- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Bei einem christlichen Hotel (VCH = Verein christlicher Hoteliers) sollte man doch an christliche Nächstenliebe denken. Davon ist im VCH Greifswald jedoch gar nichts zu spüren. Sicher ist es vergleichsweise günstig, aber der heruntergekommene Zustand dieses "Hotels" ließ uns (Paar) fragen, wann das einmal deutsche 3 Sterne waren. Auf jeden Fall nicht im Juli 2009. Man hat in diesem Haus den Eindruck, dass seit Jahren Geld fehlt, um Reparaturen und Neuanschaffungen vorzunehmen, es wird alles notdürftig "geflickt". Die Betten waren der absolute Horror, ich hatte noch tagelang starke Rückenschmerzen davon. Es mangelt auch an Sauberkeit: Bei Ankunft mussten wir erst einmal das Bett neu beziehen lassen, da dort noch Blutflecken und Haare von Vorgänger zu finden waren. An allen Ecken und Enden ist im Hotel etwas kaputt (Löcher in den Wänden etc.) oder verschmutzt. Weiterhin warnen wir vor dem hoteleigenen Restaurant im Erdgeschoss (s. u.). Das Hotel war nach unserer Ansicht recht leer (was uns später nicht mehr verwunderte) und die Gäste waren wohl beinahe ausschließlich Vereine, die dort selbst organisierte Treffen o.ä. abhielten. Der größte Gag war, dass die Treppenhäuser bei Regen undicht sind, so dass dort das Wasser steht. Die Lösung der Hoteliers war, mit Schildern vor der Rutschgefahr zu warnen und die Empfehlung zu geben bei Regen lieber den Lift zu nehmen, wenn er denn funktioniert. Ansonsten kann man sich auf den glatten, nassen Treppenstufen ruhig den Hals brechen. Suchen Sie sich lieber ein anderes Hotel, am besten in der wunderschönen Greifswalder Innenstadt.
Im Zimmer erwartete uns das Grauen: Wir fanden verschmutze Betten vor. Die Betten bestanden aus einer Holzplatte (anstatt Lattenrost) mit einer dünnen und auch noch durchgelegenen Matratze. Ich bin in der Nacht vor Rückenschmerzen aufgewacht. Es befanden sich mehrere große Flecken im Teppichboden. Es waren überall Dellen in der Wand, als hätte hier jemand randaliert. Es waren große Schmutzflecken an der Wand, so als wäre hier ewig nicht gestrichen worden. Die Gardinen waren teilweise stark verschmutzt. Die Heizungen waren wohl auch lange nicht mehr geputzt worden (Dreckflecken). Die Abflüsse im Bad waren verschmutzt. Risse in der Klospülung Man hatte in unserem Fall wohl aus einem Zweiraum-Zimmer zwei Doppelzimmer gemacht. Der Umbau war provisorisch und umständlich gemacht, was man an den nervigen Positionen von Lampen, Steckdosen usw. sehen konnte (Nachttischlampe z.B. hinter dem Röhren-Fernseher an der anderen Zimmerseite). Der Balkon war eine Betonplatte, ohne Tisch, Stühle oder ähnliches (aber immerhin mit Gitter). Da im Zimmer auch kein Stuhl war, konnte man auf dem Balkon nur stehen. Zum Sitzen und Relaxen lud die Aussicht von Balkon auch nicht ein: Man blickte auf die Parkplatzschranke, Baucontainer und mehrere alte Industriebauten
Es gibt ein Restaurant im Erdgeschoss, in dem auch das Frühstück serviert wird. Dort kann man abends (außer sonntags) auch mediterrane und deutsche Speisen bestellen. Auch wenn die Speisen hübsch angerichtet waren, warnen wir vor diesem Restaurant: Wir haben uns mit ziemlicher Sicherheit dort beim Abendessen (Hähnchenfilet) einen ganz fiesen Magen-Darm-Virus (Campylobacter Jejuni) eingefangen, der uns eine Woche lahmgelegt hat, nachdem wir es am nächsten Tag gerade noch nach Hause schafften. Das Gesundheitsamt wurde von meinem Arzt informiert. Es gibt weiterhin eine Bar in der Bowlingbahn im ersten Stock. Diese schien gastronomisch gesehen in Ordnung zu sein, so weit wir das feststellen konnten.
Das Personal war freundlich, schien aber irgendwie nicht mitzubekommen, dass in diesem Hotel so langsam alles kaputt geht. Die Angestellten könnten einem in diesem maroden Haus beinahe leid tun, wenn sie es mit der Sauberkeit vielleicht etwas ernster nehmen würden. Auf Beschwerden hin wurde zwar einigermaßen freundlich reagiert, aber man möchte lieber gleich bei Ankunft ein sauberes Bett haben...
Nach der Hotelbeschreibung waren wir naiv von "Nähe zur Innenstadt" ausgegangen, was keinesfalls so ist. Zu Fuß sind es beinahe 30 Minuten in die (allerdings wunderschöne) Innenstadt Greifswalds. Ohne Auto oder zumindest Fahrrad ist man hier aufgeschmissen. Das Hotel liegt dann auch noch im Industriegebiet zwischen Werkhallen und abrissreifen Gebäuden aus der DDR-Zeit. Hier möchte abends nicht zu Fuß unterwegs sein.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
Wenn man mit Auto oder Fahrrad mobil ist, kann man im schönen Greifswald viel unternehmen. Das Freizeitangebot im Hotel beschränkte sich allerdings auf zwei Bowlingbahnen, einen Air Hockey Tisch und einen Kicker.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im Juli 2009 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Sascha |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 6 |