Das Hotel Le Tropical ist ein recht kleines und familiäres Urlaubshotel an der Ostküste von Mauritius. Die ca. 60 Zimmer sind in kleinen, bungalowähnlichen Häuschen direkt am Strand untergebracht. Die Anlage macht einen sehr sauberen und gepflegten Eindruck, wenngleich die "Glanzzeit" des Hotels wohl schon einige Jahre zurück liegt - aber für eine 3-Sterne-Anlage absolut in Ordnung. Das Hotel bietet einen all inclusive-Service an, deswegen halten sich die Nebenkosten in Grenzen. Neben den Mahlzeiten sind auch die meisten Getränke (einschließlich Minibar) inclusive. Die meisten Gäste sind Engländer (50%), Deutsche (40%) und Franzosen (10%). Das Hotel wird neben Hochzeitsreisenden auch gern von älteren Pärchen besucht, für Singles ist das Hotel nicht unbedingt zu empfehlen. Insgesamt ein sehr gemischtes Publikum. Da Angebote für Kinder gänzlich fehlen, findet man dort keine Familien mit Kindern. Eine ideale Anlage wenn man Ruhe sucht - zumal es auch keine lästigen Animateure gibt, die einen den ganzen Tag auf die Nerven gehen. Wer sich traut, sollte auf jeden Fall ein Auto mieten. Der Linksverkehr und die eigenwillige Fahrweise der Einheimischen sind zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber nach ein paar Kilometern kommt man gut klar. Es ist Quatsch davon abzuraten, ein Auto zu mieten. Wir waren vier Tage unterwegs und haben die ganze Insel auf eigene Faust erkundet. Man sieht Orte, wo ein Reisebus nie hinkommen würde (z.B. Le Souffleur an der Südküste oder die Rochester Falls bei Souillac). Wer keine Lust auf Trubel hat sollte sich dann auch neben den typischen Touri-Pflichtzielen wie den Pamplemousses Botanical Garden, Chamarel Falls, Farbige Erde und Black River Gorges National Park auch mal Ziele raussuchen wie den Le Val Nature Park, die Domaine Ylang Ylang oder das Tal der 23 Farben (nördlich von Chemin Grenier an der Südküste). Alles was man benötigt ist eine gute Reisekarte, da die Beschilderung zu wünschen übrig läßt und einen ordentlichen Reiseführer (Tip: den Dumont Richtig Reisen Mauritius kaufen - etwas teurer aber umfangreich, der Reiseatlas ist aber im Marco Polo am besten). Wer sich dennoch nicht traut selbst zu fahren, nimmt am besten ein Taxi und sagt was er sehen möchte; kostet pro Tag etwa 50 Euro. Genausoviel wie ein Mietwagen aber mit deutlich weniger Spaß!!! Wer in den Wintermonaten nach Mauritius reist (Achtung: unser Sommer!) muß besonders an der Ostküste mit kühlem Wind rechnen, der die Urlaubsfreuden erheblich beeinträchtigen kann. Unter Umständen wird dann Mauritius kein Badeurlaub! Aber es gibt ja auch viel zu sehen...
Die Zimmer sind relativ einfach und landestypisch eingerichtet. Alle haben eine gut wirksame und individuell regelbare Klimaanlage mit Fernbedienung, TV (keine deutschen Programme), Balkon oder Terasse, Minibar, Telefon (sehr teuer) und Safe. Die Betten sind groß, aber für meinen Geschmack zu weich. Das schlichte Bad ist der nicht so rühmliche Teil des Zimmers. Das Bad hinterläßt einen etwas abgewohnten Gesamteindruck. Es wird zwar ordentlich sauber gemacht, die schwarzen Fugen zwischen den Fließen sind aber dennoch nicht zu übersehen. Eine Ameisenstraße (eine ganz, ganz kleine Art Ameise) führte unglücklicherweise direkt über unseren Waschtisch. In den Abendstunden kamen dann noch die "großen Brüder" hinzu, etwa in Gestalt unserer Waldameisen, derer wir uns nur durch tottreten erwehren konnten. Die Toilettenbrille war wacklig und angebrochen, eine Klobürste gab es nicht. Wer im Zimmer eigene elektrische Geräte betreiben möchte, tut gut daran, einen Reisestecker mitzubringen (Englische Steckdosen!), die Netzspannung beträgt 220 V. Die Lage der Zimmer - gut, mit Meerblick, drei Schritte und man ist am "Strand" und auf der Liegewiese. Obwohl wir ein Zimmer recht nah am Restaurant hatten gab es trotz lauter Abendunterhaltung kaum Lärmbelästigung.
