- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Zweieinhalb Stunden sind wir jetzt ungefähr von Bangkok aus unterwegs. Ein kleines rotes Hinweisschild mit dem Logo des Thai Bamboo Guesthouses verrät uns, dass wir tatsächlich in diesen Weg einbiegen müssen: ein langer schmaler Weg, geschmückt mit den in Thailand üblichen Flaggen, der Nationalflagge, der gelben Flagge für König Bhumipol und der blauen Flagge für Prinzessin Sirikit. Rechts ein Kartoffelfeld und eine Mangoplantage, links das kleine Häuschen eines Farmers mit einer illustren aus einem Wellbech selbstgebauten Regenrinne, die in einem der riesigen irdenen Wasserkrüge landet. Kühe, Hunde, seltene exotische Vögel mit buntem Gefieder oder langen Schwanzfedern, die natürlich nur dann gedenken vor einem herfliegen, wenn man den Fotoapparat oder die Filmkamera gerade nicht gezückt hält. Das Taxi passiert ein Tor und dann sind wir da: im Thai Bamboo Guesthouse. Bisher kannten wir es nur vom Internetauftritt, aber schon nach wenigen Minuten können wir sagen: Unsere Erwartungen werden bei weitem übertroffen! Die vier neuen Bungalows liegen in einer herrlichen großen Gartenanlage. Aus dem Haupthaus eilen uns gleich die Inhaber und die "Perle des Hauses", das Dienstmädchen Pai, entgegen. Der deutsche Inhaber Rüdiger und seine thailändische Frau Netaya, bringen uns höchstpersönlich in unseren Bungalow. Wir sind sehr überrascht, was die Größe und den Komfort anbelangt. Familienzimmer sind in Thailand eher unüblich. Meistens muss man für relativ viel Geld ein Zustellbett ordern, und kann sich dann kaum noch im Zimmer umdrehen. Hier aber finden wir ungewöhnlich viel Platz vor und ein Doppelbett, in dem man bequem zu dritt schlafen kann. Und ob mit oder ohne Kind: Der Bungalow kostet immer gleich viel! Das Preis-Leistungsverhältnis ist wahrscheinlich kaum zu toppen. Super Leistung für wenig Geld! Und: Die Leistung beginnt schon vor der Ankunft!!! Anzahlung auf ein Konto in Deutschland, netter Briefkontakt via EMail, kurz vor Beginn der Reise werden einem Wegeplan u.a., u.a. die Immigration-Formulare zugeschickt, die man dann daheim in aller Ruhe anstatt im wackeligen Flugzeug ausfüllen kann ...! Ausflugstipps: Die Fahrt in den Nationalpark Kaeng Krachan ist etwas für Naturliebhaber: die Bootsfahrt über den größten Süßwassersee Thailands, die Ausblicke von der Staumauer herunter auf den See, der Besuch des kleinen Klosters auf der Insel, das Angeln... - wir haben den Ausflug und die Stille in dieser großartigen Landschaft jedenfalls sehr genossen! Das absolute Highlight aber war der wunderschöne Schiffstempel und vorher der Besuch des Fischerviertels von Cha Am. Da hätten wir stundenlang bleiben können! Das Strandleben der Thais am Wochenende in Cha Am zu beobachten ist ein Kapitel für sich! Hua Hin bietet ebenfalls viel - kurzum: es lohnt sich! Fazit: Fahren Sie doch einfach hin und überzeugen Sie sich selbst!!!
