- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel ist in einem elfstöckigen Neubau untergebracht, der von außen durch eine eher unscheinbare orange-ocker-farbene Fassade imponiert. Besonders ist, daß es keine repräsentative Lobby gibt sondern der Eingang eher familiär gestaltet ist. Von der Straße her betritt man das Haus durch eine Glastür und befindet sich in einem engen kleinen Eingang, in dem sich rechts die Rezeption befindet, auch diese eng mit zwei Desks hintereinander. Links liegen zwei Aufzüge in die Etagen, die als Außenaufzüge gestaltet sind, so daß man auf die Potsdamer Straße blicken kann, wenn man sie benutzt. Hinter den Aufzügen liegt noch ein kleiner Bereich mit Sesseln und Sofas, aber sehr klein. Die Flure auf den Etagen waren großzügig gestaltet, mit einem grauen Teppichboden ausgelegt, grauen Wänden mit großformatigen Photographien und teils mit Sitzgelegenheiten und Glasskulpturen versehen. Es gibt drei Kellergeschosse, von denen zwei mit dem Lift erreichbar sind. Im untersten Kellergeschoß befindet sich eine Garage. Das Publikum war international und gehoben. Insgesamt ein luxeriöses aber doch zurückhaltend vornehmes Hotel mit vielen Annehmlichkeiten.
Mein Zimmer lag im siebten Stock. Es war geräumig, im Eingangsbereich mit einem hellen Holzboden versehen. Dort befand sich auch eine kleine Einbauküche mit heller Holzverkleidung, zwei Ceran-Kochfeldern, einer Spüle und einer befüllten Minibar. In den leichtgängigen kleinen Schubladen fand sich Besteck, im Wandhängeschrank Geschirr. Es war dadurch ein kleines Studio. Es stand ein Wasserkocher mit Tee und Kaffee bereit. Daneben lag ein begehbarer Kleiderschrank, leider ohne Beleuchtung. Das eigentliche Zimmer war mit einem hellen Teppichboden ausgelegt, modern und wohnlich in Grau-Weiß-Hellholztönen gehalten. Es gab einen grauen Veloursessel und einen hell hölzernen Schreibtisch mit Schreibauflage, Stahlleuchte – deren Licht sich nur schwer regulieren ließ – und Seitenablagen mit kleinen Regalen, auf denen auch einige Bücher drapiert waren. Ein I-pad gab Informationen, störte mich aber eher. Auf dem Schreibtisch lag die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, passend zu mir als Menschenrechtsanwalt. Das breite Bett war sehr bequem, ich habe darin sehr gut geschlafen. Die Fensterfront bestand aus zwei großen Fenstern, die sich allerdings nicht öffnen, nur kippen, ließen. Dies war ein Mangel. Es gab auch keine Jalousien oder Läden, nur Verdunkelungsvorhänge. Man blickte auf die Potsdamer Straße, das Sony-Center am Potsdamer Platz, den DB-Tower, rechts hinten auf ein Stück des Potsdamer Platzes und auf die kanadische Botschaft und entfernt auf den Ostberliner Fernsehturm. Links sah man die Philharmonie. Das Bad war sehr geräumig. Man betrat es durch eine doppelflügelige Schiebetür mit Milchglaselementen. Grüne Marmorfliesen zierten den Boden und weiße Kacheln die Wände. Ein breiter Waschtisch aus grünem Marmor bot viel Ablagefläche. Es gab eine Badewanne mit einer Handbrause. Im Bad hingen Bademäntel mit Slippers bereit. Es gab keine zusätzlichen Pflegeprodukte im Bad.
Ein Highlight ist sicherlich die Gastronomie. Auf der ersten Etage gibt es die Bar QIU, die auf eher kleiner Fläche eine vorzügliche Küche serviert. Es wurden Tapas angeboten mit verschiedenen Weinen. Wir haben etwa Hamachi, Cevice, Rinderbäckchen, Duroc-Schwein mit Erbsen, à point gegrillten Lachs, pochiertes Ei und Crevetten gegessen. Außerdem einen QIU-Hugo mit Champagner getrunken. Der Service war vorzüglich und sehr persönlich, wobei mein Begleiter Fachmann war und mit dem Service-Chef gefachsimpelt hat. Auf der fünften Etage befindet sich das legendäre Zwei-Sterne-Restaurant Facil. Es verspricht mehr als es hält. Ich habe dort abends ein Acht-Gang-Menü gegessen, das alles in Allem wenig Genialität aufwies. Es war gut gekocht und es wurden edle Zutaten verwendet aber es fehlte mir die besondere Note bei der künstlerischen Umsetzung. Isländischer Heilbutt mit einer Gillardeau-Auster, Kohlrabi mit Kräutersaitling, Imperial Kaviar mit Jakobsmuschel, Faroer-Langustino, Leipziger Allerlei mit Flußkrebsen und gefüllten Morcheln, Huhn, Entrecôte und Räucheraal, Basilikum und Macadamianuß. Insbesondere der Kohlrabi, das Leipziger Allerlei und das Huhn waren langweilig. Der sog. Hauptgang, sprich das Entrecôte, war ein Ausfall