Im Hotel gibt es das Restaurant Le Cocotier und die Bar Canne a Sucre. Die Speisen sind gut und schmackhaft. Es gibt viel Hühnchen und Fisch, gelegentlich Lamm oder Rindfleisch. Mittags (12.30 Uhr - 14:30 Uhr) ist immer Menüwahl mit Salat- und Nachspeisenbuffet. Abends (19.30 Uhr - 21.30 Uhr) ist Menüwahl und Buffet im Wechsel, Montags Galadinner. Gelegentlich werden verschiedene Themenbuffets (Kreolisch, Italienisch, Grillbuffet) angeboten. Die Buffets wiederholen sich wöchentlich, die Menüs etwa zweiwöchentlich. Die Portionen bei der Menüwahl sind recht übersichtlich, aber schmackhaft. Hier merkt man stark den Einfluß der französischen Küche. Das Frühstück ist vielleicht etwas eintönig, aber was will man da auch schon variieren? Man kann sich jedenfalls Eier in allen nur erdenklichen Zubereitungsarten bereiten lassen. Der Service bei den Mahlzeiten ist sehr gut. An bestimmten Tagen ist Hummerfestival, gegen Aufpreis. Leider muß man sich besonders beim Frühstück und Mittags, bedingt durch die offene Gestaltung des Restaurants, die Gesellschaft überaus dreister Spatzen gefallen lassen. Das Personal ist zwar bemüht, die Plagegeister zu verjagen und von den Speisen, Tischen und Stühlen fernzuhalten, aber auch sie sind machtlos gegen unvernünftige "Tierfreunde", die die Vögel unbedingt füttern müssen. Wir haben uns manchmal die Shirts mit an der Lehne haftender Vogelsch... versaut. Alles in allem aber liegt das Niveau der Küche über dem 3-Sterne-Standard . Es ist für jeden was dabei und man wird satt. Die Getränke sind ja sowieso im AI-Paket eingeschlossen.
Wenn irgendwo das Wort Service gelebt wird, dann dort!!! Das Personal ist ausnahmslos freundlich und zuvorkommend, jeder Wunsch wird förmlich von den Lippen abgelesen. Der Chef der Rezeption, Vinnay, ist immer für ein Späßchen zu haben. Er ist aber leider der einzige, der einigermaßen deutsch spricht, ansonsten kommt man mit Englisch aber gut durch. Beschwerden hatten wir nicht! Ehe man einen Defekt (z.B. Glühbirne) überhaupt an der Rezeption melden konnte, war sie schon vom Zimmerservice gewechselt worden. Der Zimerservice war super. Wäschereiservice wird angeboten, sogar sehr preiswert - haben wir aber nicht in Anspruch genommen. Einen Arzt kann man an der Rezeption anfordern, was wir aber - Gott sei Dank - auch nicht mußten. Kinderbetreuung gibt es nicht. Leider gibt es auch kein Internet-Terminal; als Deutscher hat man dort ein Problem mit der Nachrichtenversorgung, die Zeitung ist immer 4 Tage alt und deutsche TV Kanäle gibt es nicht. Der Service im Restaurant ist flott, manchmal zu flott. Nur abends an der Bar, wenn recht viel Betrieb ist, wartet man manchmal länger auf die Getränke. Trinkgelder werden während des Aufenthaltes nicht angenommen, man steckt sie beim Check-out in eine Box an der Rezeption. Die Gelder werden dann (hoffentlich) am Jahresende unter allen Mitarbeitern aufgeteilt.