Selten haben wir einen solch komplett und geschmackvoll eingerichteten großzügigen Bungalow erlebt! Vom Regenschirm über einen MP3-Player, einem Holzgestell, auf das man seine Badehandtücher oder Anderes zum Trocknen aufhängen konnte, bis hin zur Taschenlampe - es gab nichts, was es nicht gab! Die Klimaanlage kühlte schnell herunter, und blies einen erfreulicherweise nicht direkt an, wenn man in den für Kreuzwehgeschädigte außerordentlich guten, hohen Betten lag. Zusätzlich befand sich über den Betten noch ein Deckenventilator, den wir aber dank der guten Klimaanlage so gut wie gar nicht gebraucht haben. Ein gemütlicher Sessel mit einer Stehlampe daneben lud zum Lesen ein, ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen stand im Eingangsbereich des Zimmers. Terra Cotta Fliesen, schöne Holzmöbel und "ästhetische Kleinigkeiten" wie z.B. ein Bambussprössling in einem an der Wand hängenden Reagenzglas inmitten eines ansonsten leeren Holzbilderrahmens begeisterten uns. Im geräumigen Bad war der Duschbereich nur durch eine Bambuswand abgetrennt. Zur Toilette hin war die Dusche sozusagen offen, was zwar den Einstieg erleichterte, dem Spritzwasser andererseits aber natürlich eher freie Bahn ließ. War der Boden nass geworden, stand ein entsprechender Schrubber zur Verfügung. Praktisch waren zwei Hocker zur Kleider- oder Handtuchablage. Selbst ein Fön und Mückenschutzmittel waren vorhanden. Wie gesagt: Luxus pur! Schön war es auch, vor dem Bungalow auf der Terrasse bei einer Tasse Kaffee oder einem Heinecken zu sitzen. Der Bungalow selber war aus Stein gebaut und von außen mit Bambusstangen verkleidet, so dass zwar man den Eindruck hatte, in einer Bambushütte zu sein, jedoch alle Vorteile eines Steinhauses mitnehmen konnte.
Auf der Terrasse des Haupthauses wurden die Mahlzeiten serviert. Schon beim Frühstück wähnte man sich nicht unbedingt in Thailand: Graubrot, Vollkornbrot, Brötchen, Käse(!!!), Wurst, selber gemachte Marmelade. Dazu jeden Morgen eine "Überraschung", mal ein scharfer Thunfischsalat, mal Rührei mit Zwiebeln, mal eine leckere Obstplatte... Für unseren Sohn gab´s wahlweise Milch, Kaba oder Saft, Tee und Kaffee wurden unbegrenzt eingeschenkt. Spätestens beim Frühstück wurde besprochen, was es abends zu essen geben soll. Netayas Kochkünste verdienen mindestens drei Sterne! (In jedem Fall Halbpension buchen!) Dabei waren wir nicht gerade "einfache Esser": der Mann allergisch gegen Glutamat, das Kind mag am liebsten täglich Spaghetti - nur ich, die Frau, esse so gut wie alles. Thailändische Küche, europäische Küche - ganz gleich, was es gab: es war durchweg sehr lecker und es wurde immer nach Wunsch gekocht! Damit wir aber auch etwas Neues kennen lernten, gab es täglich mindestens ein Gericht, das wir vorher nicht kannten. (Netaya hat zum Glück ein starkes Durchsetzungsvermögen!) Ausschließlich frische Zutaten, morgens (gemeinsam) auf dem Markt gekauft, wurden verwertet, und es war hochinteressant, beim Kochen zuzuschauen! Pai half beim Schnibbeln, räumte den Tisch ab, spülte - so ordentlich, dass der Wirtschaftskontrolldienst zu jeder Zeit zum Urteil "Mustergültiger Betrieb" gekommen wäre! Nur eine Kleinigkeit am Rande, die aber beispielhaft für die Sauberkeit und Hygiene der Küche bzw. der gesamten Anlage ist: Sogar die Eiswürfel für die Getränke werden selber hergestellt!!!! An der Bar bekommt man alles, was das Herz begehrt für einen vernünftigen Preis. Mag man lieber auf dem Zimmer bleiben, ist auch dort dafür gesorgt, dass keine Wünsche offen bleiben. Die Zimmerbar wird täglich aufgefüllt, kleine preislich günstige Knabbereien stehen bereit. Kaffee, Tee und Wasser (ein Wasserkocher steht in jedem Bungalow) gibt´s darüber hinaus gratis. Die Atmosphäre während der Mahlzeiten war stets locker und gelöst. Oft saß wenigstens einer der Inhaber mit am Tisch. Mag sein, dass es mit daran lag, dass wir zu diesem Zeitpunkt (low season) die einzigen Gäste waren, aber in jedem Fall haben wir es genossen, nicht immer nur für uns zu sein sondern solch interessante Gesprächspartner zu haben. Wir unterhielten uns mal auf deutsch, mal auf englisch. Habt ihr schon mal versucht, deutsche Anekdoten oder Witze auf englisch zu erzählen? Gar nicht so einfach! Wir haben jedenfalls oft und herzlich gelacht!
