Wir hatten im Rahmen einer in einer 4er-Kleingruppe organisierten 2-wöchigen Brasilienrundreise auch einen Besuch im Pantanal vorgesehen (unbedingt empfehlenswert!). Wir kamen am Mittag mit dem Flugzeug in Cuiaba an, hatten dann den Transfer zur Fazenda (135km, min. 2h Fahrt im PKW oder VW-Bus, erste Tierbeobachtungen), dort 2 Nächte und wurden dann am 3. Tag nachmittags zum Hotel Cerrados in Chuiaba gebracht für den Weiterflug frühmorgens nach Brasilia. Die Fazenda Ueso liegt ca. 30km südlich von Pocone, einer Kleinstadt am Beginn der nicht gepflasterten Transpantaneira-Straße, nicht weit von der Transpantaneira entfernt (Fazenda heißt Farm, Pousada heißt Herberge, Ueso kommt von den Besitzern Ueli und Sonja, dem schweizerisch-basilianischen Besitzerehepaar). Es handelt sich um einen den Bauernhof, der zu einer Herberge mit 16 Zimmern ausgebaut wurde. Die Betreuung durch Sonja und Ueli war sehr freundlich uns persönlich – so persönlich, wie man es in der Wildnis erwarten darf: die Gäste speisen alle zusammen, machen einige Touren zusammen und lernen sich dadurch schnell kennen. Man wird im Restaurantsaal voll verpflegt (Frühstück, Mittagessen, Abendessen, zu festgelegten Zeiten), nur die Getränke (Wasser, Softdrinks, Bier, Wein, selbst Caipirinha) gehen extra. Das Frühstücksbuffet ist reichhaltig, mittags und abends gibt es verschiedene lokale Gerichte und Salat am Buffet zur Auswahl, man könnte sagen: bürgerliche brasilianische Küche. Sogar die Piranhas, die man bei der Flusstour selbst fischen kann, werden abends herausgebacken serviert. Die Zimmer sind recht einfach eingerichtet, der Boden ist gefliest. Der Pantanal ist fast immer sehr heiß, daher haben die Fenster keine Scheiben, nur Mückengitter. Über den Betten hängen zusätzlich Moskitonetze. Das Bad ist ebenfalls schön gefliest mit Duschbereich. Warmwasser wird über Solarkollektoren erzeugt (daher warmes Wasser nur wenn es tagsüber warm ist, wegen der Wildnis sollte man sich nicht über kleine Fröschchen im Bad wundern). Die Reinigung der Zimmer war nicht immer perfekt (hängt wohl etwas vom Angestellten ab, der gerade Dienst hat). Der Speisesaal und die Terrasse des Haupthauses sind geräumig. Dort gibt es sogar WiFi-Internet (gegen 25 Reais Gebühr für den ganzen Aufenthalt). Im Hof existiert ein kleiner Pool mit Liegestühlen, der bei unserem Aufenthalt nicht in Betrieb war (abhängig von der zur Verfügung stehenden Wasserqualität). Achtung! Der Pantanal ist das weltgrößte Überschwemmungsgebiet, Regenzeit beginnt im Okt/Nov, die Trockenzeit im Mai. Daher muss der Besuch und das Programm unbedingt an die Jahreszeit angepasst werden – lasst Euch von Spezialisten oder vielleicht auch per Email von Sonja/Ueli beraten und sucht Euch aus den angebotenen Touren das richtige raus (www.pantanal.ch)! Wir waren im August in der Trockenzeit dort, in der zwar nur noch vereinzelte Tümpel und die durchgängigen Flüsse existieren. Dennoch bekamen wir eine große Tiervielfalt zu sehen, da sich die Tiere bevorzugt an den verbliebenen Tümpeln aufhalten. Die Transpantaneira wird dann zu einem regelrechten Freiluftkino. Wesentlich mehr sichtbare Tierwelt als am Amazonas, den wir danach besuchten! Sehr schön waren die Bootstour auf dem Rio Claro und das Ausreiten durch den Busch. Wir können die Fazenda Ueso durchaus empfehlen, wenn man bereit ist, für einen Besuch im tiefen Pantanal, abseits der Zivilisation, Abstriche vom Komfort zu machen. Sonja und Ueli wissen und erzählen viel über ihre Wahlheimat und gestalten einen gemütlichen Aufenthalt - und das alles in verständlichem (Schweizer)Deutsch.

Zimmer

Eher gut