Villa Balbi

Die Webseite besticht mit den Fotos von einer herrschaftlichen Villa. Leider ist das purer Etikettenschwindel, da dort nur die Rezeption ist. Die Eingangshalle ist imposant aber das war es auch schon, mehr hat man von der Villa nicht. Die meisten Zimmer sind in heruntergekommenen Hochhäusern (6 Stockwerke) auf dem Parkgrundstück. Der Park ist schön, nur zum Spazierengehen leider nicht geeignet, weil überall geparkte Autos stehen. Nein, weiterempfehlen kann ich das Hotel Balbi nicht. Es ist die Mischung aus Überheblichkeit, Unehrlichkeit und Schmuddeligkeit, die uns nicht gefallen hat. Für einen geruhsamen Strandurlaub ist Sestri Levante nicht geeignet. Es gibt so schöne Strände auf der Welt (z.b. Nordseeinsel Juist, Türkei, Malediven). Für eine Kulturreise schon eher.

Unser Zimmer (515) war geräumig und besenrein. Die vielen Mücken, die den Gästen zu schaffen machten, waren deutlich an Blutspuren an der Wand zu sehen. Ich verstehe nicht, warum man nicht die toten Mücken mal von der Wand wischen kann. 515 hat netten Ausblick auf die Stadt bzw. Meer im Hintergrund - im Vordergrund Hinterhöfe und Klimaanlagen.

Das Frühstück ist für italienische Verhältnisse üppig: Müsli, Joghurt, Obst, Aufschnitt, Kuchen, Säfte. Wir haben nur ein einziges Mal dort zu Mittag gegessen, das war gut.

Die Rezeptionsdamen sind freundlich, solange alles reibungslos läuft. Es wird sehr betont, daß das W-Lan kostenfrei sei, es funktioniert nur leider nicht. Drei Tage haben wir das den Damen von der Rezeption versucht zu erklären, leider ohne Erfolg. Daß es auch bei anderen nicht funktionierte, ficht sie nicht an, sie waren auch nicht bereit, einen Techniker zu rufen. Da wir geschäftlich da waren und auf das Internet angewiesen, mußten wir für eine Webkonferenz ins Nachbarhotel ausweichen. Der Service beim Frühstück war sehr mühsam. Es scheint keine Absprachen zu geben, wer Getränke aufnimmt, wer Tische abdeckt etc. Daher haben wir die Getränke manches mal erhalten, wenn unser Frühstück schon beendet war. Zu Hochzeiten wie 9:30 Uhr kommen die Ober nicht nach mit Tischen neuaufdecken - da ist dann der Gast gefragt, sich Platz zu schaffen oder einen Tisch abzuräumen.... Vielleicht empfanden es einige Ober als Zumutung, uns bedienen zu müssen - so interpretiere ich ihre schlechte Laune.

Das Hotel liegt an der Straße, die den Ort von Meer und Uferpromenade trennt. Sie ist aber nur einspurig und daher hält sich der Verkehrslärm in Grenzen. Die Strände in ganz Sestri sind extrem schmal. An der breitesten Stelle vielleicht 100 m - Uferpromenade - Wassersaum. Um möglichst viele Menschen auf Liegestühlen unterzubringen sind diese in langen Reihen zwischen Uferpromenade und Wasser aufgestellt. Die Reihen haben aber keinen Blick aufs Wasser sondern sind quer zum Wasser aufgestellt, die Liegen stehen also parallel zum Strand. Die Privatsphere ist ca. 2-3 qm pro Familie. Der Strand ist in schmale lange Parzellen aufgeteilt, verschiedene Anbieter bieten mal nur eine Liege oder auch Liege+Sonnenschirm, Schließfach etc. an. Preise pro Tag: Liege zwischen 5-8 Euro, Sonnenschirm ca. 6 Euro, Hotels wie das Balbi bieten Pauschalen: Stuhl+Liegestuhl+Schirm+Umkleide für 25 Euro pro Tag (für Hotelgäste). Wir hatten ein kleines Kind dabei, was gerne am Wasser spielt, unsere zugewiesenen Liegen waren aber ca. 80 m vom Wasser entfernt. Auf meine höfliche Frage, ob es auch einen Platz näher am Wasser gäbe, antwortete der Strandwärter, es hätten alle Kinder dabei. Auf seiner Liste waren noch viele Plätze frei, gegen ein entsprechendes Trinkgeld hätte er vermutlich unser Problem gelöst. Auf 25 Euro Strandbenutzung plus Trinkgeld haben wir dann dankbar verzichtet. Offenbar ist das so üblich in italienischen Seebädern. Wir sind dann an einen öffentlichen Strand gegangen... von denen es einige (wenige) gibt.

Beliebte Aktivitäten

• Geschäftsreise

Der Pool ist gepflegt und schön schattig, auch für kleine Kinder geeignet (KInderbecken). Die Liegen sind knapp bemessen für die Anzahl der Gäste im Hotel. Die Bar ist nett und der Barkeeper freundlich, auch wenn man an der Straße sitzt.