Turbo Club

Der Turbo Club wurde um 1990 nördlich des Campo International am Rande von Playa del Ingles (nahe San Fernando) gebaut. Er verfügt über etwa 120 Appartements, die doppelstöckig rund um zwei Pools gebaut wurden. Vom kleineren Ruhepool bis zur Plattform der Poolbar läuft man vielleicht 2-3 Minuten. Die Pools sind ausreichend groß und zu unserer Reisezeit waren trotz vielfacher Handtuchreservierungen jederzeit (manchmal unbequeme) Sonnenliegen verfügbar. In der gesamten Anlage, auch am Pool, liegt ein neuwertiger Kunstrasen aus, der auch bei Hitze gut begehbar ist und Lärm absorbiert. Das Restaurant bietet einen Innen- und Außenbereich. Getränke gibt es tagsüber im Wesentlichen an der Poolbar, die inmitten des größeren Pools auf einer Art Insel untergebracht ist. In der Anlage waren vereinzelt Kakerlaken zu sehen. Und einmal sahen wir gar eine Maus, die genüsslich solch ein Insekt vertilgte. Das war für mich eine neue Erkenntnis..:)

Unser Zimmer lag oberhalb des Restaurants mit Blickrichtung auf den Pool. In der Ferne war von unserem Balkon aus über die Dächer der anderen Häuser sogar das Meer zu erkennen. Das Appartement war einfach, akzeptabel sauber und wurde wohl vor nicht allzu langer Zeit renoviert. Dafür waren einige andere Dinge nicht in Ordnung. In der Dusche hing ein Wasserrohr der Mischbatterie aus der Wand, der Seifenspender in der Dusche war offenbar schon längere Zeit kaputt und daher unbrauchbar, die Betten waren etwas durchgelegen, die Kissen ziemlich bretthart und im Küchenbereich waren keine brauchbaren Geräte vorhanden (z. B. kein Flaschenöffner). Der Wasserdruck war schwach und die Temperatur wechselhaft. Dafür war die Klimaanlage sehr gut und wir hatten kein Ungeziefer in der Wohnung! Das Appartement war also durchaus in Ordnung.

Wir haben pro Person genau 375€ für eine Woche Unterkunft (ohne Flug!) mit All Inklusive bezahlt. Will man den Turbo Club fair beurteilen, darf man diesen günstigen Preis natürlich nicht außer Acht lassen. Kein Hotelier kann bei solchen Preisen unter Berücksichtigung aller anderen Kosten für Personal, Instandhaltung usw. das Essen in exklusivster Qualität und auch keine Alkoholika bekannter Marken anbieten, wenn er denn überleben will. Umso überraschter waren wir vom Essen und dem Getränkeangebot. Bei 120 Zimmern darf man keine riesige Auswahl erwarten, das Essen war dennoch abwechslungsreich und aus unserer Sicht schmackhaft. Zum Frühstück, Mittag- und Abendessen gab es stets frischen Salat und frisches Obst. Es gab immer unterschiedliche Fleischspeisen, Fisch usw. Aber: Zum Frühstück war einmal das Rührei fast ungenießbar. Und beim Abendessen versuchte man sich einmal an Entrecote. So stand es zumindest in der Beschreibung. Das Ergebnis war aber gänzlich misslungen. Ich habe in meinem Leben noch nie so zähes Fleisch (Steak) konsumiert. Fast eine Straftat an Tier und Gaumen. Was auch nicht geht: Während der Essenszeiten umflogen stets mehrere Tauben die Tische im Außenbereich, aßen Krümel von den Tischen und koteten auch auf dieselben! Unabhängig davon gab es trotz ausnahmslos lokaler Spirituosen teilweise wirklich gut trinkbare Cocktails (großes Angebot, siehe Foto), die frisch zusammengeschüttet wurden. Und es gab Softgetränke (Cola, 7up usw.) aus dem Hause Pepsi. Alle Getränke außerhalb des Restaurants werden in großen (0,3 Liter) Einwegbechern aus Pappe gereicht. 

Der Reinigungsservice (mit Handtuchwechsel) im Zimmer erfolgt stets montags, mittwochs und freitags. Nicht öfter!  Uns hat es jedoch völlig ausgereicht. Wäschewechsel erfolgt nur einmal bei zweiwöchigem Aufenthalt. Das Personal wirkt häufig gestresst, ist aber stets freundlich und zuvorkommend. WLAN ist sporadisch verfügbar oder auch nicht. Zusatzkosten fallen z.B. für den Safe an, der nicht im Preis inkludiert ist. Das Personal an der Rezeption können wir fair nicht beurteilen, da wir nur ein- und ausgecheckt haben. Das war aber in Ordnung.

Der Hauptstrand von Playa del Ingles ist zu Fuß in etwa 30-40 Minuten zu erreichen. Maspalomas mit den schönen Sanddünen ist ca. 4 Kilometer entfernt und zu Fuß benötigt man, da man nicht direkt hinlaufen kann, etwa eine Stunde. In unmittelbarer Nähe des Turbo Clubs sind eine öffentliche Schule und öffentliche Sportanlagen (Fußball-Campus) untergebracht. Dies führt dazu, dass ab 08:30 Uhr laute Musik zur Begrüßung der Kinder die Zimmer im hinteren Teil beschallt. Der in die Anlage integrierte Spar-Markt erlaubt verhältnismäßig preisgünstige Einkäufe des täglichen Bedarfs (z.B. eine Dose Cola ab 50 Cent). Die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel ist recht ordentlich. Nach 5-10 Minuten Fußweg ist man an den Busstationen des Ocean Parks. Von dort aus ist mit der Linie 1, die wochentags alle 20 Minuten verkehrt, für kleines Geld fast die ganze Insel erreichbar (von Las Palmas bis nach Puerto Rico). Daneben bietet der Turbo Club auch zweimal täglich kostenlose Busfahrten nach Maspalomas und zurück an.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Die Animation hielt sich vornehm zurück, der Kinderclub ist nur an manchen Tagen und nur stundenweise geöffnet und die abendliche Unterhaltung (3 mal wöchentlich) ist schlicht Geschmacksache. Ich fand es mindestens grenzwertig, aber andere waren sichtlich begeistert.  Der große Pool bildet den Mittelpunkt der Anlage. Dort ist es ziemlich lebhaft und viele Liegen sind bereits frühzeitig belegt. Der andere Pool ist ohne Animation, Poolbar, Musik usw. Die Ruhe an diesem Pool, die Lage und das Ambiente sind wirklich ganz toll. Das hat uns positiv überrascht. Darüber hinaus gibt es noch einen Tennisplatz, eine Tischtennisplatte und einen Minigolfplatz. Alles in sehr gepflegtem und sehr gutem Erhaltungszustand! Gleiches gilt für die gesamte Gartenanlage, die einen sehr gepflegten Eindruck machte.