Das Hotel liegt unweit des kleinen Fischerortes Trou d´Eau Douce, direkt am Strand. Man erreicht ihn nach einem ca. 20 minütigem Spaziergang entlang der Straße oder am Strand in südliche Richtung. Bequemer gehts mit dem Bus. Man stellt sich an die Straße vorm Hotel und winkt sich den nächsten Bus ran. Die Fahrt kostet ca. 5 Rupien (15 Cent) pro Person. Der Ort selbst ist nicht sonderlich ansehnlich. Es gibt dort einige kleine Geschäfte und preiswerte Restaurants (Chez Tino soll wohl besonders gut sein) und öffentliche Kartentelefone (Telefonkarten gibt´s in jedem Laden - Telefonieren im Hotel ist extrem teuer!!!). Sonst hat der Ort nicht viel zu bieten. Die Lage des Hotels ist sehr ruhig - kein Wunder: der Friedhof ist auch gleich daneben, was aber nicht weiter stört! Das größte Manko des Hotels ist der wirklich katastrophale Strand. Dieser hat eigentlich die Bezeichnung nicht verdient! Baden ist dort fast nicht möglich. Es sind sehr viele Felsbrocken im Wasser, die das Baden bei aufgewühltem Wasser gefährlich machen. Das Personal ist zwar immer bemüht, das angespülte Seegras und Korallenstücke wegzuräumen, was aber unmöglich ist. Von den Korallenstücken und Seeigeln im Wasser gar nicht erst zu sprechen...! Wer dennoch dort baden möchte, sollte auf jeden Fall robuste Badeschuhe im Gepäck haben. Ansonsten bleibt nur die Fahrt zur Ile aux cerf, oder man läuft zehn Minuten den Strand entlang in nördliche Richtung bis Höhe "Silver Beach" - Hotel. Dort kann man deutlich ungefährdeter baden und auch recht gut schnorcheln, da eine Korallenbank nur 5 Meter vom Ufer entfernt beginnt (Tip: eine Banane für die Fische mitnehmen!!!). Liegestühle sind auf der Liegewiese ausreichend vorhanden, Schatten wird durch die Palmen gespendet - man sucht eher mal ein sonniges Fleckchen, besonders im mauritianischen Winter. Der kühle Ostwind ist dann machmal ganz schön unangenehm. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt ca. 1 Stunde. Ein Taxistand ist direkt vor dem Hotel an der Straße. Wir waren einen ganzen Tag mit dem Taxi auf Shoppingtour im Inselinneren - für 1200 Rupien (35 Euro). Billiger gehts nur noch mit dem Bus. Z.B. nach Centre de Flacq 16 Rupien (50 Cent).
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Wie schon gesagt: Wer Action und Trubel möchte ist im Le Tropical verkehrt. Es gibt einen kleinen Fitnessraum (habe ich nicht benutzt), Volleyball, Billard, Tischfußball und das Boat-House. Dort werden diverse Wassersportarten angeboten z.B. Tretboot, Kajak, Laser-Segeln, Schnorcheln etc. Auch kann man täglich 14.00 Uhr eine kurze Tour mit dem Glasbodenboot machen. Dreimal täglich fährt ein Shuttle-Boot zur Ile aux cerf (inklusive) - ein Badeparadies erster Klasse. Wenn man dort vom Trubel an der Anlegestelle und der Lagune sich etwas weiter entfernt, gibt es noch ruhige, ja sogar einsame Fleckchen. Der Shuttle-Service ist sehr pünktlich und zuverlässig. Im Hotel ist eine kleine Boutique, die neben Zeitungen und Postkarten auch allerlei touritischen Krimskrams anbietet - zu völlig überteuerten Preisen. Der Pool ist recht klein und gepflegt - für Kinder aber nicht geeignet. Liegen sind auf der Liegewiese ausreichend vorhanden, die Badehandtücher sind inklusive und werden täglich im Rahmen des Zimmerservice gewechselt. Tagsüber git es keine Animation, die haben wir aber auch nicht vermißt! Abends ist, außer sonntags, immer Live-Musik, die leider manchmal unangenehm laut ist und Unterhaltungen verhindert. Donnerstags gibt es eine Sega-Show, naja - recht steril, eine authentischere Sega führen Einheimische samstags oder sonntags auf der Ile aux cerf auf. Das Hotel bietet täglich, außer Sonntag eine Tagesfahrt auf die Ile des Deux Cocos in der Blue Bay (Südostküste, in der Einflugschneise des Flughafens) an (1620 Rupien, etwa 50 Euro). Diese private Insel ist nur Gästen der Naiade Hotelgruppe vorbehalten. Man wird hier den ganzen Tag verwöhnt mit leckeren Cocktails und Getränken und einem erstklassigen Grillbuffet. Die ganze Insel ist Top-gepflegt und das Personal bietet einen perfekten Service (es wird einem sogar die Brille von der Nase genommen und geputzt). Allein die Anfahrt mit dem Speed-Boat ist ein Erlebnis. Dieser Ausflug ist ein absolutes "MUST"!!!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 3 Wochen im September 2004 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Uwe |
| Alter: | 26-30 |
| Bewertungen: | 5 |