Der Service ist schlicht und ergreifend spitze! Wo soll man mit den Lobeshymnen beginnen? Na, am besten bei den Inhabern selber: Rüdiger ist ein eher ruhiger, umgänglicher junger Mann, der mit wachem Verstand, Mut, einer großen Portion Idealismus und Liebe zum (gestalterischen) Detail seinen Traum von einem eigenen Domizil im fernen Land verwirklicht hat. Ihm zur Seite steht Netaya, seine Frau, die ein sehr gutes Englisch spricht, voller Lebensfreude und Herzenswärme und zugleich voller Klarheit und Verhandlungsgeschick (das braucht man im Umgang mit thailändischen Arbeitern!!!) die Anlage und all das, was auf ihr geschieht, managt. Beide sind offen für die Wünsche der Gäste, geben wertvolle Tipps und versuchen alles Erdenkliche, um einem den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Trotzdem schaffen sie es, ihre Privatsphäre zu wahren, was bei dem Engagement, das sie Gästen gegenüber zeigen, sicher nicht immer ganz einfach ist. Leider waren wir nur eine Woche da, so dass wir gar nicht von allen Angeboten Gebrauch machen konnten, die möglich gewesen wären (Massage, Mitkochen etc.). Wir waren die ersten Gäste in der noch relativ neuen Anlage, die mit Kind angereist waren. Eine Woche Aufenthalt ohne andere Kinder / ohne gleichaltrige Spielgefährten - das ist nicht immer einfach. Da war es schön, dass sich die Besitzer auch bewusst Zeit für unseren Sohn nahmen - die Yatzeerunden am Abend bleiben unvergessen! Und zur Not gab´s (für die Regenstunden) auch noch die umfangreiche wirklich gut sortierte DVD-Sammlung des Hauses, in der sich sogar Filme befanden, die für Kinder geeignet waren. Die Zimmerreinigung war unübertroffen! Pai, das hilfsbereite Hausmädchen, hat ihr Zimmer im Haupthaus und ist quasi rund um die Uhr erreichbar. Sie war es, die tagtäglich den Bungalow piccobello aufräumte, tipp topp sauber putzte und auf dem Bett, in der Seifenschale, auf der Duschtrennwand - jeden Tag woanders - blühende Zweige und duftende Blüten hinterließ. Ein liebevoller, persönlicher Service, der uns da zuteil wurde! Auch Pai spricht mittlerweile ein wenig Englisch. Und sie bedient einen tagsüber - sollte man etwas zu trinken wollen - stets gerne und mit einem breiten Lächeln. Zum Punkt "Umgang mit Beschwerden" ist zu sagen, dass es eigentlich keine Beschwerden in diesem Sinne gab, nur gemeinsam gemeisterte Situationen. Dass in einer Gegend, die so weit entfernt von der nächsten größeren Stadt liegt, mal der Strom oder die Wasserpumpe ausfallen kann, damit muss man rechnen. Ein Anruf bei der entsprechenden Strom-Gesellschaft, ein fachmännischer Handgriff des Inhabers an der Wasserleitung, und zur Not auch mal eine gemeinsame Reparatur-Aktion - etwas Geduld und Spucke ... - und schon läuft es wieder!
