zu viert dann eine Nasszelle (von Badezimmer möchte ich bewußt nicht sprechen) teilen müssen. Die ältesten Hütten sind über 50 Jahre alt und seither wurde nur das nötigste erneuert oder repariert, oder besser gesagt geflickt. Die gesamte Lodge wird eindeutig auf Verschleiß gefahren. Es dürfte in Europa keine Jugendherberge mehr geben, die einen schlechteren baulichen Zustand aufweist! Jegliche Art von Schrott, von Fässern bis zu Altautos gammelt rund um die Lodge vor sich hin, es herrscht Wassermangel in den Nasszellen, weil der Generator nur mogerns ein paar Stunden läuft, und der Wassertank recht schnell leer ist. Der Borkenkäfer wird nicht bekämpft und hat den Waldbeständen extrem zugesetzt, da lamentiere noch mal einer in Deutschland über das Waldsterben! Zu warnen ist vor der Green-Cabin-Hütte! Unter der Dachverkleidung haben sich Fledermäuse eingenistet, einige scheinen sich dort auch zur letzten Ruhe begeben zu haben, es stinkt dementsprechend erbämlich und nach Einbruch der Nacht beginnt das Nachtflugprogramm! Außer Bier und Wein gibt es vor Ort absolut nichts zu kaufen! Also mit Snacks, Süßigkeiten etc. in Nimpo Lake vor dem Abflug eindecken. Aber Achtung: alles Eßbare mäusesicher verstauen, selbst der Backofeninnenraum ist nicht vor ihnen sicher! Langer Rede kurzer Sinn: das Angebot ist völlig überteuert und hält außer der schönen Lage absolut nichts was es verspricht!
Die Ausstattung ist alt und primitiv, in manchen Schlafräumen lassen sich die Fenster nicht öffnen, andere haben keinerlei Stauraum, sondern nur ein paar Kleiderhaken an der Wand, die Bettwäsche ist löcherig, die Sofas im Wohnzimmer mit Flecken übersäht, die gnädig unter einer Decke verschwinden. Es gibt zwar in jeder Lodge Stromanschlüsse, sind allerdings abgestellt. Grund dafür war nicht erfahren, dem Augenschein nach ist die Installation so marode, dass wahrscheinlich Lebensgefahr beim Einschalten besteht.
Das Frühstück besteht aus 2 Scheiben Toastbrot, Butter und Marmelade. Aus unerfindlichen Gründen ist das Brot permanent knapp, daher ist die Chance auf eine dritte Scheibe gleich null! Mittags gibt es Lunchpakete (1 Sandwich plus einen Apfel ODER einen Keks), wenn frühmorgens genügend geangelt wird, gibt es abends leckeren Fisch vom Grill, ansonsten versuchen sich die Aushilfen im Kochen (mit meist zweifelhaftem Erfolg).
Die Lodge wird je nach Belegung (maximal sind 25 - 30 Gäste möglich) von 3-4 Aushilfskräften, die auch während der Saison häufiger wechseln, bewirtschaftet. Das führt zu extremen Schwankungen in der Qualität. Die Besatzung bei unserem Besuch hatte wenig bis keine Motivation mehr als das unbedingt notwendigste zu tun, zudem war keiner vom Fach. Die "Reinigung" der Hütten findet nur am Abreisetag statt und ist für alle 6 Hütten innerhalb 1- 2 Stunden erledigt! Konnten wir gut verfolgen, weil wir erst gegen 15 Uhr abgeholt wurden und um 10 die Hütten räumen mussten. Wir haben keinen mit einem feuchten Lappen laufen sehen!
Die Lodge liegt weitab vom Schuss sehr idyllisch an einem großen See und ist im Prinzip nur mit dem Wasserflugzeug von Nimpo Lake aus zu erreichen. Wenn man von der extremen Mosquito-Seuche und dem Fischreichtum absieht, war der Bestand an sonstigen Tieren extrem dünn. In den vier Tagen haben wir 2 Eichhörnchen, 2 Mäuse und eine Kröte zu Gesicht bekommen. Auf jedem kanadischen Autobahnparkplatz ist mehr Leben!
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Die Freizeitangebote sind sehr überschaubar: - genau 3 verschiedene Trails, zwischen 30 min und 2 Stunden einfache Strecke lang, davon einer nur mit Führer gehbar - Kanufahren auf 2 Seen (nur morgens, nachmittags ist es meist zu windig) - frühmorgens Angeln auf dem gut 2 km entfernten See - Volleyballnetz auf Stoppelrasen - Beil-, Hufeisen- und Beilagscheibenwerfen Tja das war´s. Wehe wenn es regnet!!
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 3-5 Tage im August 2011 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 351 |