und bestand fast nur aus Fett. Für mich ungenießbar. Der Gang wurde mir nach geäußerter Kritik nicht berechnet. Die Weine waren gut, der Sommellier schien mir allerdings nicht unbedingt ausgereift in seinen Empfehlungen. Ich geriet leicht in Streit mit ihm ob zu Kaviar Champagner paßt. Ein No-Go war auch, daß es kein Classic-Wasser gab. Da ich Wasser ohne Gas und Mittelmaß-Wasser nicht mag, hatte ich den ganzen Abend über kein Wasser neben dem Wein zu trinken. Insgesamt mußte ich tatsächlich nachdenken ob dieses Restaurant überhaupt einen Stern verdient. Im Ergebnis würde ich im Rückblick auf meine früher besuchten 90 verschiedenen Sternerestaurants, nicht zuletzt aufgrund der edlen Zutaten gerade so einen Stern geben, mehr aber definitiv nicht! Morgens wurde in den Räumen des Facil ein Frühstücksbuffet angeboten, das ich wahrgenommen habe. Es war schön, mit einigen Besonderheiten, allerdings nicht übergroß, ich habe schon größere Frühstücksbuffets gesehen. Es gab z.B. graved Lachs, gelbe Beete, verschiedenen aufgeschnittenen Schinken und verschiedene Käse, die teils schon länger offen zu liegen schienen. Weiter Krabbensalat, Fischsalat, Burrata, Kichererbsensalat, Semoule. Die Auswahl an süßen Sachen und Obst war eher begrenzt. Es gab frische Fruchtsäfte, Orangensaft auch frisch gepresst. Tee und Kaffee wurden auf Bestellung serviert, ebenso wie Eierspeisen. Ich habe Spiegeleier gegessen, die gut waren und sehr schnell serviert wurden. Der Service war korrekt, wenn auch nicht überschwenglich freundlich.
Der Service war gut. Ich wurde freundlich empfangen und es wurde mir alles erklärt. Es wurde eine Kreditkarte „zur Sicherheit“ verlangt, aber kein Deposit abgebucht. Der Check-out war auch fix, freundlich und unproblematisch.
Das Hotel liegt sehr zentral an der Potsdamer Straße in Sichtweite des Potsdamer Platzes. Nächste U-, S- und Fernbahnstation ist dementsprechend Potsdamer Platz in ca. fünf Minuten Fußmarsch-Entfernung. Von dort bestehen Verbindungen in die ganze Stadt sowie ins Umland. Rund um das Hotel gab es zahlreiche Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Auf der obersten elften Etage gab es einen schönen Wellnessbereich. Man betrat ihn zunächst über eine großzügige Rezeption, an der eine Dame saß, mich begrüßte und mich zum Wellnessbereich führte. Vor dem Wellnessbereich lagen noch Umkleiden sowie ein Fitnessbereich mit zwei Räumen und Fenstern sowie zahlreichen Ausdauergeräten. An Kraftgeräten war er, außer einer großen Hantelsammlung, spärlich ausgestattet. Durch eine Glastür, die sich mit der Zimmerkarte öffnen ließ, gelangte man in den Saunabereich. Dieser war modern und hell gestaltet, sehr ansprechend. Rundum verliefen Fenster, die mit Jalousien und Spaghetti-Vorhängen versehen waren. Handtücher gab es im Eingangsbereich der Sauna. Im Inneren hatte es ein 40-50 Grad Bio-Sanarium, eine heiße 90-Grad-Finnsauna, ein Dampfbad und eine weitere Sauna, die ich nicht beurteilen kann, da sie nur für Frauen freigegeben war. Dies ist ungeheuerlich! Eine Diskriminierung von Männern und nicht binären Personen! Schließlich haben wir alle denselben Preis für die Sauna bezahlt. Ein absolutes No-Go und ein Sexismus! Das geräumige Sanarium war schön, mit leiser Entspannungsmusik, rosafarbenem gedämpftem Licht und einer breiten Glasfront zum Flur hin. Die Bänke wiesen leichte Abnutzungen auf. Es fehlten mir Sanduhren. Die heiße 90-Grad-Sauna war noch größer als das Sanarium aber sehr heiß. Vor allem der Boden und die Bänke waren so heiß, daß man sich verbrennen konnte. Ich legte zwei Handtücher unter. Die Bänke und Wände wiesen bereits einige Abnutzungsspuren und Wasserflecken auf. Das Dampfbad war im Vergleich recht klein und eng. Mit vier Personen war es voll. Es war dunkel und wohltuend. Im Umlaufgang an den Fenstern entlang gab es auch einen Liegebereich sowie einen Chill-Bereich mit Rundsesseln und -sofas. Weiter gab es ein schönes Kneippbecken. Mir fehlte ein richtiger Auskühlbereich. Die Duschanlage war toll gestaltet mit unterschiedlichen Duschen, einer dreigängigen Regendusche, einem Kaltwasserschlauch und einer Handbrause. Einen Whirlpool oder Kalttauchbecken gab es nicht. Es fehlte mir ein Schwimmbad in diesem Fünf-Sterne-Hotel.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im August 2025 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 694 |