Wer lautes Nachtleben liebt oder Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten direkt vor der Haustür sucht, ist hier fehl am Platz. Wie bereits angedeutet: das Thai Bamboo Guesthouse liegt eher abgeschieden und ruhig. Wenn nicht gerade eine thailändische Hochzeit in der Nachbarschaft stattfindet und die Thailänder sich im Karaoke-Gesang üben (der übrigens im Bungalow selber dank seiner wirklich "deutschen", sprich: massiven guten Bauweise zum Glück so gut wie gar nicht nicht zu hören war!) hört man nur das Zirpen der Grillen, die typischen Geräusche der Geckos, Vogelstimmen und Hundebellen. Sitzt man an der Bar, liegt auf der Liege am Swimmingpool oder kommt man zum Frühstück oder Abendessen auf die Terrasse des Haupthauses, empfängt einen meist wunderbar ruhige, meditative Musik. Gefällt einem die Musik so sehr, dass man sie gerne daheim auch hören würde, bietet der Besitzer einem übrigens den Service an, die CDs zu brennen. Das Thai Bamboo Guesthouse ist wirklich eine Oase der Ruhe und als Ausgleich absolut empfehlenswert, wenn man - so wie wir - bereits ein paar Tage die faszinierende, aber laute Großstadt Bangkok genossen hat oder diese noch vor sich hat. Banken, größere Läden, Internet-Cafés, einen täglich stattfindenden Markt sowie einen einmal wöchentlich stattfindenden sehenswerten Nachtmarkt und natürlich thailändisches Strandleben gibt es erst wieder in Cha Am. Rüdiger und sein apricot-cremefarbiger VW-Bus, Pais Motorrad oder irgendwelche "hauseigenen" Taxifahrer bringen einen gerne dahin, wo man hin möchte, und nach Cha Am ist es nicht weit. In einem kleinen Dorfladen, ca. 5 Minuten zu Fuß vom Thai Bamboo Guesthouse entfernt, kann man überdies diverse Kleinigkeiten kaufen, so z.B. auch Süßigkeiten oder (Nestle!-) Eis , was ganz praktisch ist, wenn man mit Kindern unterwegs ist. Die Besitzerin spricht zwar nur Thai, aber sollte man der thailändischen Sprache nicht mächtig sein, genügt es auch, sich mit Händen und Füßen verständlich zu machen. Da in dieser Gegend bzw. in diesem Dorf wohl eher selten Touristen anzutreffen sind, wird man neugierig begutachtet. Schnell hat es sich herumgesprochen, dass da mal wieder Gäste im Thai Bamboo Guesthouse anzutreffen sind. Auf dem Weg zum Laden und zurück kann man thailändisches Dorfleben in Reinstform studieren: Man sieht Kampfhähne in großen runden Körben, ältere Frauen mit ausgefransten Strohhüten, die die knochigen Kühe zum Weiden führen, Jungen, die voller Eifer versuchen, einen kleinen Bambusball über ein Netz zu spielen (und es genießen, endlich mal Zuschauer zu haben), junge Mädchen, die zu dritt auf einem Moped an einem vorbei fahren und und und ... Einfach herrlich! Wer Landleben erleben, seine Ruhe haben, zugleich aber den Luxus einer tollen Unterkunft nicht missen will, ist im Thai Bamboo Guesthouse genau richtig!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Anlage verfügt über einen schönen Swimmingpool. der nicht allzu groß, aber völlig ausreichend ist. Liegen und Liegenauflagen stehen bereit, neben dem Pool sind weitere sanitäre Anlagen, so dass man nicht jedes Mal zum Bungalow zurück laufen muss, wenn man sich umziehen, die Hände waschen oder die Toilette benutzen will. Ein Internetzugang ist zwar vorhanden, es gab aber Probleme bei der Nutzung, so dass wir gebeten wurden, das Internetcafé in Cha Am zu besuchen. Rüdiger - als Computerfreak - plant, in Kürze diesen Problemen zu Leibe zu rücken, sprich einen leistungsfähigeren PC den Gästen zur Verfügung zu stellen. Live-Entertainment wird mit etwas Glück zu später Abendstunde geboten, wenn der Hausherr zur Fanfare greift ( (die sich im übrigen wohl auch schon als probates Mittel gegen streunende Tiere der Nachbarn erwiesen hat...) Eine schöne Bücherei in einem Extra-Raum bietet für all die, die Zeit und Muße zum Lesen mitbringen, eine Vielzahl guter, anspruchsvoller deutscher Bücher. Von Geoheften über Thailand-Bücher, Krimis, esoterische Literatur, Romane, Humoriges, Bestseller oder Raritäten - wer da nichts Passendes findet, ist selber schuld.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 3 Wochen im August 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Antje |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 4 |