- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Was bedeuten steigende (auch Hotel-)Preise bei unveränderten Vorgaben und internen Obergrenzen für dienstliche Reisen? Richtig, die Hotels, aus denen man wählen kann, werden schlechter :-(. Seit die von mir geschätzte Motel-One-Kette regelmäßig oberhalb des Budgets liegt, das mein Arbeitgeber vorsieht, muss ich mich in Berlin leider nach preiswerteren Alternativen umsehen. Eine davon schien das Titanic Comfort in Berlin-Mitte zu sein. Alles in allem eine (halbwegs) solide Business-Hotel-Lösung mit ein paar unschönen Schwächen und ein paar überraschenden Stärken. Im Einzelnen: Die erste unangenehme Überraschung erlebte ich beim Check-in. Während ich - was ja durchaus nicht unüblich ist - zum sofortigen Bezahlen gebeten wurde, weigerte sich der Rezeptionist, mir auch sofort eine Rechnung auszustellen. Die bekäme ich dann beim Check-out. Geht meines Erachtens gar nicht - entweder (sofort zahlen UND Rechnung) oder (beides erst beim Check-out). Nur am Rande sei erwähnt, dass die in jüngster Zeit zu beobachtende Unsitte, wonach die Rechnungseinzelbeträge nichts mit den Einzelbeträgen der vorherigen Reservierung (über ein Buchungsportal, nicht direkt) zu tun haben, auch beim Titanic Comfort zu beobachten ist. Nicht falsch verstehen, der Gesamtbetrag stimmt schon, aber die Aufschlüsselung auf Zimmer- und Frühstückspreis nicht. Ist für all jene interesssant, bei denen unternehmensinterne Obergrenzen z.B. nur für den Zimmerpreis gelten (wobei hier der Zimmerpreis unter dem der Reservierung lag, ich hatte es aber auch schon andersherum). Die nächste unschöne Überraschung dann im Zimmer - das war VERDAMMT klein. Offizell sollen es 13 Quadratmeter sein und damit nur zwei bis drei Quadratmeter weniger als die üblichen Motel-One-Zimmer, aber das macht offenbar viel aus. Jedenfalls fühlte ich mich sehr eingeegt - man hat wirklich Mühe, eine Stelle zum Aus- und Umziehen zu finden. An so etwas wie Sport ist gar nicht zu denken. Natürlich ist bei 13 Quadratmeter auch der Stauraum recht begrenzt, hier haben andere Businesshotels bessere (und v.a. wertigere) Lösungen gefunden - vieles im Titanic Comfort (die Verkleidungen, Zwischenwände, der Seifenspender etc.) wirkt irgendwie... naja ... billig. Das Hotel ist zudem übrigens auch recht Gang-hellhörig. Das, was draußen auf dem Flur passiert, hört man im Zimmer sehr gut (und umgekehrt leider auch!). Die letzte unschöne Überraschung folgte dann im Badezimmer - der Wasserdruck und damit der Duschstrahl waren relativ schwach - etwas, was ich insbesondere beim Kaltduschen kein bisschen mag. Kein Pluspunkt des Hotels ist übrigens auch die Lage. Ja, die Haltestelle Spittelmarkt ist nur zwei, drei Fußminuten entfernt, die Haltestelle Museumsinsel ca. 15 min. Aber in unmittelbarer Hotelumgebung findet man kaum etwas zur Eigenversorgung (weshalb mir übrigens auch das Motel One Spittelmarkt immer das unliebste der Berliner MO-Vertreter war) - einen Netto, einen Biomarkt, einen Pizza-Bestelldienst ("World of Pizza"), den ich in Erwägung gezogen hätte, wenn ich nicht durch das Schaufenster gesehen hätte, wie die mit der Pizzazubereitung befasste Frau sich die Nase mit der Hand abgewischt hat, eine eher schlechte Kettenbäckerei -, aber mehr ist da nicht, wenn man nicht 15 min laufen will. Wie oben angedeutet, gibt es aber auch ein paar hervorzuhebende Lichtblicke. Da ist zum einen das Bad, das über eine Art Milchglasscheibe vom Hauptzimmer getrennt ist und somit über so etwas wie Tageslicht verfügt - nicht schlecht, danach muss man bei Hotels dieser Liga quasi mit der Lupe suchen. Gleiches gilt für das Fenster des ZImmers, das sich tatsächlich richtig und weit öffnen lässt - und in meinem Fall zum Innenhof (= nächtliche Ruhe) lag, wenngleich man sich damit immer im Sichtbereich der gegenüberliegenden Bürofenster befindet. Das Bett ist ebenfalls klasse - darin habe ich wunderbar gelegen, nicht zu hart, nicht zu weich. Schließlich hat mich das überraschend vielfältige Frühstück überrascht - Rührei mit Sucuk (türkische Knoblauchrindswurst), guter Porridge, Pancakes, ein paar andere warem Items, dazu all die üblichen Frühstücksbestandteile - das lag schon deutlich über dem Schnitt. Bezahlt habe ich um die 75 Euro pro Nacht, das war in Ordnung. Nachdem ich anfänglich arg frustriert war, hatte ich drei Nächte später irgendwie meinen Frieden mit dem Titanic Comfort gemacht. Wer mit den o.g. Schwächen leben kann, ist hier vermutlich gar nicht sooo schlecht bedient. Und vielleicht gibt es in meinem nächsten ZImmer auch ordentlichen Wasserdruck.
Beliebte Aktivitäten
- Geschäftsreise
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im Oktober 2022 |
Reisegrund: | Arbeit |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Peter |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 94 |
Liebe Gast Peter, Vielen Dank für Ihr Feedback. Es tut uns leid zu hören, dass Sie mit Ihrem Aufenthalt nicht zufrieden waren und dass Sie mehrere konkrete Beispiele für schlechte Qualität gefunden haben. Es freut uns jedoch zu hören, dass Sie das Bett bequem und das Frühstück gut fanden. Wir bemühen uns, unseren Gästen das bestmögliche Erlebnis zu bieten und es tut uns leid, dass wir Ihre Erwartungen in diesem Fall nicht erfüllt haben. Wir hoffen, dass Sie uns eine weitere Chance geben werden, wenn Sie sich entscheiden, in Zukunft wieder bei uns zu übernachten. Vielen Dank, dass Sie sich für unser Hotel entschieden haben. Mit freundlichen Grüße, Crm Management