The Ritz-Carlton, Berlin

Das Ritz Carlton ist aufgrund seiner Größe aus unserer Sicht vor allem damit beschäftigt, sich selbst zu organisieren. Passen die Wünsche des Gastes in die Organisation, läuft alles wie geschmiert. Ist das nicht der Fall, können zwei Sonnen noch zuviel sein. Das Hotel ist in Deutschland, da erspare ich mir allgemeine Tips (auf einem Deutschen Server). Das Hotel ist perfekt für jeden, der in der Umgebung die Einkaufsmöglichkeiten abgrasen will. In jedem anderen Fall will ich ehrlich sein: Ich werde beim nächsten Mal wohl wieder das andere Hotel nehmen, das einem zu Berlin sofort einfällt. Aber das ist meine persönliche Meinung. An der von mir ausgesprochenen Empfehlung, daß man es auch hier gern versuchen kann, ändert das nichts.

Das das Zimmer vollgestopft ist (im POSITIVSTEN Sinne) mit allen Vorzügen der elektronischen Unterhaltungsindustrie ist aber selbstverständlich. Fernsehen aus der ganzen Welt ist obligatorisch (mehr hatte ich noch nie :-)). Wir waren einmal in einem HartzIV"-Zimmer, also der preislichen Einstiegskategorie. Beim zweiten Mal hatten wir eine Bellevue-Suite. Da gibt es GAR NIX zu meckern und es ist alles perfekt. Schön eingerichtet, klassische Möblierung, ein Bett in dem man gut schlafen kann. Handtücher etc. alles mehr als benötigt. Man fragt sich, wo der halbe Punktabzug herkommt? Antwort: Lustigerweise war es die aus 4 Räumen bestehende Bellevue-Suite, die mir fast etwas ZU VOLL vorkam. Aber ich geb zu, daß ich ein Meckerpott bin und deswegen ist das auch kein halber Punkt, auf den der geneigte Leser dieser Zeilen zu viel geben sollte.

Zum Frühstück habe ich mich schon geäußert. Das will ich nicht nochmal tun.

Diese Note ist individuell - natürlich - aber Sie ist auch das Ergebnis mehrerer Besuche dort. Beim ersten Mal haben wir den Fehler gemacht zu präzise der Zeit im Hotel abzusteigen, zu der das auch Robbie Williams gemacht hat. Da war an Service nicht zu denken (es sei denn vielleicht, man war Robbie Williams). Ansonsten war es schon faszinierend Abends in der Hotellobby sowieso keinen Platz zu bekommen, aber auch noch etwa wenigstens vierzig Servicekräfte zu sehen, die mit nichts beschäftigt waren, was mit Service zu tun hat, dafür aber mit allem anderen. Beim zweiten Besuch (August 2008) haben wir uns erdreistet, lediglich 30 Minuten vor Ende der Frühstückszeit zu erscheinen. Die Aufräumarbeiten waren bereits im vollen Gange, so daß wir unter allen leeren Tischen denjenigen am äußersten Ende Richtung Eingang und weit weg von allem zugewiesen bekamen. Es stellte sich dann auch gleich heraus warum: Die Tische mußten abgeräumt, neu eindeckt werden. Gesaugt wurde auch, da stört man als Gast natürlich nur. Wie schon oben erwähnt: Eine Stunde früher hätten wir als Frühstücksgast bestimmt perfekt in die Frühstücksorganisation "gepaßt". Aber so? Individualität und Vorrang für den Gast sind hier vergeblich gesucht. Eine Ausnahme will ich aber uneingeschränkt machen: Der sogenannte Wagenmeister (also der arme Kerl der Sommers wie Winters draußen vor der Tür Koffer verlädt, entlädt und die Gäste begrüßt und verabschiedet - übrigens der nach meiner Wahrnehmung einzige Farbige im Hotel (komisch oder?) - ist ein supernetter Mensch und reißt sich ein Bein aus, damit man sich willkommen fühlt. Man möchte fast denken: DER ist das Geld wert.

Diese Bestnote muß man genauer unter die Lupe nehmen. Das Hotel hat sicher DEN ersten Platz am historischen Potsdamer Platz. Nur ist von dessen Historie nix mehr übrig :-). Es ist also die erste Adresse für diejenigen, die mit Sony-Center, Einkaufsmöglichkeiten und typischen urbanen Vergnügungen Ihre Hauptpriorität setzen. Wer wirklich historisch untergebracht werden will, der muß wohl einige hundert Meter weiter an den Pariser Platz gehen, wo ein ebenfalls Luxusbunker steht, für den ich hier aber keine Werbung machen werde, weil es sich ja um eine Bewertung des Ritz handelt.

Beliebte Aktivitäten

• Kultur & Erlebnis
• Ausgehen & Nightlife

Da wir nur eine Nacht im Hotel waren, haben wir derlei Angebote nicht genutzt.